Empfang im deutschen Generalkonsulat Breslau aus Anlass des Tages der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2013
Die gefürchteten Morgennebel waren schon verschwunden, als wir vom DFK Glatz, Horst Ulbrich und ich, uns auf den Weg nach Breslau machten. Bald sahen wir „den blauen Himmel unverstellt, herbstkräftig die gedämpfte Welt in warmem Golde fließen“ (Mörike). Es war ein Tag wie aus dem Bilderbuch oder, wie man in Polen sagt: ein wunderschönerTag im goldenen, polnischen Herbst. Als ehemaliger Münchner sage ich dazu Altweibersommer und denke mit ein wenig Sehnsucht an sonnige Nachmittage auf dem Oktoberfest.
Dr. Zeitz hatte wie jedes Jahr auch Vertreter der deutschen Minderheit in Niederschlesien zum Empfang am Tag der Deutschen Einheit eingeladen. Dem Anlass entsprechend unterstrich der Generalkonsul in seiner Begrüßungsansprache die Bedeutung der polnischen Freiheitsbewegung für die deutsche Wiedervereinigung und erhielt dafür Beifall aller polnischen und deutschen Zuhörer. Es ist ja eine in Deutschland häufig zu wenig gewürdigte Tatsache, dass die polnische Solidarnosc und ihr Erfolg eine wesentliche Ursache für das Ende der kommunistischen Regime und damit auch eine der Vorbedingungen für die Wiedervereinigung war. Besonders haben wir uns darüber gefreut, dass Herr Dr. Zeitz die anwesenden Vertreter der, wie er sagte vitalen, deutschen Minderheit in Niederschlesien neben Exzellenzen und Magnifizenzen ausdrücklich gesondert begrüßte und Brückenbauer zwischen Polen und Deutschland nannte, die wesentlich dazu beigetragen haben, dass sich in Kultur und Wirtschaft enge, herzliche, ja freundschaftliche Netzwerke zwischen den beiden Völkern gebildet haben.
In ihrer Antwort dankte die Vizemarschallin der Wojewodschaft Niederschlesien für die Einladung und wünschte sich ein starkes Deutschland, das die Europäische Union mit sicherer Hand aus der Krise führen könne und dabei die volle Unterstützung Polens genießen werde. Auch wenn diese Aussage so ähnlich auch vom Außenminister Polens bekannt geworden ist, zweifelten meine Freunde und Bekannten der deutschen Minderheit, ob alle gesellschaftlichen Kräfte in Polen auch so denken.
Wie dem auch sei. Wir haben den Empfang genossen, vor allem weil er Gelegenheit bot, Freunde und Bekannte wiederzusehen und am gut bestückten Buffet miteinander zu plaudern. Übrigens: Ein paar Grad Celsius mehr hätten dem Aufenthalt im Garten des Generalkonsulats gut getan. Aber der bayerische Föhn kommt halt nicht bis Breslau.
Hermann Handlos
Schriftführer DFK Glatz
Dr. Zeitz bei seiner Ansprache zum Tag der Deutschen Einheit. ( Zum Vergrößern das bild anklicken)
Geladene Gäste im Generalkonsulat Breslau