Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

31.7.2025

Buchvorstellung unserer schlesischen Mundart.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 13:14

Leider in Deutschland immer noch zu wenig bekannt sind unsere Bemühungen deutsche Kultur nicht nur zu pflegen, sondern weiter in der Heimat bekannt zu machen.

Unter den, von den Russen vertriebenen und nun in Niederschlesien ansässigen Polen gibt es großes Interesse an der Geschichte unserer alten und ihrer neuen Heimat und unserer Zusammenarbeit.

Seit Beginn unserer Neugründung der „Deutschen sozial-kulturellen Gesellschaft Glatz e.V.“ in 2010 geben wir uns Mühe zur Aussöhnung zwischen den Völkern denn nur das hat Zukunft.

Dazu gibt es immer wieder gemeinsame Projekte:Wir beteiligen uns seit Jahren an der Planung und Durchführung des Reimann Festivals damit der berühmte deutsche Komponist nicht in Vergessenheit gerät. Auch mit einer Kostenbeteiligung von 5000,- PLN die wir bisher durch private Spenden finanzieren konnten.

Unsere Bemühungen zur Verbreitung und Förderung  der deutschen Sprache in den Schulen hat große Erfolge. Jedes Jahr im November veranstalten wir für die hiesigen Schulen einen Wettbewerb deutscher Lyrik und zu dem Wettbewerb kommen jedes Jahr weit über 50 teilnehmende Kinder. Deutschlehrer kommen mit ihren besten Schülern bis aus Breslau.

Denkmal und Grabpflege in der Heimat können nur wir leisten.

Da habe ich, nach meiner Anfrage und Vorschlag, seit einiger Zeit Differenzen mit der Stiftung Grafschaft Glatz. Aber sind unsere Bemühungen in der Heimat nicht mehr gewollt? Sollen wir mit dem Ende der Kriegserlebnisgeneration der Heimatvertriebenen in Deutschland auch aufgeben? Wir haben die besten Voraussetzungen die Heimatpflege für unsere Eltern weiter zu führen.

Und nun eine Buchvorstellung unserer schlesischen Mundart.                                                                       Schon vor einiger Zeit haben sich polnische Historiker an uns gewandt, um unsere schlesische Mundart nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, und das hat uns total überrascht.

Natürlich auch mit der Anfrage einer Kostenbeteiligung und da sind wir bei allen Projekten seit langer Zeit in Finanzierungsnot.                                                                                                                                            Um nicht sofort absagen zu müssen habe ich die Abnahme von 20 Büchern zugesagt, falls das Projekt überhaupt gelingt.

Zu unserer großen Überraschung hat die „Stiftung zur deutsch-polnischen Zusammenarbeit“ die vorläufige Finanzierung übernommen und es ist ein sehr schönes,  illustriertes Buch mit Gedichten unserer schlesischen Mundart entstanden.

         

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Alle Gedichte sind auch auf Polnisch übersetzt und das trägt zum Verständnis der Polen für unsere schlesische Muttersprache bei. Zur Buchvorstellung am 30.August werde ich daraus zitieren und schlesische Gedichte vortragen, natürlich auch mit Gedichten unseres geliebten Erhard Gertler.

Nun habe ich unsere Zusage eingehalten und 20 Bücher für 1500,- PLN übernommen und gezahlt. Wir können die Bücher für 19,50 € oder 80,- Zloty für unsere Kosten verkaufen.

Bei früherer Zusage einer Kostenbeteiligung hätten wir mehr Einfluss auf die Gestaltung der Buchausgabe gehabt, jetzt können wir nur durch eine Verbreitung der ersten Auflage einen Kostenbeitrag leisten.

Aber wer hätte eine solche Wendung erwartet, wo in Deutschland die Heimatpflege und unsere Mundart ein Ende nimmt. Wir können nur soweit tätig sein wie unsere Sponsoren in Deutschland noch mitfinanzieren können und das sind, zur Zeit noch  Leser des Boten und „ Neues aus Schlesien“ im Internet. Deshalb bin ich so aktiv, mögen unsere Gegner in Deutschland wenigstens das anerkennen.

Ich habe auf meinen Artikel: „In eigener Sache“ Zustimmung vieler Leser bekommen, aber auch Kritik aus der Stiftung. Ich wünsche mir immer noch eine bessere Zusammenarbeit und eine zeitgerechte Beurteilung der Situation in Deutschland.

Wir in der Heimat Schlesien sind gut aufgestellt.

Grüße aus Glatz           Horst Ulbrich

 

16.7.2025

Treffen und Beschäftigung der DFK Jugend in den Ferien.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 11:19

 

Treffen und Beschäftigung der DFK Jugend die nicht mit Eltern in die Ferien fahren.

Seit Jahren haben wir in Glatz das Minieuroland mit vielen Attraktionen für Jung und Alt. Seit diesem Jahr auch mit einem Tierpark einiger Exoten. Ein Tipp den wir auch gern weitergeben.

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Die Jugend traf sich dann am Nachmittag bei Ulbrich zum Grillen mit Pferdekontakt und kleinen Spielen.

                           

Zum Glück war die Vorbereitung durch die Leiterin Amelia Patzwald sehr gut. Ich hatte nur noch die Aufgabe zum Einkauf von Grillgut und Getränken. Cola, Fanta und Wasser war auch sehr erforderlich, da die Temperaturen um die 30 Grad waren. So wurden alle, bis auf die Abordnung zum Grillen, zunächst beschäftigt und die ersten 3 Sieger bekamen kleine Präsente der Firma Haribo.

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Langsam waren dann auch die  Bratwürste fertig und alle saßen bei der Hitze im Schatten. Es wurde viel diskutiert, auch 3 Kinder aus einem privaten Heim waren mit der Leiterin dabei. Alle Jugendlichen nehmen natürlich auch an unserem Deutschkursen teil, und so wurde dann auch ein deutsches Lied gesungen. Der Text: Der Mai ist gekommen war zwar ein wenig zu spät, aber gut gelungen und trug zur allgemeinen guten Stimmung bei.  Gegen 18 Uhr wurde aufgeräumt und die Heimreise war mit privaten Autos organisiert.

Ein schöner Start in die Ferien, aber einige Male am Samstag treffen sie sich in den Räumen des DFK zu Spielen mit deutschen Unterweisungen.

 

Bericht

Horst Ulbrich

15.7.2025

Buddhistisches Kloster im Glatzer Bergland

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 17:33

Ein lohnenswertes Ziel:
Spiritualität und Landschaft – diese Verbindung lässt sich für das heutige Glatzer Land
wohl schon vor Jahrtausenden vermuten. Das Heuscheuergebirge und das Panorama der
vielen mehr als 1.000 m hohen Berge beeindrucken auch heute und tragen zur
besonderen Atmosphäre der gesamten Region bei.

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Katholische und Protestantische Gemeinden sowie etliche andere christliche
Glaubensgemeinschaften lassen sich hier finden; einige hussitische Familien sollen in der
Nähe von Kudowa leben, jüdische Familien haben sich wieder im Glatzer Bergland
angesiedelt: Das Glatzer Land ist reich an Religionen.
Eine aber ist erst vor wenigen Jahren hinzugekommen: Bei Darnkow / Dönigkau hat sich
in den Bergen die einzige buddhistische Gemeinde Polens angesiedelt. Schon seit 1997
finden hier Zeremonien der Khordong – Gruppe des Buddhismus statt.
Khordong ist eine besondere buddhistische Orientierung, die wohl den Dalai Lama nicht
als ihr Oberhaupt anerkennt.

Jedenfalls hat Khordong im Glatzer Bergland eine völlig neue Anlage geschaffen und
bezeichnet sie als Kloster. Viele spirituelle Angebote ziehen Khordong-Anhänger aus
Europa nach Darnkow.
In der Nähe von Kudowa biegt man von der E 8 ab und gelangt nach Darnkow / Dönigkau.
Zu dem Kloster führt eine zunächst gut ausgebaute schmale Landstraße, Ca. 2 km
unterhalb der Khordong – Einrichtungen endet allerdings die ausgebaute Strecke.
Entweder zu Fuß oder mutig mit dem Auto über einen Weg mit etlichen Schlaglöchern
erreicht man schließlich das Ziel, das schon äußerlich einen ganz unerwarteten Eindruck
vermittelt und deutlich an buddhistische Einrichtungen in Asien erinnert.
1999 wurde der Grundstein für den Tempel (lt. Homepage) gelegt, heute der
beeindruckende Mittelpunkt der kleinen Anlage auf den Höhen bei Darnkow / Dönigkau.
Reich geschmückt ist dieser Tempel; besonders sein Inneres veranschaulicht die
spirituelle Kraft des Khordong und vermittelt eine so ganz andere Glaubensrichtung
ausgerechnet im Glatzer Bergland.

 Weiter gehören zu dem Kloster eine Stupa, die beim Besuch im Mai 2025 innen noch nicht
fertiggestellt war. Diese Stupa soll zu den größten Gebäuden ihrer Art in Europa gehören.
Ein Versorgungs- und Bürogebäude mit einigen einfachen Gästezimmern.vervollständigt
die Anlage in der beeindruckenden Höhenlage.
Das Kloster ist für Touristen täglich von 14 h bis 16 h zu besichtigen.
Mehr Eindrücke auf den Fotos.

Bericht von DFK Mitglied Peter Becker.

Quellen:
https://www.khordong.de/DE/2012-02-06-23-20-08/polen/273-khordong-dharmazentrum-
qdrophan-lingq-in-darnkow
https://khordongweb.wixsite.com/khordong-pl-eng

11.7.2025

Reimann Festival in der Basilika der Franziskaner in Albendorf

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 13:41

Reimann Festival in der Basilika der Franziskaner in Albendorf vom 13. Bis 15. Juni in Albendorf.

Wieder ein gelungenes Projekt in Zusammenarbeit mit dem Kloster der Franziskaner in Albendorf und der Stadt Wünschlburg, mit vielen Teilnehmern aus verschiedenen Ländern.

             Zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken.

Das Reimann Festival ist ein fester Bestandteil der Jahresplanung des DFK Glatz. Seit Jahren organisieren wir zur Erhaltung an das Gedenken des prominenten deutschen Komponisten Ignaz Reimann das Festival. Wir hoffen wieder auf die finanzielle Unterstützung des deutschen Konsulats, denn bei einer Veranstaltung für den berühmten, deutschen Komponisten sollten sich auch Deutsche beteiligen. Das ist seit Jahren in guter Zusammenarbeit auch gelungen, in diesem Jahr durch den Regierungswechsel in Deutschland noch nicht sicher.

Das Festival begann am Freitag, den13.6. mit einem Orgelkonzert mit mit dem Organisten Stefan Kargel, der viele Jahre in meiner deutschen Heimat, in Herford als Organist beschäftigt war. Ein überraschendes  Wiedersehen mit ihm in meiner neuen Heimat Schlesien.

 

In diesem Jahr wieder mit besten Chören aus Polen und Tschechien zum Konzert am Samstagabend 14.6. und zur Messe der vier Nationen am Sonntag den 15.6.

         Wieder mit einer Konzertbühne auf den Stufen der Basilika und einem Blasorchester aus Tschechien, die nach der Messe der drei Nationen am Sonntag um 12 Uhr die Zuhörer begeisterten. Zu jeder Veranstaltung eine volle Basilika, auch die Pilgergruppe aus Deutschland nahm am  Konzert am Samstag und der Messe am Sonntag teil.

         Der mitgereiste Großdechant Franz Jung war mit anderen Geistlichen Zelebrant in der Messe der drei Nationen am Sonntag. Hoffen wir das Festival zu Ehren des Komponisten Ignatz Reimann  noch viele Jahre organisieren zu können. Vielleicht ermöglicht eine Organisation oder Stiftung aus Deutschland auch wieder einmal die Teilnahme eines deutschen Chores. Bisher ist das wegen der hohen Kosten für Anreise und Übernachtung nur einmal gelungen.

Bericht Horst Ulbrich

 

 

 

8.7.2025

Gebt Altheide das Bad zurück!

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 09:23

 

„Natürlich Altheide Bad“, antwortete Georg Pohl, 90, im Sommer 2025 auf die Frage, wie
er heute seinen Geburtsort nennt.
Natürlich Altheide Bad – das hatte nämlich Kurdirektor Georg Berlit 1925 durchgesetzt:
Altheide durfte als große Ausnahme das Prädikat seit 1925 auf den Namen folgen lassen.
Der auch sonst so erfolgreiche Kurdirektor hatte diese Besonderheit, sicher in
Abstimmung mit den Besitzern, der Fam. Haase, mit dem Handel und mit den lokalen
Politikern erreicht, damit sein Altheide in allen Übersichten und Listen von Kurorten in
Deutschland immer ganz oben stand – A wie Altheide Bad!
Bis 1945 ist es bei dieser Bezeichnung geblieben. Berlit hat dann noch die polnische
Leitung des Kurortes beraten, bis auch er 1946 sein geliebtes Altheide Bad verlassen
musste. Wenige Monate später, am 01.Oktober 1946, ist er in Braunschweig verstorben
und wurde in Bad Hersfeld beigesetzt.
Natürlich Altheide Bad! Dieser Ortsname lässt sich seit 1925 in so vielen Dokumenten der
Gemeinde wiederfinden, in den Prospekten des hochgelobten Kurortes, in Unterlagen der
damaligen Unternehmen, auf Briefbögen und auf Rechnungen, auf Straßenschildern und
auf Ortstafeln – kurzum Altheide Bad war jahrzehntelang ein eingeführter und erfolgreicher
Begriff, der wie selbstverständlich benutzt wurde.
Auch wenn sich die andere Reihenfolge leichter sprechen lässt, auch wenn
„gewohnheitsmäßig“ das Bad eben vor dem Ortsnamen ausgesprochen wurde – offiziell
hieß es zwanzig Jahre Altheide Bad.
Dabei gehörte Altheide Bad zu den führenden Kurorten Deutschlands, wurde oftmals z.B.
mit Bad Nauheim verglichen und konnte vor dem 2.Weltkrieg jährlich ca. 16.000 Kurgäste
verzeichnen: Berlit und seine Mitarbeiter sind für ihre erfolgreichen Aktivitäten
deutschlandweit ausgezeichnet worden, auch wenn der Kurdirektor sich deutlich gegen
das Nazi-Regime positioniert hatte.
Altheide Bad! So steht es natürlich noch immer in den 21 Ausgaben der Altheider
Weihnachtsbriefe, die bis 2017 erschienen sind und die so viele Erinnerungen an Altheide
Bad am Leben erhalten und immer wieder neu geweckt haben.
So steht es ebenfalls in den Familiennachrichten des Grafschafter Boten, die von Georg
Pohl und Werner Bartsch betreut werden. Und sonst?
Altheide Bad? Wem das so wohl nicht gefallen hat? Wie aus diesem besonderen, fast
einmaligen Etikett das übliche und fast schon langweilige (Bad vor dem Namen) Altheide
geworden ist?
Altheide Bad? Nur aus Gewohnheit eben nicht mehr in dieser Reihenfolge? Oder zufällig?
Altheide Bad? Sonst wurde und wird doch viel Wert auf die Benutzung des korrekten
deutschen Namens der nun z.B. polnischen Orte gelegt. Warum nicht bei Altheide Bad?
Ob der Deutsche Bäderverband im Westen seinerzeit froh war, nicht mehr an Altheide Bad
da tief im Süden von Schlesien, im Glatzer Land erinnern zu müssen?
Ob so mancher Redakteur dankbar war, diese Besonderheit des Namens nicht mehr
beachten zu brauchen?
Ob die deutschsprachigen Reiseveranstalter diese spezielle Auflistung lieber nicht mehr
angewandt haben?

Oder ob gar die Konkurrenz der mehr als 350 Kurorte allein in Deutschland recht gern
diese spezielle Auszeichnung vergessen und schnell abgeschafft hat?
Oder wer könnte sonst noch ein Interesse gehabt haben, nicht mehr „Altheide Bad“ sagen
und schreiben zu müssen?
Statt weiter über Beweggründe und Gewohnheiten zu spekulieren: Zumindest hier sollte
es wieder „Altheide Bad“ heißen, auch wenn Gewohnheiten geändert werden müssen.
Die Weihnachtsbriefe haben es vorgemacht und viele Jahre dokumentiert: Kurdirektor
Berlit hat 1925 ganze Arbeit geleistet – Altheide Bad lebt!
Quellen: Altheider Weihnachtsbriefe bis 2017.

Bericht von Peter Becker,  DFK Glatz

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