Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

28.6.2022

Stadtrat der Partnerstadt Bensheim zu Besuch.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 11:00

Liebe Freunde dieser Seite.

Am Donnerstag 23.6. war eine Abordnung des Stadtrates unserer Partnerstadt mit dem dortigen Deutsch-Polnischen Freundeskreis zu Besuch in Glatz und Bad Altheide. Traditionsgemäß waren auch wir zum Grillabend eingeladen.

    

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In Bensheim besteht dieser Verein seit langer Zeit, in enger Verbindung mit dem Polnisch-Deutschen Verein in Glatz mit dem Vorsitzenden Jurek Zelaszkiewicz, der auch deutscher Abstammung ist und Mitglied unseres DFK Glatz. Zu bemerken ist, dass wir eng miteinander verbunden sind. So sind viele Mitglieder in beiden Vereinen registriert und ehrenamtlich tätig. Jurek, der Vorsitzende dort ist auch in unserem Vorstand und unser Administrator auf kommunaler Ebene wegen seiner guten Kontakte zur Stadtverwaltung. Er war bis zur Pensionierung auch einer der Gefängnisdirektoren in Glatz. Unser Chor ist eine Mischung aus beiden Vereinen.

     

Beim Grillabend im Hotel Panorama wurden wir herzlich begrüßt, hatten wir doch unser letztes Treffen mit einem gemeinsamen Ausflug nach Warschau vor einigen Jahren. Auch unser Glatzer Bürgermeister Herr Piszko kam dazu und bekräftigte die guten Beziehungen der Partnerstädte in seinen Begrüßungsworten.

Wieder ein gelungener Abend, leider mussten wir uns etwas früher verabschieden denn es gibt immer noch viel Arbeit mit der Hilfe der Ukrainer Flüchtlinge und das macht viel Arbeit.

Bericht Horst Ulbrich

22.6.2022

Was lange währt wird endlich gut!

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 10:14

Wieder ein wichtiges Projekt gegen das Vergessen! Wenn wir in unserer Generation das nicht bewerkstelligen, wird es nach uns Niemanden mehr geben der die deutsche Vergangenheit in Niederschlesien weiterhin bekannt macht.

         

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Nach einem Jahr der Planung und Herstellung des Gedenksteins für die Einsiedler am Annaberg bei Neurode, gab es am Ende noch ein Problem der Befestigung an der Wand der Kapelle. Der Gedenkstein war zu groß und zu schwer. Es wurde ein spezieller Kran benötigt, was weitere Kosten verursachte, um das Gewicht an die Wand zu bringen und endlich konnte die Einweihung am 21.Juni 2022 stattfinden. Leider zu spät für die Pilgergruppe mit dem Großdechanten, für den die Einweihung der wichtigen Erinnerungstafel geplant war.

         

So versammelte sich eine kleine Schar zunächst in der Kapelle zu einer Andacht. Man hatte sogar die Ruhestätte des letzten Einsiedlers ausfindig gemacht und die sterblichen Reste neben dem Altar der Kapelle in eine Steingruft umgebettet.

       

Ich werde dazu eine kleine Gedenktafel fertigen lassen und hoffe auf unsere treuen Sponsoren zur Unterstützung.

                                  Schlesienhilfe DE02 4945 0120 1112 5511 79                                                        

            

Der zuständige Pfarrer hat danach die Tafel eingeweiht und die Mitorganisatorin Frau Bazala hatte danach für alle Anwesenden Kaffee und Torte im Wittighaus vorbereitet. Frau Irena Rogowska verlas schon an der Kapelle die Erzählung über den Annaberg von Prof. Wittig, später im Wittighaus auch eine Erzählung über die Mutter des Professors. Die Gedenktafel ist ein weiteres, von uns Deutschen in Stein gehauenes Zeitzeichen, da bis auf einen, alle Einsiedler zu deutscher Zeit dort gelebt haben.

             

Hinter der Kapelle entsteht ein neues Haus zur Bewirtung der Besucher mit einer wunderbaren Aussicht vom Annaberg.

 

Bericht

Horst Ulbrich

21.6.2022

Monika Taubitz nach dreijähriger Pause wieder im DFK Glatz zu einer Dichterlesung!

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 13:06

Nach der coronabedingten Zwangspause war unser DFK Mitglied, die geschätzte und verehrte Poesie- und Prosadichterin mit Grafschafter Wurzeln, Frau Monika Taubitz aus Meersburg am Bodensee, am Samstag, dem 4. Juni 2022, wieder beim DFK Glatz zu Besuch, um zum ersten Mal seit 2019 wieder in unseren Räumen aus ihren neusten Werken zu lesen.

 

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Herzlich war die Begrüßung wie unter Freunden nach einer langen Abwesenheit. Besonders gefreut hat es uns, dass Monika Taubitz trotz der besonderen Umstände der letzten drei Jahre voller Elan und Schaffenskraft geblieben ist, was auch darin seinen Ausdruck findet, dass seit ihrem letzten Besuch nicht weniger als zwei neue Gedichtsammlungen („Breslau zur Zeit der Pandemie”, „Für einen Lidschlag nur”, beide 2021) sowie ein Prosawerk aus ihrer Feder („Tillmanns Frau und andere Erzählungen”, ebenfalls 2021) erschienen sind, aus denen sie dem neugierigen Publikum von ihr selbst gewählte Auszüge vortrug.

         

Zu Beginn, nach einer kurzen Einführung durch den stellvertretenden Vorsitzenden des DFK Glatz, H.-P. Keuten, las Frau Taubitz aus aktuellem Anlass ein gerade erst veröffentlichtes Gedicht vor, das den Titel trägt: „Höre, Soldat des Usurpators”. Wer hätte gedacht, dass ein Gedicht, das denselben Themenkreis anspricht, den bereits die 2018 erschienene deutsch-polnisch-tschechische Gedichtsammlung Friedensanthologie behandelt (dessen deutscher Teil aus Gedichten von Monika Taubitz besteht), heute, im Jahre 2022, eine so traurige Aktualität bekommen würde?

Nach diesem ganz neuen Gedicht, das im Original und zwei polnischen Übersetzungen (von Prof. E. Białek sowie dem anwesenden H. Grzybowski) vorgetragen wurde, konnte Monika Taubitz ihr Publikum mit neuen Gedichten und Erzählungen in ihren Bann ziehen, die in den vergangenen Jahren veröffentlicht wurden.

Während die Gedichte, u.a. über das Breslau der Pandemiezeit, die Zuhörer zum Nachdenken und Meditieren anregten (nicht zuletzt auch in dem Gedicht „Nimm eine Möwenfeder” aus der gleichnamigen Sammlung aus dem Jahre 2018, dessen heraklitische Quintessenz in den Worten kulminiert: „Beständig ist der Wandel, er allein wird bleiben.”), bereitete die Lektüre der autobiographisch gefärbten Erzählung „Onkel Georg kommt zu Besuch” mit viel schlesischem Lokalkolorit (aus der Sammlung Tillmanns Frau) dem Publikum große Freude und Amüsement. Für den der deutschen Sprache nicht mächtigen Teil des Publikums übersetzte die vereidigte Dolmetscherin und DFK-Mitglied Irena Rogowska aus Neurode dankenswerterweise die Texte, und so konnten sich alle anwesenden Glatzer (die deutschen und die polnischen) an den neuen Werken von Monika Taubitz erfreuen. Ob Zufall oder nicht, die Texte, die dem Publikum an diesem Nachmittag zu Gehör kamen, zeichneten auf die ihnen eigene Weise gleichzeitig auch die wichtigsten Stationen des Lebens der Autorin nach – von ihrer Kindheit in der Grafschaft Glatz und Niederschlesien über die Stadt Breslau und die Vertreibung, die sie zunächst an die Nordseeküste führte, bis nach Süddeutschland, wo sie bis heute wohnt und Ehrenbürgerin der Stadt Meersburg wurde, wobei sie gleichzeitig ihrer alten Heimat, der Grafschaft Glatz, treu geblieben ist, in der heute wiederum nicht wenige Menschen eine neue Heimat gefunden haben, die ursprünglich aus der Gegend stammen, in der gegenwärtig die Ukraine durch den russischen Aggressor in einen Krieg gezwungen wurde, dessen Ausgang ungewiss ist.

Das Treffen mit Monika Taubitz wurde abgeschlossen mit einer kleinen Gesprächsrunde, in der alle Anwesenden eingeladen waren, der Autorin Fragen zu stellen und mit ihr ins Gespräch zu kommen. Zum Schluss der Veranstaltung überreichte der DFK-Vorsitzende unserem verehrten Gast einen Blumenstrauß, bedankte sich herzlich im Namen aller Anwesenden und bat Monika Taubitz, uns bei nächster Gelegenheit wieder zu besuchen. Bei Snacks und einem Glas Wein kam man anschließend noch ins Gespräch und konnte die gerade erstandenen Bücher von der Autorin signieren lassen.

Es sei angemerkt, dass Monika Taubitz bei ihrem diesjährigen Besuch, wie immer, nicht nur im DFK Glatz gelesen hat, sondern auch zu Lesungen an der Universität Breslau, in der Stadtbibliothek von Bad Altheide sowie, last but not least, in ihrem Heimatort Eisersdorf eingeladen war.

Wir bedanken uns auch an dieser Stelle noch einmal für die Ehre und Freude ihres Besuchs und hoffen, sie bald wieder in Glatz begrüßen zu dürfen – für die Zwischenzeit hat sie uns einiges an neuer lohnenswerter Lektüre dagelassen …

 

Bericht: Heinz-Peter Keuten

3.6.2022

Konferenz der Delegierten am Annaberg am 28.5.2022

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 10:14

Im Vordergrund standen dieses Mal die Wahlen zum Vorstand des VDG und die Abdankung des VDG-Vorsitzenden Bernard Gaida nach drei Kadenzen. Erwartet, aber dennoch für einige überraschend, da vorher nirgends darüber geschrieben wurde, dass der langjährige Vorsitzende nicht mehr zur Verfügung steht, was mich persönlich etwas erstaunt hatte. Gleichzeitig gab es dann ein Extrablatt zu dem Thema, das verteilt wurde. Zum Glück war ich privat vorher unterrichtet worden, und da auch die Büroleiterin Frau Neumann und gemäß dem normalen Wechsel der Konsuln auch Frau Fisel-Rösle uns verlassen, hatte ich als einziger Blumen zur Verabschiedung besorgt.

                 

Blumen für den scheidenden Vorsitzenden und die Konsulin Frau Fisel-Rösle

   Blumen auch für die gute Zusammenarbeit. Frau Neumann

Ich hoffe, es hat den Beschenkten ein wenig Freude bereitet, nach Jahren der guten Zusammenarbeit.

Bei der Wahl wurden dann die alten acht Vorstandsmitglieder bestätigt, zusätzlich wurde noch ein Kandidat für die Jugend mit in den VDG-Vorstand aufgenommen, der nun aus 9 Personen besteht. Vorsitzender dann erwartungsgemäß Rafał Bartek, der auch für mich der beste Kandidat für den Posten ist, denn die Zukunft der DMI sieht nicht rosig aus.

             

Rafal Bartek, der neue Vorsitzende  3. v. re.

Herr Bartek ist ein erfahrener Politiker und Vorsitzender des Landtages in Oppeln. Ich hoffe nur, es bleibt auch genügend Zeit den weiteren Posten mit Elan auszuführen.

Unsere Probleme in diesem Jahr sind die gleichen wie nach jeder Wahl in Deutschland, wenn Mittel für die Projekte Kulturarbeit, über die Konsulate bewilligt, erst sehr spät im Bundestag behandelt werden. So haben wir für Kulturarbeit bisher noch keinerlei Mittelzusagen und finanzieren soweit wie möglich die Zahlungen für Deutschunterricht, Chor und Jugendbetreuung vor, in der Hoffnung die Finanzen nach Beschluss im Bundestag für die Gelder im Außenministerium im Herbst erstattet zu bekommen. Anträge auf Unterstützung unserer Projekte habe ich geschrieben, eine Mittelzusage gibt es durch die Umstände bisher nicht. Einige DFK-Vorsitzende beginnen deshalb auch erst mit Projekten, wenn die Finanzen zur Verfügung stehen. Aber das ganze Vereinsleben wird durch die erzwungene Untätigkeit und Verzögerung von bis zu 8 Monaten zu einem Risikofaktor. Wir versuchen mit Hilfe unserer Sponsoren die Vereinsarbeit weiterzuführen, um die Zeit zu überbrücken. Schon Corona wurde zu einer Bewährungsprobe und viele kleine Deutsche Freundschaftskreise geben auf.

Info DFK Glatz:

Bei unserer Strategie ist es bisher gelungen, nach Corona mit Versammlungsverbot vor einem Jahr alle wieder an Bord zu haben. Unser Chor hat sich unter der neuen Leitung von Frau Ilse Hirschner gut entwickelt. Am 19.6. haben wir wieder ein Konzert, diesmal im Chopin-Schlösschen im Kurpark von Bad Reinerz, gemeinsam mit dem Lehrerchor aus Habelschwerdt. Unser Chor fährt am 31.7. bis 8.8. nach Berlin und wird in zwei katholischen Kirchengemeinden auftreten. Es soll auch ein Intensivtraining für den Auftritt am 10. September beim Kulturfest der Deutschen in der Jahrhunderthalle in Breslau sein.

Liebe Leser, ich hoffe, wir sehen uns dort.

Sehr gut läuft auch die Jugendarbeit unter der Leitung von Amelia Patzwald. Sie studiert in Breslau Germanistik und Speditionsmanagement, hat beim VDG in Oppeln Führungskurse für Jugendarbeit besucht und auch den Jugendpunkt Glatz gegründet. Deutschkurs für die Jugend am Mittwoch. Am Samstag, nach unserer Öffnungszeit der Geschäftsstelle von 11 bis 14 Uhr trifft sich die Jugend zu gemeinsamen Spielen, manchmal auch kleinen Ausflügen mit geschichtlichem Hintergrund oder Grillen bei Ulbrich.

Bericht

Horst Ulbrich

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