Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

18.5.2010

Schlesischer Kreis-, Städte- und Gemeindetag auf Verständigungsfahrt

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 20:04

Schlesischer Kreis – Städte und Gemeindetag auf Verständigungsfahrt.

Die Teilnehmer wohnten während der Zeit in Salzbrunn und im Konferenzraum des Hotels gab es ein volles Programm mit verschiedenen Referenten aus Deutschland und Polen. Nach der Begrüßung durch den SKSG Präsidenten Herrn Maschler und den Bürgermeister von Salzbrunn berichtete der Vorsitzende des DFK Waldenburg Herr Reichert  über Aktivitäten und Kontakte mit der polnischen Bevölkerung. Danach referierte Rajmund Wojczeszak, Präsident der in Niederschlesien aus Frankreich eingewanderten Bevölkerung, über das Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen. Herr Martin Reichert, wie auch Frau Doris Stempowska wurden für ihre Verdienste ausgezeichnet.

Weitere Referate gab es zum Thema: Das Wirken Gerhard Hauptmanns im Spannungsfeld zwischen Polen und Deutschen und Frau Mg. Markiewicz  berichtete über die germanistischen Fakultäten der UNI Breslau. Dr. G. Kaske berichtete über die „ Stiftung Schlesische Heimatstuben“ zur Rettung deutschen Kulturgutes. Am zweiten Tag gab es nach der Begrüßung durch den Bürgermeister weitere Referate zu Themen der Partnerstädte und deren Entwicklung. Jacek Pilawa  aus dem ( Landesparlament- Schlesien) berichtete über die Parlamentsarbeit im Zeichen deutsch – polnischer Verständigung. Über beide Tage eine Veranstaltung der Zusammenarbeit und Völkerverständigung. In die Exkursion des dritten Tages konnte ich dann die Ausstellung „ Gottes Mühlen“ auf Schloss Lomnitz mit einbeziehen, an der Mitglieder des DFK Glatz zwei Wochen mit der deutschen Übersetzung beschäftigt waren, wie schon an anderer Stelle berichtet. Zurück im Hotel diskutierten die Delegierten der bundesdeutschen Heimatgruppen  über ihre Arbeit mit Vereins, Schul und Städtepartnerschaften, sowie Hilfsaktionen. Danach gab es interne Neuwahlen und wir als geladene Gäste trafen uns im Restaurant, wo ich mit Herrn Reichert DFK Waldenburg die weitere Zusammenarbeit besprach und überrascht war, dass ich zurück in die Versammlung gerufen wurde. Dort eröffnete mir der Präsident, alle Mitglieder seien der Meinung, man solle mir das Amt des Schatzmeisters antragen. Da ich Gast und nicht einmal Mitglied war, habe ich zunächst abgelehnt, konnte mich den Argumenten der Teilnehmer und des Präsidenten dann aber doch nicht verschließen und bin nun nicht nur Mitglied im „ Schlesischen Kreis – Städte und Gemeindetages, sondern auch noch im Vorstand. Nun werde ich ein weiteres Konto zur Verwaltung in meinen PC übernehmen und das Amt nach besten Kräften ausführen. Der Technik und dem Internet sei Dank, dass es auf diese Weise möglich ist. Nun bin ich im  neuen Amt des Schatzmeisters Kreis – Städte und Gemeindetag, Schatzmeister Freundeskreis Wittigmuseum und dort auch Renovierungsverwalter, Vorsitzender der sozial kulturellen Gesellschaft Glatz, kurz DFK, Gründer eines Vereins zur Rettung des Eckersdorfer Schlosses und Betreuer der Bedürftigen in der Heimat verbliebenen Schlesier mit extra Spendenkonto in Deutschland. Weitere Posten werde ich nicht mehr annehmen. Zum Glück ist man ja Rentner, unser Reiterhof läuft problemlos und die Betreuung der Gäste in den Ferienwohnungen managt meine Frau.

Abschließend ist noch zu erwähnen, wie viele, auch große Organisationen es in Deutschland gibt, die sich um unser Schlesien kümmern. Von vielen wissen wir hier in der Heimat nichts, es sei denn man wird, wie in meinem Fall, eingeladen und es wäre eine Arbeit für einen Studenten, einmal alles zu katalogisieren. Auch die Heimatreisenden fahren ohne Kontakte der Veranstalter untereinander hier in Schlesien herum und stellt Euch einmal vor, sie würden sich absprechen und mit mehreren Bussen gleichzeitig erscheinen, wie immer wieder der Großdechant. Dann einen gemeinsamen Tag  planen, eine große Kirche füllen, mit deutschem Gottesdienst und damit zeigen……wir sind noch da! Einzelne Busse gehen in der Masse der Touristen unter und werden nicht wahrgenommen. Vielleicht melden sich auch einmal einige Veranstalter bei mir. Bei Besuchen in Glatz könnten wir einige Projekte mit der heimischen Bevölkerung beginnen. Wenn uns das nicht gelingt und wir die Nachgeborenen nicht mit ins Boot bekommen, ist die Zeit der Deutschen hier bald abgelaufen und das können nur wir verhindern!

Es grüßt aus der Heimat

 Horst Ulbrich

hulbrich@op.pl

Tel/Fax 0048 74 871 4361

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Bild1: Ehrung Doris Stempowski. Urkunde überreicht Präsident Maschler.

Bild2: Delegation SKSGT

13.5.2010

Hilfsaktion für polnische KZ Häftlinge

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 12:06

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Frau Gertrud Rom auf der letzten Reise ihrer Hilfsaktion für polnische KZ Häftlinge.

Immer wieder logieren in unserem Ferienhaus interessante Gäste, bei denen es sich lohnt sie bekannt zu machen. So auch Frau Rom, die seit 1994 für das Maximilian Kolbe Werk mit Sitz in Freiburg jährlich in Schlesien unterwegs ist.

Sie besucht in sozialer Mission die Überlebenden aus Dachau und anderen Konzentrationslagern und unterstützt Kranke und Hilfsbedürftige. Allein im Raum Waldenburg sind es über 60 Personen, die sich über ihren Besuch freuen. Nach der Wende konnten sich die Betroffenen selbst organisieren und die noch gesunden unterstützen seit der Zeit Kranke und Behinderte aus den KZ Lagern. Frau Rom war 1994 zum ersten Mal zur Besichtigung im KZ  für Frauen in Ravensbrück bei Berlin. Dort kam sie mit ehemaligen Inhaftierten in Kontakt  und entschloss sich spontan im Maximilian Kolbe Werk mit zu arbeiten. Zu der Zeit trafen sich bei Berlin zum ersten Mal betroffene Frauen aus Deutschland und Polen. Der Franziskanerpater Maximilian Kolbe ist in Dachau für einen anderen Häftling, der flüchten wollte und Vater von fünf Kindern war, freiwillig in den Hungerturm im KZ gegangen und ist dort verhungert. Ihm zu Ehren ist die Organisation benannt worden, die unter anderem in ganz Polen tätig ist.

Frau Gertrud Rom ist leider durch ihre Parkinsonsche Krankheit in ihrer Bewegung sehr beeinträchtigt und laut ihrer Aussage  zum letzten Mal in beschriebener Mission unterwegs. Ich denke wir alle sind ihr und allen Menschen, die im Verborgenen wirken, nicht  nach Aufmerksamkeit streben, sondern einfach tatkräftig Hilfe leisten, zu großem Dank verpflichtet.

Bericht

Horst Ulbrich

11.5.2010

Präsentation der Ausstellung „Gottes Mühlen“

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 14:27

 

Erste Präsentation der deutschen Ausstellung

„ Gottes Mühlen“ von Prof. Dr. Fitych im Schloss Lomnitz.

Nach mehr als zwei Wochen der Zusammenarbeit mit dem DFK Glatz war die deutsche Übersetzung der zunächst polnischen Ausstellung endlich druckfertig und gerade zum Eröffnungstermin 24.04. 2010 bereit zur ersten Präsentation. Da ich in dieser Woche auch zu einer Arbeitstagung des „Schlesischen Kreis-Städte und Gemeindetag“ in Waldenburg geladen war, konnte ich den Präsidenten Herrn Maschler davon überzeugen die geplante Exkursion am Samstag im Schloss Lomnitz zu beginnen. Auch den deutschen Waldenburger Chor konnte ich zur Mitarbeit gewinnen und so wurde die Präsentation mit deutschen Liedern und Vorträgen gebührend gewürdigt. Nach der Begrüßung durch die Hausherrin Frau von Küster berichtete ich über die Zusammenarbeit des DFK Glatz mit Professor Fitych und die Schwierigkeit die polnische Rhetorik in verständliches Deutsch zu übertragen, da nicht alle Besucher Historiker und sakrale Wissenschaftler sind. Ich bin aber überzeugt, dass es uns gut gelungen ist und bitte alle Schlesienbesucher, die hervorragend vorbereitete Ausstellung auf Schloss Lomnitz zu besuchen. Der Professor war begeistert über die vielen Besucher zur Eröffnung, es waren über 140 Personen gekommen und er berichtete über die, sich über Jahre hinziehende Arbeit.

Da wir schon früher mit unserem allseits bekannten Denkmalschützer Helmut Göbel gearbeitet haben, der in seinem Dorf Niederschwedeldorf / Szalejów Dolny fast alle Bildstöcke und Wegkreuze renoviert hat, weiß man um den Einsatz, der zu solchem Vorhaben nötig ist. Prof. Fitych hat seine Arbeit nun sogar länderübergreifend bis nach Tschechien erweitert, um sakrale Bildstöcke, heilige Nischenbilder, und Wegkreuze aus deutscher Zeit zu erfassen und zu katalogisieren, was eine jahrelange akribische Arbeit voraussetzt. Viele der Vertriebenen werden beim Durchblättern des Albums Bildstöcke wiedererkennen, vor denen sie einst gebetet haben. Wer die Arbeit  von Prof. Fitych unterstützen möchte und zur Finanzierung der Kosten beitragen möchte, kann bei mir ein Ausstellungsalbum bestellen, oder beim Besuch auf Schloss Lomnitz kaufen.

Liebe Leser, so ist der DFK Glatz an vielen Fronten im Einsatz und wir unterstützen in Schlesien alle Bemühungen der Völkerverständigung und Erhaltung deutschen Kulturgutes. Wir stehen erst am Anfang einer Neubelebung und kämpfen mit unseren finanziellen Nöten. Deshalb suchen wir Mitglieder, die unsere Arbeit jährlich mit 20,-€ Beitrag unterstützen. Spenden nehmen wir natürlich auch gern entgegen. Dafür gibt es immer einen Rechenschaftsbericht über die geleistete Arbeit  in der Heimat der Vertriebenen. Bitte dazu unbedingt die Adresse an mich per mail, Fax oder Post schicken.

Horst Ulbrich

salzbrunn-043.jpg salzbrunn-034.jpg salzbrunn-032.jpg Bitte auf die Bilder klicken
 

10.5.2010

Wettbewerb der besten Schüler im Deutschunterricht

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 21:23

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Bilder: v.l. Adam Kwasiewski,  Horst Ulbrich, Monika Kozina, Schuldirektorin

Bild 2: Schülerbesprechung vor dem Wettbewerb.

Ein von DFK Vorstandsmitgliedern organisierter, überregionaler Wettbewerb der besten Schüler im Deutschunterricht.

Frau Monika Kozina, im Gymnasium Bad Altheide als Fachlehrer für Deutsch tätig, hatte in ihrer Schule auch dieses Jahr wieder einen Wettbewerb der Deutschkenntnisse organisiert. Viele Schulen hatten ihre Besten gemeldet und 22 Schüler der Gymnasien stellten sich den Aufgaben. In der Prüfungskommission waren die Organisatorin Frau Monika Kozina und Herr Adam Kwasiewski, beide  aus der Jugendabteilung DFK Glatz und mich hatte man gebeten, den Vorsitz der Kommission zu übernehmen, wie im letzten Jahr. Einer schriftlichen Prüfung über 60 Minuten folgte eine mündliche Befragung um die Redegewandtheit und den Sprachschatz zu überprüfen. Es war wieder einmal erstaunlich, über welches Wissen die Schüler verfügen. Absolut herausragend war ein Schüler eines marokkanischen Vaters und einer russischen Mutter, der nicht nur schriftlich die volle Punktzahl erhielt, sondern auch fast akzentfrei mündlich berichten konnte. Leider war kein Schüler mit deutschen Wurzeln unter den Besten wie noch im letzten Jahr. Wir vom DFK Glatz sind bestrebt das zu ändern, sehen uns im Moment aber weder durch räumliche, noch finanzielle Möglichkeiten dazu in der Lage. Das Fachpersonal ist vorhanden, wie man sieht.

Wir hoffen nun auf positive Verhandlungen mit dem Vdg Oppeln, wie auch mit dem Konsulat in Breslau, um dann im nächsten Jahr die desolate Situation des DFK Glatz ändern zu können.

Bericht Horst Ulbrich

Vorsitzender DFK Glatz

 

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