Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

29.5.2019

Autorenlesung mit Frau Monika Taubitz beim DFK Glatz.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 15:14

Es ist schon fast so etwas wie eine Tradition, dass die aus Breslau gebürtige deutsche Schriftstellerin mit Grafschafter Wurzeln, Frau Monika Taubitz, uns im Frühjahr jedes Jahres im DFK Glatz besucht und aus ihren Werken liest. In diesem Jahr fand dieser literarische Höhepunkt des Jahres am Freitag, dem 24. Mai 2019, in Glatz statt.

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Wie immer, hatte sich wieder eine kleine Gemeinde aus treuen „Fans” und Interessierten versammelt, um den Worten der Autorin zu lauschen und ihre Werke aus dem Mund der Dichterin selbst zu hören. Und wie immer war es ein Genuss für Ohr, Herz und Verstand. Nach einer kurzen Einleitung las Frau Taubitz zuerst aus ihrer schon klassischen Gedichtesammlung „Ein Land gab mir sein Wort” (2007), dann aber auch aus der neueren Sammlung „Flußleben” (2014). Als Überraschung hatte die Autorin allerdings diesmal zwei Werke einer ganz anderen Art und auch anderen Gattung mitgebracht, nämlich zwei kurze amüsante Erzählungen, die bisher nur im Rahmen des Volkskalenders für Schlesier veröffentlicht wurden – „Der Umzug” sowie „Der Nachtwächter”. Bei beiden handelt es sich um wahre Geschichten, die Frau Taubitz nacherzählt, wie sie ihr im Kreis ihrer Familie zu Ohren gekommen sind. Das Publikum war recht amüsiert und angetan von diesen Erzählungen mit schlesischem Lokalkolorit – und da Frau Taubitz erklärte, noch einige Erzählungen ähnlicher Art zu besitzen und sie uns zur Verfügung stellen zu wollen, wird sich der DFK-Konversationskreis wohl in den kommenden Monaten noch öfters mit Texten dieser Art beschäftigen.

                                                

Den Abschluss der Veranstaltung, die durch den DFK-Vizevorsitzenden Heinz-Peter Keuten und unsere versierte Übersetzerin Irena Rogowska geleitet wurde und die unter dem Titel „Literatur, die die Herzen bewegt” durch Mittel zur Förderung des Zusammenhalts der Deutschen Minderheit in Polen gefördert wurde, bildete eine Frage- und Diskussionsrunde, in der es zu angeregten Gesprächen über Werk und Leben der Autorin kam. Im Anschluss war bei Wein und einem kleinen Imbiss noch Zeit für Autogramme sowie private Gespräche.

                                 

Es sei noch hinzugefügt, dass sich der DFK Glatz und die Schriftstellerin Monika Taubitz in diesem Jahr nicht weniger als drei Mal in einer Woche zu gemeinsamen Veranstaltungen in der Grafschaft Glatz trafen: Zur Feier des 700-jährigen Stadtrechts der Stadt Habelschwerdt am 22.5.19, zur oben beschriebenen Autorenlesung am 24.5.19 sowie zur Ausstellungseröffnung über die Besiedelung der Grafschaft Glatz im Gottwaldhof zu Winkeldorf am 25.5.19. Wie bemerkte doch Jurek Żelaszkiewicz, der Vorsitzende des Deutsch-Polnischen Freundschaftskreises zu Glatz, treffend während der Gesprächsrunde mit Frau Taubitz bezüglich der Frage, wo denn ihre Heimat liege: „Wenn Sie zu Besuch in der Grafschaft sind, dann sind sie unsere!”

Bericht: Heinz-Peter Keuten

Festakt zur 700-Jahr-Feier der Verleihung der Stadtrechte an die Stadt Habelschwerdt.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 12:04

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In diesem Jahr jährt sich zum 700. Male das denkwürdige Ereignis, dass der böhmische König Johann als Dank für die Verdienste des Stadtvogts Jakob Rücker im Jahre 1319 die ihm unterstehende Stadt Habelschwerdt in den Rang einer „selbstständigen königlichen Stadt“ erhob. Aus diesem Anlass hat die Stadt Habelschwerdt (auf polnisch Bystrzyca Kłodzka) am Wochenende des 18./19. Mai 2019 ein großes Stadtfest veranstaltet, zu dem auch viele Gäste aus den europäischen Partnerstädten sowie Vertreter der ehemaligen deutschen Bewohner Habelschwerdts eingeladen waren.

Herrn Heribert Wolf, dem Vorsitzenden der Heimatgruppe Habelschwerdt, der schon seit Jahren freundschaftlich mit dem DFK Glatz verbunden ist, ist es erneut gelungen, einen großen Reisebus zu füllen, so dass die Heimatgruppe Habelschwerdt als Vertreter der ehemaligen deutschen Einwohner der Stadt zahlreich zu diesem besonderen Fest vertreten war. Die Stadt hatte das Allgemeinbildende Schulzentrum, an dem der stellvertretende DFK-Vorsitzende Heinz-Peter Keuten als Fremdsprachenlehrer tätig ist, beauftragt, sich besonders um die Gäste der Heimatgruppe Habelschwerdt zu kümmern, und so hatte die Schulleitung zusammen mit den Lehrern und Schülern der Schule am 22. Mai 2019 zu einem Festakt nach Habelschwerdt in die Historische Schulaula eingeladen.

Die Veranstaltung war für alle Interessierten offen, so dass neben der Heimatgruppe Habelschwerdt auch Bürger und Vertreter der Stadt, andere Gäste aus Deutschland und Polen, aber natürlich auch die Lehrer und Schüler der Schule teilnahmen und die Aula bis auf den letzten Platz gefüllt war.

   

Überraschungsgast war die deutsche und schlesische Schriftstellerin Monika Taubitz, die die Gäste darauf aufmerksam machte, dass sie sogar familiär mit diesem Ort verbunden ist, da einer ihrer Vorfahren hier (am ehemaligen königlichen Lehrerseminar) seine Lehramtsausbildung absolviert und sein Diplom wahrscheinlich in dieser Aula überreicht bekommen hat – und zudem ihr Onkel Felix Taubitz der letzte deutsche Direktor der Schule gewesen war.

Durch die Veranstaltung führten zwei Schüler der Schule: Die Ansagen wurden zur Freude der deutschen Gäste immer auf Deutsch und dann auf Polnisch gemacht. Das Programm wurde feierlich eröffnet mit der Europahymne und einer Fanfare, die der Direktor der Habelschwerdter Musikschule speziell aus Anlass der 700-Jahr-Feier komponiert hat. Das zweistündige Programm war sehr abwechslungsreich und umfasste Begrüßungsreden, Musikeinlagen (Trompetenmusik, Solovorträge mit Liedern auf Russisch, Englisch und Französisch sowie Volks- und Kunstlieder, die durch ein Mitglied der Heimatgruppe Habelschwerdt, Herrn Ralf Lehmkühler, vorgetragen und spontan von einer polnischen Pianistin der Musikschule begleitet wurden) sowie drei Multi-Media-Vorträge über das frühere Habelschwerdt (Heribert Wolf), das heutige Habelschwerdt (vorbereitet von der polnischen Schule) sowie ein Kurzfilm über den deutschen Habelschwerdter und Ehrenbürger der heutigen polnischen Stadt, Karl-Heinz Ludwig, der zahlreiche Denkmäler in der Stadt auf eigene Kosten und mit eigener Hand renoviert hat.

Zum Schluss der Veranstaltung hatte der Chor des DFK Glatz unter seinem neuen Leiter Szymon Wołoch die Ehre, das Publikum mit vier Liedern aus seinem abwechslungsreichen Repertoire zu unterhalten. Besonders das Lied „Glatzer Mädchen, Glatzer Jungen“ (eine umgetextete Version des Karnevalsschlagers „Kölsche Mädcher, kölsche Junge, sin dem Herrjott jot jelunge“) ist gut angekommen und hat die Stimmung aufgelockert.

Es ist erfreulich, dass – trotz mancherlei politischer Irritationen im heutigen politischen Europa – eine solche gemeinsame deutsch-polnische Feier so harmonisch stattfinden kann und alle Anwesenden die Veranstaltung mit einem guten und freudigen Gefühl verlassen haben. Wir vom DFK freuen uns, dass wir einen kleinen Teil dazu haben beitragen dürfen.

Bericht: Heinz-Peter Keuten

27.5.2019

Große Aktion auf dem Gottwaldhof.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 15:27

Einer Einladung zur Eröffnung der Ausstellung auf dem Gottwaldhof in Winkeldorf sind wir gern gefolgt und so fuhren die interessierten Mitglieder des DFK Glatz mit einem extra bestellten Bus ab Kloster Glatz um 10 Uhr am Morgen ab.

Am Tag davor war unser Mitglied, die bekannte Buchautorin Monika Taubitz in unserer Geschäftsstelle zu einer Autorenlesung die wieder mit Begeisterung besucht wurde. Am gleichen Abend hatte ich auch noch einen zweiten Termin mit einer Gruppe Geschichtsforscher aus Dresden, die mich gebeten hatten etwas über die Situation der Deutschen in Niederschlesien zu berichten. Da das Thema Gottwaldhof gut zu dem Thema passte habe ich sie gleich darauf aufmerksam gemacht. Auch Frau Taubitz habe ich am nächsten Tag aus Bad Altheide nach Winkeldorf abgeholt, wo unser Bus und die Gruppe aus Dresden gerade eingetroffen war.

   

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Dort empfing uns sogleich Renate Fuglinska mit ihrer Tochter, der Vorsitzenden der Familienstiftung Gottwaldhof. Weitere Gäste aus der Umgegend sowie der Großdechant Franz Jung mit einer deutschen Abordnung waren auch dabei. Nach der Begrüßung der Gäste und einiger Grußworte war dann dem Großdechant die Ehre zuteil geworden, die Ausstellung zu eröffnen.

   

Eine sehr gut gemachte Information zur Geschichte Niederschlesiens und natürlich des Gottwaldhofs. Aber der ganze, ehemalige Bauernhof ist ein Museum und jedem zu einem Besuch zu empfehlen. Gruppen sollten sich bei Familie Fuglinska unter der Tel. Nr. 0048 748 147 802 oder per E-mail: info@gottwadowka.pl vorher anmelden.

     

Der Tag der Eröffnung wurde mit Musik begleitet, da der Ehemann der Vorsitzenden Musiker ist und in einer Band spielt . Aber auch die mitgefahrenen Chormitglieder des DFK Glatz hatten ihre Unterlagen dabei und haben die Gäste mit Gesangseinlagen unterhalten. Für das leibliche Wohl hatte wieder die Familie gesorgt und so ging ein sehr schöner und informativer Tag, bei bestem Sonnenschein am späten Nachmittag zu Ende.

Der Familienstiftung sei gedankt, dass hier ein Ort gegen das Vergessen der deutschen Vergangenheit in Niederschlesien entstanden ist.

Bericht

Horst Ulbrich

22.5.2019

Ein berühmter Sohn der Stadt Glatz wird geehrt.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 17:38

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Am 12. Juni 2019 jährt sich der Todestag von Andreas Ernst, einem Glatzer Architekten, zum neunzigsten Mal. Aus diesem Anlass wurde im Museum in Glatz eine Ausstellung über sein Leben und seine herausragenden Arbeiten eröffnet. Er lebte von 1891 bis 1929 in Glatz und Bad Altheide und hat in der Region zahlreiche Jugendstilbauten erschaffen.

                 

Hier nur einige Bilder und der Entwürfe des Architekten Andreas Ernst.

Mit der Ausstellung würdigt die Stadt seinen großen Sohn und präsentiert einige Arbeiten die sein Schaffen, aber auch die Innenausstattung der Glatzer Häuser um die Jahrhundertwende veranschaulichen. Die Ausstellung zeigt deutlich die architektonischen Stile vom Historismus über den Jugendstil bis hin zur Moderne. Eine sehr gute und präzise Präsentation. Geweckt wurde das öffentliche Interesse nach einem Vortrag von Dr. Schmack über den Architekten Ernst, im Museum vor zwei Jahren. Dr. Schmack hat in einem der Jugendstilhäuser in der ehemaligen Zimmerstraße gewohnt, wo er auch seine Arztpraxis hatte. Unser Mitglied Jurek Czelaskiewitcz hat maßgeblichen Anteil daran, dass diese Ehrung zustande kam. Auch die überwucherte Grabstätte hat er gefunden und mit Kollegen wieder zugänglich gemacht. Ihm sei hiermit ausdrücklich gedankt.

 

Einen Dank aber auch der Stadt Glatz und den Museumsdirektor, der mit Sponsoren diese Ausstellung erst möglich gemacht hat. Die Grabstelle wird wohl wieder eine Arbeit unserer Denkmalpflege werden, um einen guten Zustand wieder herzustellen.

Bericht Horst Ulbrich

17.5.2019

Verbandsratssitzung des SKGD am Annaberg.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 08:51

Am 13.5.2019 trafen sich die Delegierten zur jährlichen Sitzung, um

Tätigkeitsbericht, Finanzbericht und Bericht der Revisionskommission des Dachverbandes VDG zu diskutieren und neue Beschlüsse zu fassen.

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Auch in diesem Jahr waren wieder viele Gäste eingeladen. So waren eine Abordnung des BDV aus Thüringen, die Konsulin aus Oppeln, der Marschall der Region, unser Mitglied im Seim Herr Gala, der Vorsitzende des Seymik und andere anwesend. Mir ist die Verfahrensweise immer noch fremd, aus meiner Tätigkeit in anderen Organisationen in Deutschland gab es immer einen internen und danach öffentlichen Teil mit Gästen. Mein Vorschlag im letzten Jahr dazu wurde aber fast einstimmig abgelehnt.

                         

So verlief eine harmonische und gut vorbereitete Veranstaltung von Morgens 9 Uhr bis in die Abendstunden, denn es gab auch folgenschwere Entscheidungen zu treffen. So beendeten drei Organisationen ihre Tätigkeit, zwei neue wurden nach Vorstellung ihrer Tätigkeit und Diskussion in einen Bewährungszustand von zwei Jahren aufgenommen, um dann eventuell fest übernommen zu werden.

Auch über Resolutionen zur Europawahl in Polen, zur Lage der deutschen Sprache der DMI in Polen, zu den Gesprächen am deutsch-polnischen runden Tisch, zum Jahr der schlesischen Aufstände und zwei weiteren wurde abgestimmt.

Gefeiert wurde am Abend die Zusammenarbeit mit dem BDV über 25 Jahre, mit einem Konzert und Empfang mit kaltem Buffet zur Entspannung nach getaner Arbeit. Nach einigen deutschen Vorträgen der Kinder aus verschiedenen Schulen spielte das Orchester der Oppelner Philharmonie.

Während des Konzertes gab es einige Auszeichnungen, auch Geschenke wurden ausgetauscht.

     

Die Übernachtungsgäste trafen sich später noch im Speisesaal, um bei einem gemütlichen Bier sich besser kennen zu lernen. Unser Bernard, Vorsitzender des DFK Grünberg hatte auch seine Gitarre dabei und so gab es weitere musikalische Unterhaltung und auch sachliche Gespräche nach einem arbeitsreichen Tag.

Sonntagmorgen, nach einer hl. Messe in der Bsilika traten die letzten Teilnehmer dann ihre teils weite Heimreise an. Die Teilnehmer der Organisation kamen ja aus ganz Polen. Von Breslau und Glatz ganz im Süden bis zum Norden aus der Danziger Gegend.

Bericht

Horst Ulbrich

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