Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

21.6.2022

Monika Taubitz nach dreijähriger Pause wieder im DFK Glatz zu einer Dichterlesung!

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 13:06

Nach der coronabedingten Zwangspause war unser DFK Mitglied, die geschätzte und verehrte Poesie- und Prosadichterin mit Grafschafter Wurzeln, Frau Monika Taubitz aus Meersburg am Bodensee, am Samstag, dem 4. Juni 2022, wieder beim DFK Glatz zu Besuch, um zum ersten Mal seit 2019 wieder in unseren Räumen aus ihren neusten Werken zu lesen.

 

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Herzlich war die Begrüßung wie unter Freunden nach einer langen Abwesenheit. Besonders gefreut hat es uns, dass Monika Taubitz trotz der besonderen Umstände der letzten drei Jahre voller Elan und Schaffenskraft geblieben ist, was auch darin seinen Ausdruck findet, dass seit ihrem letzten Besuch nicht weniger als zwei neue Gedichtsammlungen („Breslau zur Zeit der Pandemie”, „Für einen Lidschlag nur”, beide 2021) sowie ein Prosawerk aus ihrer Feder („Tillmanns Frau und andere Erzählungen”, ebenfalls 2021) erschienen sind, aus denen sie dem neugierigen Publikum von ihr selbst gewählte Auszüge vortrug.

         

Zu Beginn, nach einer kurzen Einführung durch den stellvertretenden Vorsitzenden des DFK Glatz, H.-P. Keuten, las Frau Taubitz aus aktuellem Anlass ein gerade erst veröffentlichtes Gedicht vor, das den Titel trägt: „Höre, Soldat des Usurpators”. Wer hätte gedacht, dass ein Gedicht, das denselben Themenkreis anspricht, den bereits die 2018 erschienene deutsch-polnisch-tschechische Gedichtsammlung Friedensanthologie behandelt (dessen deutscher Teil aus Gedichten von Monika Taubitz besteht), heute, im Jahre 2022, eine so traurige Aktualität bekommen würde?

Nach diesem ganz neuen Gedicht, das im Original und zwei polnischen Übersetzungen (von Prof. E. Białek sowie dem anwesenden H. Grzybowski) vorgetragen wurde, konnte Monika Taubitz ihr Publikum mit neuen Gedichten und Erzählungen in ihren Bann ziehen, die in den vergangenen Jahren veröffentlicht wurden.

Während die Gedichte, u.a. über das Breslau der Pandemiezeit, die Zuhörer zum Nachdenken und Meditieren anregten (nicht zuletzt auch in dem Gedicht „Nimm eine Möwenfeder” aus der gleichnamigen Sammlung aus dem Jahre 2018, dessen heraklitische Quintessenz in den Worten kulminiert: „Beständig ist der Wandel, er allein wird bleiben.”), bereitete die Lektüre der autobiographisch gefärbten Erzählung „Onkel Georg kommt zu Besuch” mit viel schlesischem Lokalkolorit (aus der Sammlung Tillmanns Frau) dem Publikum große Freude und Amüsement. Für den der deutschen Sprache nicht mächtigen Teil des Publikums übersetzte die vereidigte Dolmetscherin und DFK-Mitglied Irena Rogowska aus Neurode dankenswerterweise die Texte, und so konnten sich alle anwesenden Glatzer (die deutschen und die polnischen) an den neuen Werken von Monika Taubitz erfreuen. Ob Zufall oder nicht, die Texte, die dem Publikum an diesem Nachmittag zu Gehör kamen, zeichneten auf die ihnen eigene Weise gleichzeitig auch die wichtigsten Stationen des Lebens der Autorin nach – von ihrer Kindheit in der Grafschaft Glatz und Niederschlesien über die Stadt Breslau und die Vertreibung, die sie zunächst an die Nordseeküste führte, bis nach Süddeutschland, wo sie bis heute wohnt und Ehrenbürgerin der Stadt Meersburg wurde, wobei sie gleichzeitig ihrer alten Heimat, der Grafschaft Glatz, treu geblieben ist, in der heute wiederum nicht wenige Menschen eine neue Heimat gefunden haben, die ursprünglich aus der Gegend stammen, in der gegenwärtig die Ukraine durch den russischen Aggressor in einen Krieg gezwungen wurde, dessen Ausgang ungewiss ist.

Das Treffen mit Monika Taubitz wurde abgeschlossen mit einer kleinen Gesprächsrunde, in der alle Anwesenden eingeladen waren, der Autorin Fragen zu stellen und mit ihr ins Gespräch zu kommen. Zum Schluss der Veranstaltung überreichte der DFK-Vorsitzende unserem verehrten Gast einen Blumenstrauß, bedankte sich herzlich im Namen aller Anwesenden und bat Monika Taubitz, uns bei nächster Gelegenheit wieder zu besuchen. Bei Snacks und einem Glas Wein kam man anschließend noch ins Gespräch und konnte die gerade erstandenen Bücher von der Autorin signieren lassen.

Es sei angemerkt, dass Monika Taubitz bei ihrem diesjährigen Besuch, wie immer, nicht nur im DFK Glatz gelesen hat, sondern auch zu Lesungen an der Universität Breslau, in der Stadtbibliothek von Bad Altheide sowie, last but not least, in ihrem Heimatort Eisersdorf eingeladen war.

Wir bedanken uns auch an dieser Stelle noch einmal für die Ehre und Freude ihres Besuchs und hoffen, sie bald wieder in Glatz begrüßen zu dürfen – für die Zwischenzeit hat sie uns einiges an neuer lohnenswerter Lektüre dagelassen …

 

Bericht: Heinz-Peter Keuten

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