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Am Wochenende des 21./22.5.2011 fuhr eine Delegation des DFK Glatz (u.a. auch die Jugend) auf Einladung unseres Großdechanten Franz Jung zum Marienwallfahrtsort Mariazell in Österreich.
Der Wallfahrtsort in der Steiermark liegt den Grafschaftern besonders nahe, weil der Wölfelsdorfer Christoph Veit 1750 von einer Wallfahrt nach Mariazell eine Nachbildung der Muttergottesfigur mitbrachte, die dann in der Grafschaft als wundertätig verehrt wurde. 1781 wurde dann die Wallfahrtskirche Maria Schnee auf dem Spitzigen Berge erbaut.
Unsere DFK-Mitglieder mussten sich schon am frühen Morgen des 21.5. in Tscherbeney einfinden, von wo der Bus pünktlich um 5 Uhr abfuhr. Direkt an der Grenze in Nachod stiegen dann die tschechischen Grafschafter zu, und die lange Reise nach Österreich konnte beginnen.
Auf der Reise wurde auf Deutsch, Polnisch und Tschechisch (und vor allem Pauersch!) gebetet, gesungen und erzählt, so dass die Zeit nicht lang wurde. Nach einer kurzen Rast vor der tschechisch-österreichischen Grenze waren wir gegen Mittag in Österreich. Die Alpen begrüßten uns leider mit Gewitter und Schneeregen, und auch als wir gegen 14 Uhr den Wallfahrtsort Mariazell erreichten, regnete es noch. Aber nicht mehr lange, denn nachdem wir unser Quartier im Pilgerwohnheim direkt neben der imposanten Wahlfahrtsbasilika bezogen hatten, kam auch schon wieder die Sonne heraus, die uns bis zum Sonntagabend begleiten sollte.
Nach einem kurzen Spaziergang durch den Wallfahrtsort trafen wir dann vor der Basilika die Wallfahrtsgruppe des Großdechanten aus Deutschland und feierten um 15.30 Uhr vor dem Gnadenaltar der Muttergottes von Mariazell, der Magna Mater Austriae, zusammen mit Prälat Franz Jung und mehreren Grafschafter Priestern eine Heilige Messe zu Ehren unseres Grafschafter Seligen, Kaplan Gerhard Hirschfelder.
Nach diesem ergreifenden Erlebnis traf sich die gesamte Wallfahrtsgruppe aus Deutschland, Tschechien und Polen zum geselligen Beisammensein und Abendessen.
Einen wundervollen Abschluss fand dieser Tag mit der traditionsreichen Lichterprozession, die in den Sommermonaten immer samstagabends in Mariazell stattfindet. Jugendliche unserer Wallfahrtsgruppe hatten dabei die Ehre, an der Spitze der Prozession mit den altehrwürdigen Wallfahrtsfahnen voranzugehen. Als Besonderheit wurde an diesem Abend vor dem Rathaus in Mariazell ein Denkmal zu Ehren des Seligen Papstes Johannes Paul II. eingeweiht, der dem österreichischen Wallfahrtsort sehr verbunden war und das an seinen Pastoralbesuch im September 1983 erinnert. Der Gang durch die nächtlichen, durch unsere Kerzen erleuchteten und von unserem Gesang und Gebet erhallenden Gassen Mariazells war ein beeindruckendes Erlebnis.
Nach dem Frühstück im Pilgerheim nahmen wir dann am Sonntagmorgen um 10 Uhr gemeinsam am Hochamt in der Basilika teil, die von Großdechant Franz Jung konzelebriert wurde und in der die Grafschaft Glatzer Wallfahrer auch namentlich begrüßt wurden.
Da wir am Sonntagabend zurück sein mussten (weil am Montag wieder normaler Arbeitstag war) hieß es für uns, aus Schlesien angereiste Grafschafter, nach dem Hochamt und dem obligatorischen Gruppenfoto leider schon wieder Abschied nehmen. Das Mittagessen nahmen wir bereits wieder auf tschechischer Seite ein (böhmische Küche dem edlen Spender sei gedankt!), und nach 22 Uhr waren wir wieder zurück in Grenzeck bei Kudowa.
Insgesamt war die Mariazell-Wallfahrt ein zwar kurzes, aber intensives und unvergessliches Erlebnis, insbesondere für den Verfasser dieses Kurzberichts, der Nachfahre des Bruders von Christoph Veit (in der 8. Generation) ist und somit nach der Rückkehr als Rücksiedler in die Grafschaft nun auf den Spuren seiner Vorfahren in die Steiermark wallfahren durfte. Unserem lieben Großdechanten und auch dem DFK sei gedankt für die Ermöglichung dieses gemeinschaftlichen Erlebnisses!
Heinz-Peter Keuten, Wölfelsdorf, Grafschaft Glatz
(Schriftführer und Schatzmeister im DFK Glatz)