Jetzt endlich ein wenig Zeit einen Situationsbericht zu schreiben.
Nach 1997 wieder eine Flutkatastrophe in Niederschlesien und viele unserer Mitglieder und Freunde sind betroffen. Man weiß kaum wo wir mit der Hilfe beginnen sollen.
Wie schon geschrieben sind wir privat nicht betroffen, auch unsere Geschäftsstelle in Glatz ist im oberen Teil der Stadt und verschont geblieben. So konnten wir dort sofort mit warmen Getränken und Imbiss helfen, auch die erste Hilfe organisieren.
Die Flut hat zwei Brücken weggerissen, auch ein Staudamm ist gebrochen. Eisersdorf ist wohl am Schlimmsten betroffen.
Hier nur ein Beispiel aus unseren Reihen der Mitglieder. Eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern konnten wir erst spät über Feldwege erreichen und wir waren glücklich sie gesund anzutreffen. Auch kein Handybetrieb war dort möglich weil Straße und Brücke in der Nähe weg sind, wie auch Strommast und eine Internetverbindung. Sie hatten mit Kredit eine Eigentumswohnung auf dem Land wegen der Kinder gekauft. Sofort musste der Schlamm aus der Wohnung, bevor dieser hart wird und dann kaum zu entfernen ist. Es wird lange dauern, bis die Wohnung trocken und wieder in einem bewohnbaren Zustand ist. Dazu haben wir wenigstens einen Stromgenerator und Gasheizung besorgen können.
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Aber auch eine andere Familie vom DFK Glatz mit einem behinderten Kind ist ähnlich betroffen und wir versuchen auch dort zu helfen. Leider wird deren Haus wegen mangelnder Standfestigkeit abgerissen.
Sie wohnen zur Zeit sehr beengt bei den Eltern und wir werden sie wahrscheinlich ab November bei uns aufnehmen. Bis dahin sollten zwei Hilfstransporte, von Herrn Pollok und den Maltesern aus Telgte bei uns gewesen sein und die Malteser werden einige Tage bei uns wohnen. Viele Firmen und Geschäfte sind geschlossen. Über 20 Männer unserer Mitglieder sind im täglichen Einsatz den anderen zu helfen und es ist eine tolle Solidarität zu sehen. Aber schwer betroffene haben nichts mehr, nur das was sie auf dem Leib tragen. Unterwäsche, Handtücher Hygieneartikel u.s.w. sind sofort nötig und auch hier helfen wir soweit wir können. In Seitenberg sind nach dem Dammbruch einige Häuser, wie auch die Polizeizentrale komplett weg und auch Reste vom Mobiliar nicht mehr zu finden. Das ganze Dorf gleicht einem Trümmerfeld. Natürlich bitten wir immer wieder um Spenden, damit weiter geholfen werden kann.
Ich bitte inständig um Spenden auf unser
Konto Schlesienhilfe DE02 4945 0120 1112 5511 79
Vergelts Gott, wie wir Schlesier sagen.
Horst Ulbrich