Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

27.12.2019

Adventsfeier in Kudowa beim Deutschen Freundschaftskreis

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 17:45

Es war ein unvergesslicher Nachmittag. Mit Hilfe des Deutschen Freundschaftskreises in Glatz und der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen in Oppeln erhielten wir einen finanziellen Zuschuss zur Gestaltung der Feier.

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Zum Anfang gab es in der Alten Mühle in Kudowa ein Mittagessen nach schlesischer Art. In der Grafschaft mussten es immer Klöße sein. Beim Kaffeetrinken später durfte der schlesische Mohnkuchen nicht fehlen. Die 50 eingeladenen Gäste, unter ihnen die Älteste mit fast 98 Jahren, die alle in Tscherbeney und Umgebung leben, auch alle Deutschen, die noch da in der Heimat wohnen. Die Freude war sehr groß, unsere alten deutschen Lieder zu singen und über unser Brauchtum aus deutscher Zeit zu sprechen. Es begleitete uns Heinz Peter Keuten vom Deutschen Freundschaftskreis in Glatz auf seiner Gitarre.

Es waren viele junge Leute da, die ich gebeten habe, von unserem Brauchtum weiter zu erzählen, und vor allem unsere alten Weihnachtslieder zu singen. Das war für alle sehr beeindruckend, da es sonst keine Gelegenheit mehr gibt. Viele sprachen ihre Dankbarkeit aus. Einige hatten Tränen in den Augen. Es erschien noch eine Zwei-Mann-Kapelle aus Tschechien, die böhmische Weihnachtsmusik spielte.

Wir haben von der Feier aus den Großdechanten angerufen in Münster und haben ihm sein Lieblingslied gesungen. Er sagte am Schluss: „Das war mein schönstes Geschenk zu Weihnachten aus der Heimat.“

Auch St. Nikolaus war gekommen, wie früher mit einem Engel und hatte eine beeindruckende Geschichte aus der Grafschaft Glatz vorgelesen.

Bericht:

Elisabeth Kynast

Vorsitzende DFK Kudowa.

23.12.2019

Letzte Meldung vor dem Fest

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 19:29

Liebe Leser dieser Seite,

schon gemerkt? Es wird mit großen Schritten Weihnachten und es ist Zeit sich Ruhe zu gönnen, aber auch etwas demütig zu werden.

Es ist eine Zeit auch Danke zu sagen all denen, die unsere Arbeit zur Erhaltung deutscher Kultur in der Heimat Schlesien und unsere umfangreiche Sozialarbeit in diesem Jahr unterstützt haben.

Es war wieder ein arbeitsreiches, aber auch erfolgreiches Jahr. Vieles ist uns mit der Unterstützung aus Deutschland gelungen, was mit den uns hier zur Verfügung stehenden Mitteln nicht finanzierbar gewesen wäre. Einige Arbeiten wie die zeitraubenden Verhandlungen zur Renovierung der Gräber der Bergleute in Neurode sind bisher noch nicht abgeschlossen.

Am 21.12. die letzte offizielle Einladung vor dem Fest. Das Organisationskomitee der polnisch-tschechischen Tage der Kultur hatte zum jährlichen Treffen vor Weihnachten Menschen aus Politik und Kirche in das Restaurant an der hohen Eule eingeladen und wir treffen dort immer gute Freunde. Organisator ist Julian Golak, der viele Jahre als Mitglied des Niederschlesischen Landtags tätig war. Ein Treffen wieder mit Teilnehmern aus 6 Ländern und ich denke wir haben Deutschland würdig vertreten.

Ein letzter Hilfstransport mit Weihnachtsüßigkeiten und Backzutaten, sowie guter Winterkleidung hat uns aus den Kirchengemeinden Bukow und Königs Wusterhausen bei Berlin erreicht. Ich bin vor Weihnachten viel unterwegs, um unsere alten und kranken Mitglieder zu besuchen und mit kleinen Geschenken zu erfreuen.

Die Malteser aus Telgte waren auch in diesem Jahr wieder mehrfach mit LKW und Hilfsmitteln für unsere Kranken bei uns. Die LKW-Fahrschule Hans Pollok aus Alverdissen war wieder zweimal mit den 40-Tonnern- LKW in Glatz und wir konnten das Krankenhaus sowie Kinder- und Altenheime mit weiteren Pflegebetten und Hilfsmitteln unterstützen.

Danke auch allen fördernden Mitgliedern und Spendern, die auf unsere Konten gespendet haben, um unsere umfangreiche Arbeit hier zu unterstützen. Wir sind glücklich und dankbar für alle Hilfe.

Ein herzliches Vergelt‘s Gott – wie wir Schlesier sagen.

Bald gehen wir in eine neues Jahr und werden sehen, was es uns bereiten wird. Aber wie schon geschrieben, mit unseren Mitgliedern hier und unserer Jugend sind wir für die Zukunft gut aufgestellt und werden noch über Generationen hinweg für deutsche Kultur in der schlesischen Heimat unserer Eltern sorgen. Es kommen auch immer wieder Schlesier im Rentenalter in ihre Heimat zurück, um hier zu wohnen, und so bekommen wir weitere Mitglieder.

Wer noch Mitglied des DFK Glatz werden und unsere Arbeit mit 20,- € Jahresbeitrag unterstützen möchte, ist herzlich willkommen. Bitte meldet Euch unter der E-Mail Adresse hulbrich75@gmail.com

DFK Vereinskonto in Deutschland DE76 4945 0120 111 255 2854

Konto Schlesienhilfe für Bedürftige

Deutsche in der Grafschaft Glatz

und kulturhistorische

Erhaltungsmaßnahmen. DE 02 4945 0120 111 255 1179

Ich wünsche allen Lesern eine frohe Weihnachtszeit, Gottes Segen und Gesundheit im Neuen Jahr.

Horst Ulbrich

Vorsitzender DFK Glatz

22.12.2019

Weihnachten beim DFK Glatz

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 20:03

Zunächst wurden am 6.12.  die kleinen Kinder  vom Nikolaus besucht und viele sagten auch ein kurzes Gedicht auf. Wegen des schlechten Wetters waren nicht alle gekommen und es blieben einige Präsente übrig die dann bei den Krankenbesuchen mit verteilt wurden. Den fleißigen Helfern sei Dank.

   

Ja wer ist den  der Nikolaus? Jedes Jahr wird gesucht aber kein anderer gefunden.

   

Am 14.12. feierte der DFK sein traditionelles Weihnachtsfest. In diesem Jahr mit wenig Planungszeit wegen unseres Fäkalschadens im DFK Büro.

Aber wir hatten tatsächlich noch ein bezahlbares Restaurant gefunden, die zu dem Datum auch noch Platz für uns hatte. Auf einen Gottesdienst wie sonst immer hatten wir in diesem Jahr verzichtet, da die monatlich stattfindende deutsche Messe in Glatz kurz vor dem Fest war. Da das Restaurant des Metro Hotels am Berg in Richtung Breslau für viele schlecht erreichbar war, hatten wir einen Bus für 14 Uhr zum Kloster bestellt und so waren alle pünktlich um 14,30 Uhr zum deftigen Mittagessen im Restaurant des Hotels wo auch alle Platz fanden. Zu unserer Weihnachtsfeier sind wir dann in den Konferenzsaal gewechselt, um das Restaurant nicht weiter zu blockieren. Dort waren wir dann auch unter uns und konnten unser Programm gestalten.

Schon zum Mittagessen, wo bekanntlich Ruhe ist, hat der Vorsitzende die Anwesenden begrüßt und das weitere Programm vorgestellt.

   

Im Konferenzraum, der festlich geschmückt war, sang auch unser Chor unter der Leitung von Szymon Woloch Weihnachtslieder und viele der Mitglieder sangen begeistert mit. Dazu hatten wir wieder eine kleine Auswahl deutscher Weihnachtslieder kopiert, die auch an alle 69 Teilnehmer verteilt wurde und mitgenommen werden durfte, in der Hoffnung, dass zu Weihnachten in den Familien auch noch deutsche Lieder gesungen werden. So ging es weiter mit Mundartvortrag und lustigen Einlagen des Chores die sich der Vizevorsitzende Heinz-Peter Keuten ausgedacht hatte. Unter den Gästen war auch eine Abordnung unserer Ortsgruppe vom DFK Kudowa, die ihre Feier am nachfolgenden Sonntag durchführten.

   

Gegen 17 Uhr gab es dann Kaffee und Kuchen und kleine Geschenke für alle. Leider konnte der Chor unserer Freunde aus Waldenburg , wie sonst immer, wegen anderer Verpflichtungen nicht teilnehmen. Aber die Gruppe Katarinchen haben die Lücke professionell gefüllt und waren mit ihren Sängern und Musikern die Attraktion der Feier. Für 18,30 Uhr war der Bus bestellt, der viele unserer Mitglieder wieder zum Kloster nach Glatz brachte. So ging wieder eine schöne Feier dem Ende entgegen.

Bericht

Horst Ulbrich

8.12.2019

Rundbrief zum Jahresende 2019

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 18:47

Liebe Mitglieder und Sponsoren.

Wie zu Ostern geschrieben verstarb unser Chorleiter im Januar, aber wir haben Ersatz gefunden. Die Kürzung unserer Mittel um 35% hatte alle Vorsitzenden schockiert, aber Dank den Verhandlungen unseres VDG Vorsitzenden Bernhard Gaida und des Bundesvorsitzenden für nationale Minderheiten, Herrn Fabritius, wurde die Kürzung zurückgenommen und die Fördermittel für das nächste Jahr sogar erhöht.

Aber die nächste Katastrophe erfuhr ich am Telefon als ich im November zu einer Augen OP in Deutschland war. Die Stadtwerke hatten mit 30 bar Druck die Abflussrohre gespült und aus unserer Toilette ergossen sich alle Fäkalien des Hauses bis in das Büro und die Küche. Vermieter und die Stadt fühlen sich nicht zuständig und wir haben aus Kostengründen keine Versicherung für unsere Vereinsräume. Ich denke aber auch hier gilt das Verursacherprinzip, leider wird es wohl ein langer Kampf und dazu ist bei uns keine Zeit. Alle Möbel die das Dreckwasser angesaugt hatten und die Teppiche mussten wir entsorgen, um den Gestank los zu werden. Aber improvisiert geht das Vereinsleben mit Deutschkursen, Chor und Jugendarbeit weiter.

Ein Oktoberfest hat es in diesem Jahr aus Kostengründen leider nicht gegeben. Es war mit den letzten Mitteln zu entscheiden, ob wir die Jugend mit dem deutschen Lyrikwettbewerb unterstützen oder feiern. Der Vorstand hat sich für die Jugend entschieden und so wurde das Projekt Deutsche Lyrik der hiesigen Schulen am

28.11. 2019 durchgeführt, zu dem sich 66 Schüler aus Schulen der gesamten Grafschaft Glatz angemeldet hatten – und das sind wieder mehr als in 2018. Wir waren erstaunt so viele Schüler zum Erlernen deutscher Lyrik begeistern zu können. Erfreulicherweise hat die deutsche Konsulin in Oppeln, Frau Fisel-Rösel, die Schirmherrschaft über den vom DFK Glatz organisierten Wettbewerb übernommen.

Wir haben die besten Voraussetzungen für die Zukunft mit unserer Jugend. Viele weitere Mitglieder hier sind noch im berufstätigen Alter. Wir sterben also nicht aus und werden die deutsche Kultur in der Grafschaft noch einige Generationen aufrecht erhalten. Die Weihnachtsfeier wird trotz der Misere in Glatz am 14.12. stattfinden. Unsere Ortsgruppe DFK Kudowa feiert dann am 15.12. in Tscherbeney. Der letzte Hilfstransport erreichte uns an diesem Wochenende aus zwei Kirchengemeinden bei Berlin, die uns jedes Jahr mit Weihnachtssachen und Backutensilien unterstützen sowie guter Winterkleidung. In der nächsten Woche steht also wieder das Öffnen und Sortieren in der Kleiderkammer an. Ich bin dann viel unterwegs, um alte und behinderte Mitglieder mit kleinen Präsenten zum Fest zu versorgen. Viele der alten Mitglieder können leider am Vereinsleben nicht mehr teilnehmen.

Hier noch einmal der Link zu unserem Beitrag im Schlesienjournal.

http://wochenblatt.pl/schlesien-journal-27-11-2018-25-jahre-dfk-glatz-entdeckerclubs-desdeutschen/

Wer unsere Arbeit in der Heimat Schlesien unterstützen möchte ist mit 20,-€ Jahresbeitrag herzlich eingeladen unser förderndes Mitglied zu werden. Jährlich gibt es dann auch einen Rechenschaftsbericht. Dazu bitte die Adresse unter hulbrich75@gmail.com angeben.

Horst Ulbrich

2.12.2019

Ausflug mit den Gewinnern des Hirschfelder-Wettbewerbs 2019 zur Grabstätte.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 12:13

Ausflug mit den Gewinnern des Hirschfelder-Wettbewerbs 2019 zur Grabstätte des Seligen Gerhard Hirschfelder in Tscherbeney

Im September 2019 waren alle Schülerinnen und Schüler der Habelschwerdter Grundschulen und weiterführenden Schulen eingeladen, an einem Kunst- bzw. Wissenswettbewerb über den Seligen Kaplan Gerhard Hirschfelder teilzunehmen. Über 70 Schüler waren dem Aufruf gefolgt, und 17 von ihnen erhielten am 23. September 2019 aus den Händen von Großdechant Prälat Franz Jung in der Aula des Allgemeinbildenden Schulzentrums in Habelschwerdt die von der Hirschfelderstiftung in Deutschland gestifteten Preise überreicht (s. Foto vor dem Hirschfelder-Gedenkstein an der Habelschwerdter Schule). Damals hatte der Großdechant die spontane Idee, alle Gewinner des Wettbewerbs zu einem Besuch in Tscherbeney einzuladen, wo sie die Möglichkeit bekämen, das Grabmal des Seligen sowie das Hirschfelder-Haus als internationale Begegnungsstätte kennenzulernen.

   

Dies wurde mit Unterstützung des DFK Glatz und seiner Ortsgruppe Tscherbeney in die Tat umgesetzt und am 29. November 2019 fuhren 14 Gewinner zwischen 7 und 18 Jahren zusammen mit den drei den Wettbewerb organisierenden Lehrern (Dr. Andrzej Prasał, Mag. Emilia Idzi-Ważgint sowie dem DFK-Vizevorsitzenden und Fremdsprachenlehrer Heinz-Peter Keuten) von Habelschwerdt in Richtung Kudowa. Um 10 Uhr erwartete uns der wohl in Polen einschlägigste Kenner des Seligen Kaplans Hirschfelder und Autor diverser Publikation über den Seligen, Herr Dr. hab. Tadeusz Fitych. Er zeigte uns die Pfarrkirche von Tscherbeney mit den Reliquien der Seligen Märtyrer Gerhard Hirschfelder und Jerzy Popiełuszko, lud uns dort zu einem gemeinsamen Gebet und Gespräch ein und führte uns anschließend an die Grabstelle des Seligen vor der Kirche, wo alle Teilnehmer gemeinsam das Vater Unser beteten. Nicht fehlen durfte natürlich ein Besuch der beeindruckenden Tscherbeneyer Schädelkapelle, bevor die Gruppe dann eingeladen war, das nahe gelegene Hirschfelder-Haus kennenzulernen. Die Jugendlichen lauschten dort gespannt den Worten von Frau Tereza Bazała, der Vorsitzenden der Stiftung des Neuroder Landes, die den Schülern die Stationen des Lebens des Seligen anhand der Ausstellung in der 1. Etage des Hirschfelder-Hauses erklärte. Auf besonderes Interesse der Habelschwerdter Schüler stießen natürlich die Ereignisse und Fotos, die aus der Habelschwerdter Periode von Hirschfelder stammten. Ein Gruppenfoto vor dem lebensgroßen Abbild des Seligen Kaplans und Jugendseelsorgers schloss den Besuch in dem liebevoll renovierten Begegnungshaus ab.

Alle Teilnehmer bedanken sich bei Großdechant Franz Jung für die Einladung (nicht zuletzt auch zum abschließenden Pizza-Snack in Kudowa) sowie allen Organisatoren, besonders bei Professor Fitych und Frau Bazała und den Freunden des DFK Glatz und Tscherbeney, für die interessanten und lehrreichen Stunden im „böhmischen Winkel“ unserer Heimat.

Noch eine Anmerkung zum Schluss: Falls sich genügend Sponsoren und Mitorganisatoren finden, ist geplant, den Hirschfelder-Wettbewerb 2020 angesichts des zehnjährigen Jubiläums der Seligsprechung Kaplan Hirschfelders auf Diözesanebene auszuweiten. Das wäre bestimmt ein angemessener Akzent zu diesem denkwürdigen, völkerverbindenden Jubiläum!

Bericht: Heinz-Peter Keuten

1.12.2019

Regionaler Wettbewerb zur deutschen Lyrik in der Grafschaft Glatz

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 19:07

Am 28. November 2019 fand zum dritten Male in der historischen Aula des Allgemeinbildenden Schulzentrums in Habelschwerdt der regionale Wettbewerb zur deutschen Lyrik in der Grafschaft Glatz statt. Organisiert wurde diese unter der Ehrenschirmherrschaft der deutschen Konsulin aus Oppeln, Frau Birgit Fisel-Rösle, stehende und durch das deutsche Konsulat geförderte Veranstaltung durch die Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft zu Glatz e.V. (DFK Glatz) unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden, Herrn Heinz-Peter Keuten, der gleichzeitig als Fremdsprachenlehrer an der genannten Schule tätig ist (in Vertretung von Mirek Schwate, der in diesem Jahr aus familiären Gründen ausfiel).

         

Li. der Schuldirektor, dahinter nervöse Teilnehmer der Prüfung.                   Die  Schüler führten selbstständig durch die Veranstaltung

Nach der Begrüßung durch den Schulleiter, Herrn Paweł Popiel, sowie Herrn Horst Ulbrich, den Vorsitzenden des DFK Glatz, eröffnete DFK-Mitglied Frau Irena Rogowska aus Neurode die Veranstaltung durch ein interessantes, einführendes Referat, in dem sie einen kurzen Abriss der deutschen Poesie mit Schwerpunkt auf Schlesien und der Grafschaft Glatz präsentierte, wobei auch Namen wie Hermann Stehr und Joseph Wittig sowie die erst kürzlich mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnete und in Krainsdorf bei Neurode wohnhafte Olga Tokarczuk nicht fehlen durften. Dann eröffneten die durch das Programm führenden Schüler des Habelschwerdter Lizeums den eigentlichen Wettbewerb.

19 Deutschlehrer aus 16 verschiedenen Schulen in der gesamten Region hatten ihre insgesamt fast 70 Kandidaten im Alter zwischen 7 und 18 Jahren zu diesem alljährlich stattfindenden Vortragswettbewerb angemeldet. Über zwei Stunden dauerte der Vortragsmarathon, bei dem die Schülerinnen und Schüler längere und kürzere deutsche Gedichte vortrugen, wofür sie sich z.T. themengerecht kostümiert hatten und ihren Vortrag mit allerlei Accessoires sowie musikalischen und bildlichen Inszenierungen bereicherten. Dementsprechend viel Arbeit hatte die Jury (bestehend aus Irena Rogowska und Sabina Zawada aus Neurode, beide staatliche vereidigte Dolmetscher der deutschen Sprache, der Deutschlehrerin Krystyna Bałon aus Neurode sowie dem DFK-Vorsitzenden Horst Ulbrich). Nach vierzigminütiger Sitzung, während der alle Gäste in die von Schülern und Lehrern der Schule organisierte Cafeteria sowie anschließend zu einem kleinen Schülerkonzert in der Aula eingeladen waren, kam es zur Auszeichnung folgender Gewinner:

     

Die Jury                                                               Übergabe der Preise                                      Jury und alle Gewinner der Prüfung.

Kategorie 1 (Grundschulen, Gedichte in deutscher Sprache, Platz 1-5): Natalia Lasota (Seitenberg) mit „Testament“ von Sara Lesch, Jagoda Proszek (Walditz) mit „Waldesgespräch“ von Joseph von Eichendorff, Martyna Bojko (Gabersdorf) mit „Das Geheimnis der Krokodilstränen“ von Michael Adamitzki, Patryk Aurzadniczek (Seitenberg) mit „In der Schule“ von Peter S., Lena Okoro (ebenfalls Seitenberg) mit „Das Rotkäppchen“ von einem unbekannten Autor.

Kategorie 2 (Grundschulen, Gedichte in polnischer Übersetzung, Platz 1-3): Zuzanna Kozłowska (Walditz) mit einem Heinrich-Heine-Gedicht, Amelia Druciak (Neurode) mit dem Gedicht „Zwei Brüder“ von Heinrich Heine, Malwina Łaba (Hausdorf) mit dem Gedicht „Denk ich an Deutschland in der Nacht“, ebenfalls von Heinrich Heine.

Kategorie 3 (weiterführende Schulen, Gedichte in deutscher Sprache, Platz 1-3): Aneta Klimczak (Habelschwerdt) mit der „Loreley“ von Heinrich Heine, Vanessa Drira (Glatz) mit „Ein Huhn und ein Karpfen“ von Heinrich Seidel, Julia Franaszczyk und Alicja Krowiak (Habelschwerdt) mit dem „Glockenguss zu Breslau“ von Wilhelm Müller.

Kategorie 4 (weiterführende Schulen, Gedichte in polnischer Übersetzung, Platz 1): Paulina Niewiarowska (Glatz) mit „Staub“ von Nadja Küchenmeister.

Bewertet wurden neben dem Schwierigkeitsgrad des ausgewählten Gedichts die passende Intonation, Gestik und Mimik sowie die Inszenisierung des Vortrags. Natürlich bekamen alle Schüler für ihre Mühe ein Diplom, die ausgezeichneten Plätze zusätzlich wertvolle Preise. Die Organisatoren, Sponsoren sowie die einladende Schule bedanken sich bei allen Teilnehmern für das gezeigte Engagement, gratulieren den Gewinnern und freuen sich, damit einen weiteren wichtigen Beitrag zur Pfege der deutschen Sprache und Kultur in unserer Region geleistet zu haben.

Bericht: Heinz-Peter Keuten

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