Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

18.6.2013

DFK Treffen mit den Patschkauer Wanderdohlen.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 10:16
Tafel an der Kirchenmauer

Tafel an der Kirchenmauer

Einweihung der Tafel mit Diakon A.Klose und em Pfarrer aus Geseeß

Einweihung der Tafel mit Diakon A.Klose und dem Pfarrer aus Geseß

Patschkauer und polnische Kirchengemeinde bei der Einweihung.

Patschkauer und polnische Kirchengemeinde bei der Einweihung.

Mit den Wanderdolen

Mit den Wanderdohlen

Horst Ulbrich mit den Patschkauer Wanderdohlen

Horst Ulbrich mit den Patschkauer Wanderdohlen

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DFK Treffen mit den Patschkauer Wanderdohlen.

Es immer wieder eine Freude, die treuen Freunde Schlesiens in der Grafschaft begrüßen zu können.
Nun sind die Wanderdolen eine der beständigsten Gruppen, die sich in Schlesien nicht nur zum Wandern aufhalten. Schon im Vorfeld hatten wir für sie eine Tafel in Deutsch und Polnisch anfertigen lassen und an der Kirche in Geseß, Nähe Patschkau angebracht. Sie weist am Friedhofseingang darauf hin, dass hier auch Deutsche ihre letzte Ruhe gefunden haben. Eine Aktion die Schule machen sollte. Stirbt uns die Erlebnisgeneration weg, so wird danach aus Deutschland niemand mehr Tafeln anbringen, die auf die deutsche Vergangenheit in Schlesien erinnert.
Eine wichtige und bleibende Erinnerung an deutsche Zeiten für die kommenden Generationen.

Nun höre ich schon wieder bei einigen Lesern::: die Polen werden die Tafeln zerstören oder entfernen….
Nein liebe Freunde, das wird von den meisten Polen gelobt und den Pfarrern gefördert. Natürlich gibt es hier und in Deutschland die Unverbesserlichen, die alle Aktionen in der Heimat unterbinden möchten. Aber das ist nicht die Zukunft von Aussöhnung und Verständigung. Es gibt auch immer wieder Heimatreisende die ganz bewusst den DFK in der Frankensteiner Str in Glatz nicht besuchen, weil sie unsere Arbeit in der Heimat nicht unterstützen wollen. Jedem hier lebenden Deutschen ist das unverständlich und es passt nicht in die Zeit nach der demokratischen Wende in Polen.
Zu loben ist deshalb jegliche Aktionen, die die Anwesenheit der Deutschen in Schlesien bekunden und die schlimmen Zeiten im Bewusstsein halten. In diesem Fall sei den Patschkauer Wanderdohlen gedankt, dass auch sie, wie andere Gruppen Zeichen hinterlassen.
Die Tafel wurde im Rahmen der gemeinsamen Messe eingeweiht und mit Blumen sowie einem Grablicht geschmückt. Bei einem Abschlusstreffen zum Kaffee im Derhämtehäusla wurde gemeinsam gefeiert und gesungen.

Horst Ulbrich
DFK Glatz

Großes Aufräumen auf dem jüdischen Friedhof in Glatz

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 09:20

Einsatz auf dem jüdischen Friedhof in Glatz.
In konzertierter Aktion des DFK Glatz mit dem polnisch – deutschen Freundeskreis aus Glatz wurde auf dem jüdischen Friedhof Ordnung geschaffen. Leider konnten die umgefallenen oder umgeworfenen Grabsteine ohne entsprechende Gerätschaften nicht wieder auf den alten Platz gestellt werden und die Mitglieder mussten sich auf grobes Aufräumen beschränken. Abgefallene Äste aus dem alten Baumbestand und das Laub wurde zu großen Haufen zusammengetragen.

Die Koordination der Arbeit übernahem der Vorsitzende des polnisch – deutschen Vereins Herr Zelaszkiewicz. Man beschloss die Laubhaufen gleich anzuzünden, damit sich das Laub beim nächsten Sturm nicht wieder ausbreitet. Aber kaum gezündelt war die, von Nachbarn alarmierte Feuerwehr da und hat gelöscht. Da Herr Zelaszkiewicz auch einer der Gefängnisdirektoren und bekannt ist, wurde kein Protokoll angefertigt, was eine Strafe zur Folge hätte.

Ich musste in dieser Zeit in unseren Geschäftsräumen eine deutsche Gruppe betreuen. Wir hatten aus der Kirchengemeinde Königswusterhausen auch ein elektronisches Klavier als Spende für unseren Chor bekommen, das für die Chorleiterin sehr wichtig war. Deshalb hatte ich nur den Transport der Gerätschaften übernommen. Nach vielen Stunden war der erste Arbeitseinsatz beendet und als kleines Dankeschön wurde danach auf Ulbrichs Reiterhof zu Bier und Bratwurst geladen.

Friedhof 004 Friedhof 005 Friedhof 014 Friedhof 015 Friedhof 017
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Da der eigentliche Besitzer des Friedhofes eine jüdische Gemeinde aus Warschau ist, werden wir uns dorthin wenden, ob eine Möglichkeit besteht, finanzielle Unterstützung von Sponsoren zu erhalten, um mit schwerem Gerät die Grabsteine wieder auf ihren Platz zu stellen. Beim oberen Teil wird sich das kaum lohnen, da dort zum großen Teil auch die Grabumrandungen zerstört sind. Hier sollten die vorhandenen Steine in die Friedhofsmauer eingebaut und die Fläche planiert mit Gras bepflanzt werden.
Die weiteren Arbeiten sind ohne finanzielle Unterstützung nicht zu bewerkstelligen, aber ein Anfang ist gemacht die totale Verwahrlosung zu stoppen und dem fühlen wir uns auch als Christen verpflichtet.

Bericht Horst Ulbrich

4.6.2013

VDG Konferenz „Deutsche in Polen“

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 19:29

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Podiumsdiskussion mit dem Vorsitzenden

Podiumsdiskussion mit dem Vorsitzenden

Konzert in der Basilika

Konzert in der Basilika; 2. Reihe v.links: Vorsitzender H. Gaida, Konsul Eck

St. Annaberg

Wallfahrt der Minderheiten

Dialog zwischen den Generationen: „Kompromiss oder Konflikt“

Vom 31.5. bis zum 2.6.2013 fand schon traditionsgemäß eine Konferenz beim Dachverband der DFk`s in ganz Polen statt. Der DFK Glatz gehört nicht zu dem Kreis, wird aber dazu eingeladen. Als Konferenzort wurde wieder das Pilgerheim am St. Annaberg gewählt. Dadurch hatten wir auch die Möglichkeit an der Minderheitenwallfahrt „Schöpft aus dem Glauben-gestaltet das Leben“ am 2.6. teilzunehmen.
Erfreulich bei der Konferenz war, dass es nicht nur Referate zu verschiedenen Themen gab, sondern interaktiv in workshops gearbeitet wurde, um gemeinsame Lösungen zu drei Themen zu erarbeiten.

1. Gruppe: Was gibt uns die Jugend in den DMI Strukturen?
(Erwartungen der Jugend – Erwachsenen)
2. Welche Strukturen brauchen wir für die Jugendarbeit in der DMI
( Deutsche Minderheit)
3. Wie kann man zusammenleben? Möglichkeiten des Kompromisses

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Verbandes der deutschen sozial – kulturellen Gesellschaften in Polen, Bernard Gaida sprachen verschiedene Vorsitzende über die Perspektive zur Jugendarbeit in ihren Organisationen.
Persönlich hatte ich mich für die dritte Gruppe vorbereitet, „Wie kann man zusammenleben? Möglichkeiten des Kompromisses“. Wie vielen bekannt, war die Zusammenarbeit und Unterstützung, die wir nach unserer Neugründung des DFK Glatz in 2010, erhofft hatten, mehr als kontraproduktiv und ich hoffte auf bessere Akzeptanz und Zusammenarbeit in der Zukunft. Leider war, für mich völlig unverständlich, in dieser Gruppe die Konversationssprache polnisch und zu fachlichen Diskussionen reicht mein polnisch nicht aus. Da wir Glatzer nicht zum Dachverband VDG gehören, habe ich mich dazu nicht geäußert. Also wechselte ich mit meiner Frau in die 2. Gruppe. Ein wirklich abwechslungsreicher und motivierender workshop unter professioneller Führung von Herrn Klis von IFA und es bleibt zu hoffen, dass die Gruppen, bei denen Defizite in der Jugendarbeit zu verzeichnen sind, Erfahrungen aus dem Ergebnis umsetzten können.
Zu bemerken bleibt, ein erster Ansatz dieser Konferenzen, die Zuhörer nicht nur mit Referaten zu unterhalten, sondern zu breiten Diskussionen anzuregen. Ein wirklich positiver Wandel.
Da es in dieser Konferenz ausschließlich um die Bindung der Jugend und damit die Verjüngung der Gesellschaften ging, wurde mein Anliegen, Problematik der Orts – und Kreisgruppen der DMI durch Überalterung der Vorstände und das Auslaufen der Frischmittel in ca. drei Jahren, die uns das Überleben durch Übernahme der Miete und Bürokosten sichern, nicht behandelt.
Zur Kenntnis:
In Niederschlesien, wo die deutsche Bevölkerung durch Vertreibung wegen der Nähe zur Grenze fast zu 100 % war, ist der Zusammenhalt wegen der Entfernungen nicht einfach zu bewerkstelligen, was uns in Glatz, trotz des großen Einzugsgebietes von Bad Kudowa bis Habelschwerdt, ca. 80 km, bisher gelungen ist. Sorgen machen uns dabei die sehr alten Mitglieder, die regelmäßig zu betreuen und zu unterstützen sind. Es hätte uns natürlich gefreut, mehr Unterstützung des Verbandes zu erhalten. Als ich von „DFK on tour“ durch das Schlesische Wochenblatt Kenntnis bekam, habe ich sofort um einen Besuch gebeten. Leider musste ich erfahren, dass es nur für den Kreis Rybnik zuträfe. Hoffentlich wird auch für Niederschlesien endlich eine ähnliche Möglichkeit geschaffen, denn viele Gesellschaften haben große Probleme die dem Dachverband bisher unbekannt sind.
Bleibt zu hoffen, dass der VDG zur nächsten Konferenz vorher einmal bei Kreis – und Bezirksverbänden Erkundigungen einzieht, um auch überlebenswichtige Themen an der Basis der DMI mit zu behandeln.
Alles braucht wohl seine Zeit, aber ein Anfang zu interaktiver Arbeit ist gemacht.

Horst Ulbrich
Vorsitzender DFK Glatz

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