Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

29.5.2014

Zurück in der Heimat!

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 19:35

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Frau Ingeborg Müller wurde am 18.3.1932 in Eckersdorf in Schlesien geboren.
Im Januar 1946 wurde sie mit ihrer Familie aus der Heimat vertrieben und kam nach Herford in Westfahlen. In den Kriegswirren erkrankte sie an Hirnhautentzündung die nicht behandelt werden konnte. Zeit ihres Lebens war sie aus diesem Grund behindert. Seit 2004 lebte sie dann im Alten – und Pflegeheim Maria Rast in Herford.

Frühzeitig hatte sie mit ihrem Betreuer Herrn Ulbrich einen Vertrag über den Tod hinaus beim Amtsgericht hinterlegt, in dem festgehalten wurde, dass sie in der Heimaterde in Eckersdorf begraben werden wolle.
Am 7.5.2014 ist Frau Müller dann im Altenheim verstorben und wurde wie im Vertrag festgehalten, im Krematorium am 12.5.2014 verbrannt.
Die Urne wurde vom Bestattungsunternehmen in Herford an den Bestatter in Glatz verschickt und ist am 24.5. 2014 hier angekommen.
Heute am 29.5.2014 war die Bestattung in der Heimaterde auf dem Friedhof in Eckersdorf. Wir sind glücklich, Frau Müller den letzten Wunsch erfüllt zu haben.

Möge sie nun in Frieden in der Heimat ruhen.
Auskunft über Bestattung in der Heimat beim DFK Glatz.

Horst Ulbrich

 

26.5.2014

Frühlingsfest beim DFK Glatz am 24.5.2014

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 20:29

Programm Frühlingsfest 24.5.2014

13 Uhr deutsche Messe, Kirche hinter dem DFK.
14,30 Uhr Mittagessen im Restaurant Majowy sen.
15 Uhr Begrüßung der Gäste.
15,15 DFK Jugend mit Programm 14 bis 18 Jahre.
15, 30 Vortrag unserer Kindergartengruppe danach Lied und Gedicht Kinder Fam. Feist 3 und 5 Jahre.
15,45 Chor DFK Waldenburg
16,15 Gesangsgruppe DFK Glatz
Danach Empfang der Wahlzettel für die Vorstandswahl.
Kaffeezeit Musikgruppe der Fam. Jachimczak spielt.
Nach Auszählung der Wahlstimmen Bekanntmachung des Ergebnisses.
17 Uhr Band Adam spielt zum Tanz.
Gemütliches Beisammensein bis ca 20 Uhr

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Beginn mit deutscher Messe                                                                100 Gäste haben gerade Platz gefunden

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DFK Jugend mit ihrem Beitrag                                                                   Gesangsgruppe DFK Glatz                                                                                        Chor Waldenburg
Es ist Mai und Zeit für unser traditionsgemäßes Frühlingsfest, das am 24.5. stattgefunden hat. In diesem Jahr unter keinem guten Stern, da der Bundeshaushalt in Deutschland immer noch nicht verabschiedet ist und die Vorsitzenden der DMI in Polen die größten Probleme der Finanzierung ihrer Projekte haben. So haben wir auch unser Fest aus Kostengründen auf 100 Teilnehmer reduzieren müssen, was nicht überall auf Verständnis traf… Aber wer in einem Aushang der DFK Geschäftsstelle schnell genug war und auch regelmäßig erscheint hatte eine Chance.

So begannen wir wieder mit einem deutschen Gottesdienst, zelebriert von Pater Arndt aus Breslau, unterstützt von unserem Mitglied und Diakoniehelfer Andreas Kolbe aus Königswusterhausen in Deutschland, der extra angereist war, um dabei sein zu können. Auch weitere fördernde Mitglieder aus Deutschland waren dabei. Der Gottesdienst wurde wie in jedem Monat in Glatz von unserem Vizevorsitzenden und Religionspädagogen Jochen Straube vorbereitet. Während der Messe sangen der Chor aus Waldenburg, wie auch die Gesangsgruppe des DFK Glatz. Gleich nach dem Gottesdienst fuhren alle Teilnehmer zum Ort der Feier in das Altenwohnheim Majowy sen in Glatz. Dort veranstalten wir seit Jahren unsere externen Feste, weil man uns besondere Konditionen für Speisen und Getränke einräumt, und es dort außerdem Platz bis zu 300 Personen in zwei Sälen des Restaurants gibt.

Gleich nach der Ankunft gab es ein deftiges Mittagessen mit Schnitzel, Kraut und Kartoffeln, denn viele hatten einen weiten Anfahrtsweg und waren seit dem frühen Morgen unterwegs. Während des Essens, wo bekanntlich eine gewisse Ruhe herrscht gab der Vorsitzende Horst Ulbrich einige Hinweise zum Programm und zur Wahl, übergab dann das Mikrofon dem Schriftführer Herrn Handlos, der die Glatzer Mitglieder in das Wahlprozedere eingewiesen hat.

Nach dem Essen dann die offizielle Begrüßung der Gäste und Mitglieder aus nah und fern, und sofort begann aus Zeitgründen das umfangreiche Programm.
Zunächst kamen die Jugendlichen des DFK Glatz mit gelben Schirmen und Blumen, die ein Junge den Damen überreichte, auf die Tanzfläche. Zum Eingang mit dem Lied der Mai ist gekommen. Aber schon machten sich die Sänger aus Glatz bereit um mit einem Potpourri aus selbstgeschriebenen Liedern und bekanntem Liedgut die Gäste zu erfreuen. Der Vorsitzende trug in den Pausen ein von ihm verfasstes Gedicht vor. Die Glatzer Gesangsgruppe schloss ihren Auftritt wie immer mit der Glatzer Hymne „ Warum ist es in Glatz so schön, um sich mit dem Lied „Auf Wiedersehen“ zu verabschieden.
Die Glatzer mussten ihren Auftritt vorverlegen, da einige Mittglieder, die im Krankenhaus arbeiten zum Dienst mussten. Die Glatzer hatten mehrere Probleme, denn schon bei der Jugend fehlten durch Krankheit einige Sänger und die Kindergartengruppe hatte zeitgleich eine Tanzaufführung, kamen daher erst zum Ende des Programms auch nur mit einigen Kindern zu ihrem Auftritt.

Im Programmablauf folgte als Nächstes der Waldenburger Chor, der die Zuhörer mit perfekt vorgetragenen deutschen Weisen verwöhnte. Wahrlich ein Genuss und der Vorsitzende Horst Ulbrich betonte, warum sich die Glatzer Gesangsgruppe nennen, denn zu der Qualifikation ist es noch ein Stück Weg. Aber mit dem Nachsatz „ Wir arbeiten daran“.
Danach wurde es lustig, denn die Kinder der Familie Feist hatten zu Hause geübt und wollten nun endlich zu ihrem Vortrag kommen. Sebastian, fünf Jahre alt, trug zunächst ein wirklich langes Gedicht zum Mai vor und es gab langen Applaus für sein Können. Die kleine Maria drei Jahre wollte dann aber nur mit Papa ihr Lied singen und hat dazu fest seine Hand gehalten, damit er nicht fortgeht.

Zur Kaffeezeit waren alle Wahlzettel beim Schriftführer abgeholt und wieder eingesammelt worden. Während sich alle Kaffee und Kuchen schmecken ließen konnte er das eindeutige Ergebnis mit den Wahlhelfern bekannt geben, mit der Bemerkung, dass es einer Wahl zu kommunistischen Zeiten ähnelt. Über den Ablauf der Wahl und Stimmenprozente wird vom Schriftführer gesondert berichtet.
Also wird der alte Vorstand die nächsten Jahre weiterhin die Geschicke des Vereins leiten, obwohl die Zukunftsprognose düster aussieht, was die bundesdeutsche finanzielle Unterstützung der deutschen Minderheit in Polen betrifft. Bei der Verbandsratssitzung 30. 5. am Annaberg wird hoffentlich Klarheit über die Zukunft der DMI geschaffen.

Zum Ende des Programms kamen doch noch die Kindergartenkinder und haben die Zuhörer mit mehreren schönen deutschen Kinderliedern erfreut. Eigentlich sollte das Projekt aus finanziellen Gründen mit den Sommerferien enden, wir werden aber versuchen, doch noch eine Anschlussfinanzierung zu finden. Wir können die lernbesessenen Kleinen nicht allein lassen.
Nach Abschluss des Programms spielte Wolfgang Stehr aus Herford in Deutschland mit seinem Musikerkollegen zum Tanz auf. Die Beiden hatten sich, nach einem Osterurlaub auf dem Reiterhof Ulbrich spontan entschlossen, zu unserem Frühlingsfest wieder zu kommen, trotz der großen Entfernung von über 1700 Km.

Gegen 18 Uhr verabschiedeten sich die Waldenburger mit einem Lied und überreichten dem Vorsitzenden Horst Ulbrich einen Blumenstrauß für den eindeutigen Wahlsieg.
Die anderen tanzten noch lange, aber gegen 20 Uhr mussten die Meisten den teilweise langen Heimweg antreten, denn das Einzugsgebiet des DFK Glatz ist ca 40 Km von Bad Kudowa bis Habelschwert. Wieder ein gelungenes Fest zur Erhaltung und Festigung der deutschen Gemeinschaft.

Horst Ulbrich

 

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Sebastian Feist 5 Jahre  mit seinem Maigedicht                      Maria 3 Jahre singt ihr Mailied, Papa muss aber die hand halten.       Wolfgang Stehr mit Partner aus seiner Musikschule in Herford.

 

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Pilgerweg des Seligen Gerhard Hirschfelder zwischen Tscherbeney und Winkeldorf gut in Schuß

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 00:35

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In der Osterwoche 2014 besuchte ich die einzelnen Stationen des Gerhard-Hirschfelder-Pilgerwegs. Ich startete am geschmückten Grab des Seligen in Tscherbeney, wo er an der Seite der Pfarrkirche, in der sich Fotos von ihm und dem Seligen Jerzy Popiełuszko befinden, eine würdige Grabstätte gefunden hat. Grableuchten und Blumengebinde zeigen auf, daß Verehrer hier gern verweilen und ein Gebet an ihn richten. Durch eine hohe Besucherzahl der bekannten Schädelkapelle werden viele auf ihn aufmerksam.
Auf die beiden ersten übersichtlichen dreisprachigen Informationstafeln (Polnisch, Deutsch, Tschechisch) stieß ich an der „Gerhard-Hirschfelder-Begegnungsstätte“ und auf dem Friedhofsweg in Tscherbeney. Wie sie sind auch alle weiteren an den Wegestationen aufgestellten Hinweistafeln sauber mit Text, Fotos und Wegeverlauf versehen.
In Richtung Albendorf nimmt der Pilgerpfad durch die Heuscheuer teilweise den selben Verlauf wie allgemeine Wanderwege, wie auch der sog. Papstweg.
Wird dieser durch ein gold-gelbes Kreuz gekennzeichnet, die anderenWege durch verschiedenfarbige Querstreifen, so erkennt man den Gerhard-Hirschfelder-Pilgerweg an einem roten Kreuz auf dem Querbalken eines H.
In Albendorf findet man lediglich innerhalb der Basilika im Rundgang einen Hinweis auf einer kleinen, etwas versteckten Texttafel. Unübersehbar hat man nicht weit davon sehr schön eine Gedächtnis- und Gebetsnische für den neuen Heiligen, Papst Johannes Paul II., eingerichtet.
In Glatz gedenkt man des Seligen im Lyzeum, im Gefängnis, durch einen Straßennamen und eine Gedenktafel in der Nähe der Minoritenkirche.
Der Pilgerweg steuert danach auf Habelschwerdt zu, wo in der Pfarrkirche Texttafeln angebracht worden sind.
Von dort geht es weiter nach Bad Langenau, wo sich in der Klosterkapelle ein Bildnis von ihm befindet. Hier durfte der Neupriester Gerhard Hirschfelder, Sohn einer ledigen Mutter, seine Primiz feiern. Vor dem Eingang weist eine imponierende Gedenknische darauf hin.
Der Pilgerweg windet sich dann hinauf nach „Maria Schnee“ auf dem Spitzigen Berg. Heinz-Peter Keuten vom „Deutschen-Freundschaftskreis“ in Glatz hat auf einer allgemeinen Informationstafel vermerkt, daß fünf markierte Wanderwege zur Wallfahrtsstätte führen, neben der „päpstlichen Wanderroute“ auch der „Kaplan-Hirschfelder-Wanderweg“.
Die letzte Wegstrecke zielt schließlich nach Winkeldorf, wo der Pilgerweg endet. Aus der ehemaligen Friedhofskapelle wurde eine würdige kunstvolle Gedenkstätte, die zugleich auch an den polnischen Bischof Michał Kozal erinnert, der ebenfalls im KZ Dachau sein Leben lassen mußte.
Der Pilgerweg kann nur in verschiedenen Etappen bewältigt werden, denn er hat eine Gesamtlänge von ca. 110 Kilometern. Mit dem Auto war es an einem Tag zu schaffen!

Günther Gröger, Altgersdorf

 

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22.5.2014

Monika Taubitz als Gast beim DFK Glatz

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 23:14

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Große Vorbereitungen unserer fleißigen Mitglieder                  Letzte Besprechung zum Programm                                             Programmbesprechung mit Frau Taubitz                  Bitte Bilder anklicken

 

Die vielfach ausgezeichnete (unter anderem Eichendorff-Preis und zuletzt das Bundesverdienstkreuz) schlesische Schriftstellerin Monika Taubitz packte am 19. Mai 2014 in den Räumen des DFK Glatz ihr literarisches Schatzkästlein aus. Die gut dreißig Zuhörer, darunter viele Teilnehmer des DFK Diskussionskreises, die von Heinz-Peter Keuten in seinen Kursen gut vorbereitet waren, lauschten den, von der Autorin vorgetragenen Gedichten. Leider ist das Platzangebot in unserer DFK Geschäftsstelle sehr begrenzt und die Teilnehmer müssen sich in eine vorher ausgelegte Liste eintragen, um teilnehmen zu können.
Doch der Reihe nach:

Der Vorsitzende des DFK Glatz, Horst Ulbrich, bedankte sich einleitend bei der Dichterin, dass sie bereits zum zweiten Mal einer Einladung des DFK Glatz gefolgt war und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass diese Besuche sich zu einer Tradition entwickeln. Heinz-Peter Keuten schloss seine Begrüßungsworte mit der Bitte an die Autorin, selbst eine kurz gefasste Biografie vorzutragen. Frau Taubitz kam dieser Bitte gerne nach und fragte einleitend sich und die Gäste: „Was habe ich eigentlich hier in Glatz verloren?“ Allen war schnell klar, dass sie im Doppelsinn des Wortes viel in der Grafschaft Glatz verloren hat. In Breslau geboren, in Markt Bohrau und der Grafschaft Glatz (Eisersdorf) einen großen Teil der Kindheit verbracht, vertrieben und im äußersten Norden der späteren Bundesrepublik Deutschland, man kann sagen gestrandet, in die glücklicheren Gefilde am Bodensee umgezogen, wo sie heute noch lebt (Meersburg).
Aus einer Familie stammend, in der Lehrer seit vier Generationen vertreten sind, ließ auch sie sich zur Lehrerin ausbilden. Zum Schreiben kam sie schon in jungen Jahren, weil die Hauswirtin im Friesischen sehr lärmempfindlich war, das kleine Mädchen deshalb in der dürftigen Unterkunft nicht spielen durfte. Seit die kratzende Feder aus der Mode gekommen ist, verursacht Schreiben, natürlich war zunächst nicht an eine Schreibmaschine zu denken, vergleichsweise wenig Geräusche. So kam sehr schnell ein eng beschriebenes Heft über die Ereignisse ihrer Kindheit zustande, sozusagen das erste Opus der Dichterin, das sie ihrer Mutter schenkte. Es war ein Tatsachenbericht, allerdings wie Frau Taubitz betonte, verschwieg sie in ihren Zeilen den miterlebten Mord am Nachbarn, weil der feierliche Anlass des Geburtstags der Mutter nicht mit dieser traumatischen Erinnerung belastet werden sollte.
In ihrer zweiten Heimat hat Frau Taubitz am Bodensee bald Anschluss an das dortige literarische Leben gefunden und 15 Jahre als Vorsitzende des Wangener Kreises (Gesellschaft für Kunst und Literatur „Der Osten“) gewirkt.
Als wirklich alle wussten, was die Schriftstellerin in Glatz verloren, gesucht und wieder gefunden hat, trug sie aus ihrem umfangreichen Werk zunächst die von Heinz-Peter Keuten vorgeschlagenen Gedichte aus den Gedichtsammlungen Ein Land gab mir sein Wort sowie Im Zug – nebenbei vor. Danach hörten die Gäste noch von der Autorin ausgewählte Poesie aus ihrem neusten Gedichtband Flußleben – Odergedichte, Hochwassergedichte, und besonders beeindruckend und bezeichnend einige Verse unter dem Titel „Übergang“, die mit den Worten enden: „Am alten Übergang stand noch die Brücke. Ich ging und kam an. Verwandelt durch wenige Schritte.“
Nach dem Ende des Vortrags spendeten die Zuhörer viel Beifall und beteiligten sich danach rege am Gespräch mit Frau Taubitz, die offen und ehrlich auch Fragen zur schwierigen deutsch-polnischen Geschichte beantwortete.
Der literarische Abend beim DFK Glatz war demnach ein voller Erfolg. Wir vom DFK Glatz bedanken uns noch einmal sehr herzlich bei Frau Taubitz und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.

Hermann Handlos

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v. l. Frau Taubitz, Herr Keuten, Dolmetscherin                               Teil der interessierten Zuhörer                                     Nach Lesung und Diskussion ließen sich viele Teilnehmer Bücher handsignieren.

 

21.5.2014

Pilgertreffen in Tscherbeney (Czermna) mit Auftritt des Gesangsvereins DFK Glatz

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 21:43

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Eine Stärkung nach langer Fahrt                                                  Fam. Sturhan sorgt für das leibliche Wohl                                    Die Bläser aus Tschechien                Zum Vergrößern auf das Bild klicken
Schon am Vortag trafen sich die Pilger aus Deutschland nach einer hl. Messe in der Kirche Maria Schnee, auf dem Reiterhof bei Familie Ulbrich. Dort gab es nach der langen Fahrt einen rustikalen Imbiss vom Grill. Während des Essens, wo ja bekanntlich die größte Ruhe herrscht, berichtete Horst Ulbrich von den aktuellen Ereignissen und Projekten des DFK Glatz mit einer Muli Media Vorführung.

Am Grab des ersten Grafschafter Seligen Gerhard Hirschfelder trafen sich wieder Deutsche, Polen und Tschechen zur hl. Messe in der Sankt Bartholomäuskirche in Tscherbeney zu einem gemeinsamen Gottesdienst. Die Pilger aus Deutschland waren mit dem Großdechanten Prälat Franz Jung angereist. Der Prälat erinnerte vor der Messe am Gab des Seligen an das Leben, Leiden und Sterben Gerhard Hirschfelders, der ein Vorbild und Glaubenszeuge in dunklen Zeiten gewesen ist.
Im Zeichen der Völkerverständigung zelebrierten Priester aus Deutschland, Polen und der Ukraine unter der Leitung des Pfarrers von Tscherbeney gemeinsam die Heilige Messe in polnischer und deutscher Sprache. Die Teilnehmer am Gottesdienst, die nur eine der Sprachen verstanden, waren Irena Rogowska und Elisabeth Kynast für die Übersetzung der gesprochenen Worte dankbar.
Lesung und Evangelium enthielten die frohe Botschaft, dass der Stein, den die Bauleute verworfen hatten, zum Eckstein geworden sei (1. Petrusbrief, 2/4-7) und dass im Hause des Vaters viele Wohnungen sind (Johannesevangelium 14/1-9).

Schmunzeln musste ich, als Pfarrer Brudnowski sagte, er wolle keinen Ärger mit Papst Franziskus haben, der die Priester gebeten habe, kurz zu predigen, und deshalb seine doch längere Predigt abrupt mit einem „Amen“ zu Ende brachte.
Zur Kommunion sangen wir vom DFK Glatz vom Chor herab „Dona nobis“ und zwei Männer aus Böhmen intonierten in schöner Reinheit ein tschechisches Kirchenlied auf ihren Blasinstrumenten.
Der Gottesdienst klang aus mit dem Lied zur „Schwarzen Madonna“, gefolgt von dem deutschen Lied „Über die Berge schallt..“ und einem tschechischen Kirchenlied.

Im Pfarrsaal des schönen, klassizistischen Pfarrhauses konnten sich die Pilger danach mit Suppe und Bigos stärken und in einer Art öffentlicher Generalprobe dem „neuen Programm“ des „Gesangsvereins DFK Glatz“ lauschen.
Heimelig ging es dann im Hirschfelder-Haus zu, wo die fleißigen Helferinnen von Frau Kynast einen reich gedeckten Kaffeetisch präsentierten. So klang der Nachmittag zu aller Zufriedenheit aus.

Hermann Handlos

 

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Am Grab des seligen Kaplan Hirschfelder                             Einführende Worte des Großdechanten                                          Einzug in die Kirche

16.5.2014

Ostern 2014 in der Grafschafter Heimat und was mir dabei so in die Augen fiel ….

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 16:24

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Bild des Heimatdorfes                                                              Auftritt der Zwerge. Eine tolle Idee der Enkel zum Geburtstag.              Gruppenbild der Gäste nach dem Gottesdienst.   Bilder bitte anklicken!

Anreise
Mit meiner Großfamilie – 12 Familien – starteten wir am Karfreitag mit 34 Personen zu einem fünftägigen Sippenfest „eim Hädarfe“, in Heudorf / Sienna, im Glatzer Schneegebirge, am Fuße des Schwarzen Berges, unterhalb des Puhu, wenige Kilometer von meinem Geburtsort Altgersdorf entfernt.

Österliche Erfahrungen
Die Karwoche hat bei der heutigen polnischen Bevölkerung noch eine tiefe religiöse Bedeutung, die durch ein strengeres Fasten und längerfristiges Beten – als bei uns normalerweise üblich – ihren Ausdruck erhält. Der Karfreitag bleibt gelebter Fast- und Abstinenztag, die Nacht zum Karsamstag findet noch eine rege Zahl an Betern/innen, sogar von Vereinen – z. B. der Feuerwehr in Uniform -, die sich zum Gebet zusammenfinden und nach einem festen Plan in der Kirche wachen.
Am Karsamstag strömt eine Vielzahl der Gläubigen, alt und jung, zur Kirche, um vom Priester das Osterfrühstück segnen zu lassen. Zum Weihen sind die Kostproben in geflochtenen Weidenkörbchen, ausgelegt mit bestickten weißen Tüchlein. Eier, Butter, Wurst und Käse, kurzum von allem was es am Ostersonntag zum Frühstück geben soll eine Kleinigkeit. Alle Familienmitglieder bekommen am anderen Morgen etwas von den geweihten Speisen, bevor das Frühstück beginnt. Die Ostereier werden zudem recht kreativ bunt bemalt, mit Texten oder / und Bildern versehen und nicht einfach in unterschiedliche Farben eingetaucht.
Am Ostersonntag schließlich gestaltet man im Kirchenraum ein leeres Grab – symbolhaft aus Packpapier und / oder Tüchern dargestellt -, das auf die Auferstehung Jesu hinweist, was zusätzlich durch eine Figur des Auferstandenen auf dem Altartisch, die mit einer Stola umhängt ist, augenfällig wird.
In den Familien findet man sich zu einem „zeremoniellen“ Frühstück zusammen. Unsere Wirtsleute bescherten uns (ohne Aufpreis!) mit ihrer Familie und dem Personal ein gemeinsames Mahl, das man hierorts – „neudeutsch“ – wohl als „Brunch“ bezeichnen würde. Zur Eröffnung wurde im Stehen gemeinsam das „Vater unser“ gebetet. Daran schlossen sich gegenseitige Segenswünsche an, wobei man ein Stück eines gekochten Eies, das vom Hausvater auf einem Teller gereicht wurde, mit Meerrettich verzehrte und die gegenseitige Zuwendung mit Wangenküssen besiegelte.
Nachdem wir alle Platz genommen hatten, wurde eine Sauermehlsuppe aufgetragen, die auf gekochte Kartoffeln eingefüllt wurde. Dazu gehörten dann noch gebratene Würstchen.
Die Tische waren zugestellt mit Platten, auf denen verzierte Eier, Tomaten, Schinken mit Spargel, Lachs, rote Bete, aber auch Backwaren wie Napfkuchen und Torten den Appetit anregten. Es erwarteten uns vielerlei Gaumenfreuden!
Der gesamte Raum war angefüllt mit österlichen Symbolen, mit Osterhasen, Osterlämmchen, Küken, Blumen und Palmen und bot einen sehr feierlichen Rahmen!
Bildete dieses Brauchtum für uns neue Erfahrungen, so konnten wir den polnischen Bewohnern am Abend unseren Sauerländer Brauch des Osterfeuers nahebringen. Bei den lodernden Flammen sangen wir die österlichen Lieder „Christ ist erstanden“, „Großer Gott, wir loben dich“ und „Wahrer Gott, wir glauben dir“. Der Wirt hatte eine Wanne mit „Krakauer Würsten“ bereitgestellt, die wir in der Glut rösten konnten, dazu Gurken und Brot mit Griebenschmalz. An einem Fäßchen mit dem wohlschmeckenden „Tyskie“ – Gerstensaft konnte sich jeder selbst bedienen. Es war eine Lust!
Familienfeier
Mein achter „runder“ Geburtstag war der eigentliche Auslöser dieses Familienausflugs. Er fiel in die Osterferien, und zwar auf den Ostermontag.
Weil uns der Ortspfarrer Maciej Oliwa zu seinen drei Gottesdiensten zusätzlich nur einen Termin für den Nachmittag einräumen konnte, zelebrierte der Franziskanerpater Rajmund Waclawczik aus Grunwald für uns um 11.30 Uhr in Altgersdorf eine Heilige Messe in deutscher Sprache. Er gestattete uns die Liedauswahl, die aber – für uns überraschend – einleitend von einer Mädchengruppe – gewiß zur großen Freude unserer etwa 20 polnischen Gäste – durch das polnische Lied von der „Schwarzen Madonna“ ergänzt wurde.
Die Fürbitten durfte ich ebenfalls selbst formulieren. Meine Schwester Christel trug sie in Deutsch vor, während ich nach der Teilnahme an
drei Polnischkursen bei der Volkshochschule die Übersetzung in polnisch vorlas.
So handelte ich auch bei der Begrüßung der Gäste im Lokal und war erstaunt, daß man mir versicherte, man habe alles verstanden. Der Franziskanerpater verstieg sich sogar zu der Bemerkung, meine polnische Aussprache sei besser gewesen als das Polnisch von Papst Benedikt XVI.

Mit dem Bus unterwegs
Am Dienstag bildete eine Omnibusfahrt durch den Glatzer Kessel den Abschluß, bevor alle Gratulanten auf unterschiedlichen Routen die Heimreise antraten.
Als erstes Ziel wurde Glatz angesteuert. Unter der Führung von Horst Ulbrich, dem Vorsitzenden des „Deutschen Freundschaftskreises“, besichtigten wir die Minoritenkirche und die raffinierte Deckenausmalung des klösterlichen Speisesaals, gingen über die „Brücktorbrücke“ hinauf zum „Ring“ mit dem Rathaus und der Mariensäule mit den Statuen der „Pestheiligen“, die an die furchtbaren Auswirkungen der Pestepidemie von 1680 (1500 Tote und bereits 1635 mit 4000 Toten) und den Stadtbrand von 1676 erinnert. In den Räumen des DFK berichtete Horst Ulbrich über die vielen erfolgreichen Aktivitäten der inzwischen sich der Zahl 500 nähernden Vereinsmitglieder und lud ein zur deutschen Messe am 27. April, an der meine Frau und ich auch teilnahmen.
Von dort ging unser Weg durch das Nordportal mit den drei Jesuitenheiligen Ignatius (…Ignaz, … „Nazla“), Franz Xaver und Philippus Neri zur prunkvollen Dekanatskirche und stießen dort auf die kurze Verbindungsstraße, die den Namen des Seligen Gerhard Hirschfelder trägt. Über die Arnestus-Stiege blickten wir zum „Jaköble“ am Außenpfeiler, Hinweis auf Glatz als Station auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Der Gang durch die unterirdischen Kasematten zur Festung blieb uns durch ein Schloß verwehrt, so daß wir normal hinaufklettern mussten, um die wechselvolle Geschichte kennen zu lernen und dort den herrlichen Ausblick genießen konnten.
Danach brachte uns der Bus nach Albendorf, dem „schlesischen Jerusalem“. Die großartige Wallfahrtsbasilika löste allgemeines Erstaunen aus. Einige der Enkel erkundeten die Mühsal, die frühere Pilger/innen büßend auf sich nahmen, die überdachten Stufen kniend zu bewältigen, – und sie schafften es! Gemeinsam stellten wir uns in der altehrwürdigen Gnadenstätte mit dem Lied „Segne du, Maria …“ unter den Schutz der Gottesmutter.
Nachdem auch die Kapellen auf dem gegenüberliegenden Berghang bewundert worden waren, brachte uns der Bus zur Heuscheuer. Der Weg zu den „Wilden Löchern“ war wegen Bauarbeiten gesperrt, und die Felsen bei Karlsberg lagen in Wolken. Es regnete zudem, so daß wir nur kurz den „Dinosaurier-Park“ am Fuße des Aufstiegs besuchten und sogleich zum Gebet am Grabe des Seligen Gerhard Hirschfelder nach Tscherbeney weiterreisten. Die Schädelkapelle fand das besondere Interesse unseres Nachwuchses und bildete zugleich den Abschluß unserer Rundfahrt.

Günther Gröger, Altgersdorf

13.5.2014

Frühjahrsputz bei Heinrich Bender.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 20:33

So wie in jedem Frühjahr, wurde wieder um das Denkmal Heinrich Bender herum Ordnung geschaffen.

Aber nicht nur das, denn unser DFK-Hausmeister – jeder Aktive muss bei uns ein Amt übernehmen – hatte wieder eine neue Idee. Auf der vor Jahren aufgestellten Infotafel sind Länge und Breite der ehemaligen Lorettokapelle angegeben und Mirek hat mit unserem Dominik 120 Buchen in genau den Maßen der Kapelle um die Infotafel gepflanzt. So wird nach gewisser Zeit allen Besuchern die Größe der Kapelle in Form einer Buchenhecke dargestellt. Unter der Infotafel wurde eine Folie ausgelegt und mit weißen Steinen bedeckt, damit nicht wieder das Unkraut wachsen kann. Wieder eine schöne Geste, um das Andenken unseres liebenswerten Heinrich, den ehemalignr Küster aus Eckersdorf, zu bewahren, der beim ersten Angriff der Russen in der Kapelle erschlagen wurde.

Alle Besucher sind herzlich eingeladen, die Gedenkstätte zu besuchen. Auf der Straße von Glatz nach Neurode, hinter dem Dorf Schwenz oben am Berg rechts, vor der Bushaltestelle. Ein wunderbarer Aussichtspunkt auf Schloss und Kirche Eckersdorf und die Heuscheuer. Immer wieder kommen auch Klassen des Gymnasiums aus Eckersdorf bei einer Wanderung, um sich über die Vorgeschichte der heutigen Gedenkstätte zu informieren. Das gehört seit längerer Zeit zum Geschichtsunterricht der Schule. Ein eindrucksvolles Zeitzeichen für die nächsten Generationen, das von der Eckersdorfer Heimatgemeinschaft in Deutschland und privaten Spendern unterstützt wurde. Wir wollen auch noch eine Bank aufstellen, um das Verweilen an diesem historischen Ort für die Besucher interessanter zu gestalten. Auch zu einem Picknick ist der Platz bestens geeignet und jeder ist auch eingeladen, dabei einmal Unkraut zu entfernen, damit wir etwas entlastet sind. Beste Parkmöglichkeit direkt am Denkmal.

Unser nächstes Projekt, das deutsche Denkmal an der schön renovierten Schwenzer Kapelle, auch an der Hauptstraße nach Neurode, ehemals gestiftet von der Familie Prause, wird nun auch realisiert. Benötigt werden ca. 1000,- Euro.

200,- € sind bisher für dieses Projekt auf dem Konto Schlesienhilfe eingegangen. Ich hoffe noch auf weitere 300,- € privater Spender, dann werde ich den Rest übernehmen, um ein weiteres, wertvolles deutsches Denkmal langfristig zu erhalten.

Horst Ulbrich

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4.5.2014

St. Florian, Schutzheiliger der Kapelle in Schwenz und der Feuerwehr.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 12:13

St. Florian 026Das Altarbild                 St. Florian 018 Zum Vergrüßern bitte auf das Bild klicken.

Am Altar das Bild des Hl. Florian, wie auch auf der Fahne der Feuerwehr. Die hl. Messe um 15 Uhr war dann auch mit der Feuerwehr, die, wie immer mit Gerätewagen aus Eckersdorf gekommen war, um nach dem Gottesdienst mit einer Löschübung ihr Können zu zeigen.
Leider hatte der liebe Gott mit dem Wetter kein Einsehen und es regnete schon die ganze Nacht und den Tag, dazu ein scharfer, kalter Ostwind. Also wurde die Feier kurzerhand in den Gemeindesaal verlegt, wo aber nicht alle Gäste Platz fanden. Trotz der Enge hatte der Dorfvosteher Karol Omachel alles unter Kontrolle. Der Allroundmusiker, unser Organist Adam fand auch noch in einer Ecke mit seinen Instrumenten Platz und sorgte für die richtige Stimmung. Unsere Frauen hatten wieder gebacken und Kaffee, Kuchen sowie Bratwurst aus der Pfanne wurden verkauft. Der Erlös geht wieder in die Kasse, um die Renovierungskosten der Kirche zu tilgen.  So verbrachten wir einige harmonische Stunden und nachdem mehr Platz war wurde auch getanzt. Viele kauften den Restkuchen für den Sonntagskaffee am nächsten Tag und so ging das improvisierte Gemeindefest gegen 18 Uhr zu Ende. Wir hoffen natürlich im nächsten Jahr, wie gewohnt in der neuen Grillhütte draußen feiern zu können.

Bericht Horst Ulbrich

St. Florian 028Abmarsch der Feuerwehr      St. Florian 051 Bitte auf die Bilder klicken.

Re. im Bild das deutsche Denkmal. Die Renovierung möchte ich in diesem Monat beginnen. Es werden noch Sponsoren gesucht. Kontakt bei Ulbrich Schwenz.

Ich würde gern das deutsche Denkmal, das nach der Renovierung der Kapelle nun garnicht mehr dazu passt, auch in neuen Glanz versetzen.

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