Immer wieder bin ich dankbar solche Mitglieder und Freunde des DFK zu haben.
Julian Golak war nicht nur ein erfolgreicher Politiker, früher Bürgermeister von Neurode, dann OKD in Glatz und danach Vizepräsident des Niederschlesischen Landtags. Bei den Wahlen im Oktober 2023 kandidiert er als Parteiloser zum Seim und wir wünschen ihm alles Gute. Immer wieder startet er mit eigenen Projekten, wie das neu eröffnete Museum für Druckkunst und das grafische Gewerbe in Neurode. Einen Monat nach der Eröffnung sind wir vom DFK Glatz mit einem Bus zu seinem Referat und die Einführung in die Sammlung, Rund um die Druckkunst, gefahren.
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Julian Golak war früher selbst Reporter und Drucker, seine Frau Lehrerin in der Fachschule für grafisches Gewerbe.
Beide haben alles, was an Material nicht vernichtet wurde, gesammelt und in dem Museum ausgestellt. Die Ausstellung zeigt Exponate von den Anfängen der Druckkunst seit Gutenberg bis zu den Farbdrucken der Neuzeit. Viele der Exponate und Materialien in den Vitrinen sind auch in Deutsch beschriftet.
Gegründet wurde die erste Druckerei in Neurode von Wilhelm Wenzel Klambt, 1811 – 1887, der noch in seiner Wohnung bis zu 500 Seiten seiner Wochenzeitung „Der Hausfreund“ täglich druckte. Es gab 1845 schon 1200 feste Bezieher seiner Zeitung. Nach Übernahme von der Familie Rose gründeten die Söhne auch eine Kunstdruckerei und ab 1914 gab es 4 farbige Ausgaben von „ Die lustige Woche, Panorama und die Bergwelt“.
Die Auflage stieg rasant auf 170 000 Stück und das Magazin wurde zur weitverbreitesten Wochenzeitung Deutschlands, später mit Zweigniederlassungen in Hamm und Speyer. Die Ausstellung umfasst über 100 Jahre der deutschen Führung des Unternehmens und ab 1945 ca. 50 Jahre hauptsächlich unter kommunistischer Führung in Polen. Natürlich werden weiterhin Exponate zu Druckkunst, besonders aus Deutschland gesucht. Vielleicht kann ein Druckunternehmen das Museum unterstützen. Auch wenn vieles in der Ausstellung auch in Deutsch beschrieben ist, so haben die gesammelten Mittel, nach aufwendiger Renovierung der Räume, für ein Prospekt nur in polnischer Sprache gereicht.
Gerade weil das Museum sich mit der 100 jährigen deutschen Geschichte der Druckkunst befasst, sollte es auch einen deutschen Prospekt geben. Wir könnten das bei Reisegesellschaften aus Deutschland bekannt geben, was zu mehr Interesse für unser Glatzer Land sorgen würde. Wir geben uns Mühe das zu realisieren und sind dem Ehepaar Golak von Herzen dankbar für ihr aufopferndes Engagement und die sehr gelungenen Ausstellung im neu eröffneten Druckmuseum in Neurode Kreis Glatz.
Bericht Horst Ulbrich.