Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

20.7.2024

Deutsche Wallfahrt in Wartha 2024

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 11:10

Am Sonntag, dem 14. Juli 2024, fand in Wartha die traditionelle Wallfahrt der deutschen Schlesier statt. Nach jahrelanger Renovierung erstrahlte die Wallfahrtsbasilika von Wartha in neuem Glanz, insbesondere der Hauptaltar und die Orgelempore, und empfing die schlesischen Wallfahrer, die zum Teil schon seit dem frühen Morgen unterwegs waren.

Auch diesmal befanden sich darunter wieder Delegationen aus zahlreichen schlesischen Diözesen, u.a. ein Bus mit über 50 Teilnehmern aus Ratibor unter Leitung unseres Freundes Waldemar. Auch der DFK Waldenburg durch seine Vorsitzende Doris Stempowska sowie der DFK Glatz durch den Vizevorsitzenden H.-P. Keuten, Familie Rogowski und eine Reihe andere Mitglieder waren vertreten. Pater Dr. Marian Arndt, unser Seelsorger für die Katholiken in Niederschlesien, begrüßte zu Beginn herzlich alle Wallfahrtsgruppen.

  Heinz-Peter Keuten am Haus der Pfefferküchlerei.    ( siehe Schild)

Als Hauptzelebrant war Professor Dr. Hubertus Drobner aus der Diözese Paderborn zu Gast, Konzelebranten waren Diakon M. Ruby aus dem Bistum Magdeburg und Pater Marian aus Breslau. Der Hauptzelebrant predigte über das Treffen Mariens und Elisabeths, das gleichzeitig das erste Zusammentreffen des ungeborenen Johannes mit dem ungeborenen Jesus ist. Er verglich Johannes, den größten aller Propheten (weil er selbst den Messias taufen durfte), mit jedem und jeder von uns, da auch wir, wie Johannes vor Jesu Taufe im Jordan, vor jeder Kommunion dessen Worte sprechen: Herr ich bin nicht würdig …, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.

    Hauptzelebrant Prof. Hubertus Drobner.

Am Ende des feierlichen Hochamts berichtete ein Breslauer Absolvent der Kunstgeschichte von der Besonderheit der Marienfigur von Wartha. Eine durch zwei Institute im In- und Ausland getrennt durchgeführte wissenschaftliche Untersuchung führte erst kürzlich zu dem Ergebnis, dass die aus Lindenholz geschnitzte Figur aus dem frühen 11. Jahrhundert stammt – Beweis dafür, dass Wartha der älteste Wallfahrtsort Schlesiens ist und das Gnadenbild von Tschechen, Polen und Deutschen gleichermaßen verehrt wurde und wird. Pater Dr. Marian Arndt, der die Organisation der Wallfahrtsmesse innehatte, unterstrich die Bedeutung der deutschen Wallfahrt als Identitätsstifter für die deutsche Minderheit in Schlesien. Im Anschluss an das Hochamt folgte eine Andacht mit Eucharistischer Anbetung und schließlich persönlicher Verehrung durch Berührung der Gnadenfigur. Musikalisch begleitet wurde das Hochamt durch den Domorganisten aus Oppeln sowie das Blasorchester aus Zülz, das dafür am Ende des beeindruckenden Gottesdienstes einen kräftigen Applaus erhielt.

 

Bericht: Heinz-Peter Keuten

7.7.2024

Reimann Festival 2024 in Albendorf.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 16:19

Das Reimann Festival ist ein fester Bestandteil der Jahresplanung des DFK Glatz. Seit Jahren organisieren wir zur Erhaltung an das Gedenken des prominenten deutschen Komponisten Ignaz Reimann das Festival, in Zusammenarbeit mit der Stadt Wünschelburg und dem Kloster der Franziskaner in Albendorf.

         

Wir hoffen auf die Unterstützung des deutschen Konsulats, denn bei einer Veranstaltung für den berühmten deutschen Komponisten sollten sich auch Deutsche beteiligen. Das ist auch seit Jahren in guter Zusammenarbeit geschehen.

       

In diesem Jahr wieder mit besten Chören zum Konzert am Samstagabend 15.6. und zur Messe der vier Nationen am Sonntag den 16.6. Leider hatte der Chor aus Belarus viel Pech bei der Anfahrt mit einem Stau über 30 Stunden an der Grenze und einem Motorschaden vor der Abfahrt. Wir haben noch schnell eine Sammlung für die erheblichen Kosten der Reparatur organisiert und wünschen, dass sie wieder gut zu Hause angekommen sind.

In diesem Jahr erstmalig auch mit einer Konzertbühne vor den Stufen zur Basilika mit einem sehr guten Programm am Nachmittag des 16. 6. 2024

Wieder ein voller Erfolg mit vielen Zuschauern aus verschiedenen Ländern.

 

Bericht

Horst Ulbrich

20.6.2024

Wieder ein großes Fest am 15.6.2024 beim DFK in Glatz

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 16:29

 

Vom Konsulat aus Oppeln wurden wir aufgefordert neue Projekte zu entwerfen und unter der Prämisse haben wir ein Deutsch-Polnisches Begegnungsfest organisiert. Mit einem solch großen Zuspruch hatten wir nicht gerechnet und mussten bei 176 Gästen aus Deutschland und den hiesigen Gästen aus Niederschlesien neu planen.

   

Um Wetterkapriolen der heutigen Zeit zu trotzen, haben wir das geplante Gartenfest dann in die Reithalle bei Ulbrich verlegt. Tische und Bänke wurden beim jeweiligen Sołtys (Dorfschulzen) der umliegenden Dörfer ausgeliehen, zur Deko wurden viele  Birkenbäume mit dem Trecker aus dem Wald transportiert. Toi-Toiletten, eine Bier-Rollbar organisiert und dazu 300 Bratwürste, 40 kg Steaks, 200 Stck. Kuchen und so weiter bestellt, und alles wurde frisch am Morgen des Festes geliefert.

   

Ab 14 Uhr kam der erste Bus bei uns an und damit viele hungrige Gäste. Aber auf dem großen Grill war genügend vorbereitet und Daniel Spitzer (Vorsitzender der Zentralstelle Grafschaft Glatz) aus Deutschland, der Organisator am Grill, war perfekt. Die Bierbar hatte unser Freund vom DFK Grünberg, Andreas Grapatin, übernommen. Herzlichen Dank.

     

Nachdem die erste Schlacht am Buffet vorüber war, kam ich gegen 15 Uhr zu meiner Begrüßungsrede. Gern hätten wir auch Herrn Konsul Herr begrüßt, der eingeladen war, aber leider nicht gekommen ist. Unter den prominenten Gästen war unser geliebter Großdechant der Grafschaft Glatz, Franz Jung, der zu seiner letzten offiziellen Reise in der Grafschaft Glatz unterwegs war, natürlich Julian Golak, zweimaliger Vizevorsitzender des Niederschlesischen Landtags und unser langjähriges Mitglied. Außer dem Vorsitzenden der Zentralstelle Grafschaft Glatz mit seiner Gattin noch viele weitere Gäste aus Berlin, Wünschelburg, Oppeln, Waldenburg sowie eine Grafschafter Busreisegruppe aus Mittelsteine.

       

Begrüßen konnte ich auch den Chor des DFK Waldenburg und eine Abordnung unserer Ortsgruppe DFK Kudowa. Nach der Begrüßung sang zunächst der Waldenburger Chor, gefolgt von den Glatzer Sängern. Die Tiroler Band mit Waldemar und seinen Töchtern sorgten wieder für eine tolle Stimmung. Ein Fest zur Festigung unserer Gemeinschaft, das wir extra in die Woche gelegt haben, wenn sich der Großdechant mit seiner Wallfahrtsgruppe in der Heimat aufhält. Ohne ihn und seine finanzielle Hilfe hätten wir schon 2013 aufgeben müssen und wir sind ihm sehr dankbar. Schauen wir, wie lange man uns noch finanzielle Mittel aus Deutschland zur Aufrechterhaltung unseres Engagements für die deutsche Minderheit in Niederschlesien zur Verfügung stellt. Vielleicht war es die letzte große Feier, denn die Aussichten sind mehr als schlecht.

Es ist zu erwarten, dass nur die finanzielle Hilfe unserer Mitglieder und Sponsoren uns in Zukunft weiter existieren lässt.

Dafür ein herzliches Vergelt‘s Gott, wie wir Schlesien sagen.

Bericht                   Horst Ulbrich

 

 

 

19.6.2024

Doppelte Ehrung für den Seligen Kaplan Gerhard Hirschfelder.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 14:19

Doppelte Ehrung für den Seligen Kaplan Gerhard Hirschfelder, Patron der drei

Nationen, der Deutschen, der Polen und der Tschechen

Am 17. Juni 2024 fand in der historischen Aula das Allgemeinbildenden Schulzentrums

Habelschwerdt in der Grafschaft Glatz die Preisverleihung an die Grund- und

Gymnasialschülerinnen und Schüler statt, die in diesem Jahr den an ihrer Schule

organisierten Hirschfelder-Wettbewerb gewonnen haben. Der Wettbewerb fand inzwischen

schon zum 10. Mal statt.

                  

Die Preise wurden, wie in jedem Jahr, durch Großdechant Franz

Jung, Münster, gestiftet. Die Organisation vor Ort wurde durch den DFK-Vizevorsitzenden

und Fremsprachenlehrer an der Habelschwerdter Schule Heinz-Peter Keuten in

Zusammenarbeit mit der Kunstkollegin E. Idzi-Ważgint und dem Religionspädagogen Dr.

  1. Prasał durchgeführt.

   

2Die Preisverleihung fand in Anwesenheit von Großdechant Franz

Jung statt, der die Gewinner zusammen mit Schuldirektor P. Popiel während einer

würdigen zweisprachigen Feierstunde ehrte, in der auch verschiedene Schülerinnen und

Schüler mit musikalischen Beiträgen auftraten und eine von der Gewinnerin aus der

Oberstufe vorbereitete Präsentation über das Leben von Gerhard Hirschfelder gezeigt

wurde. Bei der Feier waren auch weitere deutsche Ehrengäste aus der Wallfahrtsgruppe

des Großdechanten, die sich z.Z. in der Grafschaft Glatz aufhalten, zugegen, u.a. Dr. M.

Linnenborn, Herr Prof. Dr. Dr. O. Schober mit Gattin, Pfarrer Scholz und Diakon Olbrich.

 

In seiner Ansprache zeigte sich Großdechant Franz Jung höchst erfreut darüber, dass das

Andenken an den aus Glatz gebürtigen Jugendseelsorger und Widerstandskämpfer

Kaplan Hirschfelder, der 1942 als Märtyrer im KZ Dachau starb und bekannt ist für seinen

mutigen Ausspruch: „Wer der Jugend den Glauben an Christus aus dem Herzen reißt, ist

ein Verbrecher“, von der polnischen Jugend aus Habelschwerdt durch den alljährlichen

Schulwettbewerb aufrecht erhalten wird und so sein Name in der heutigen Grafschaft

Glatz nicht in Vergessenheit gerät.

     

Dasselbe Ziel hat auch die deutschsprachige Gedenktafel für den Seligen Kaplan Gerhard

Hirschfelder, die am darauf folgenden Morgen, dem 18. Juni 2024, in der Wallfahrtskapelle

Maria Schnee auf dem Spitzigen Berge durch Großdechant Franz Jung im Beisein der

Wallfahrtsgruppe, aller begleitenden Geistlichen sowie des polnischen Kustos von Maria

Schnee, Pfarrer Wojciech Iwanicki, eingeweiht wurde (s. Abb.). Auf Wunsch von Pfr.

Iwanicki hatte der DFK-Vizevorsitzende H.-P. Keuten den Text der bereits hängenden

polnischsprachigen Gedenktafel ins Deutsche übertragen und Pfr. Iwanicki daraufhin die

deutschsprachige Tafel anfertigen lassen, um deren Einweihung durch Großdechant Franz

Jung er ausdrücklich gebeten hatte. Ein schönes Zeichen deutsch-polnischer

Verständigung im Sinne des Seligen Gerhard Hirschfelders!

           

Zum Schluss sei hier unsere Hoffnung erwähnt, dass auch in Zukunft das Andenken an

den Seligen Kaplan Gerhard Hirschfelder in der Heimat unterstützt wird, möglicherweise

auch durch die deutsche Hirschfelder-Stiftung. Der DFK Glatz ist für eine weitere

Zusammenarbeit offen und würde sich gerne auch in Zukunft im Rahmen des

Hirschfelder-Schülerwettbewerbs engagieren.

Bericht: Heinz-Peter Keuten

Reimann Festival in Albendorf 2024

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 12:12

Das Reimann Festival ist ein fester Bestandteil der Jahresplanung des DFK Glatz. Seit Jahren organisieren wir zur Erhaltung an das Gedenken des prominenten deutschen Komponisten Ignaz Reimann das Festival, in Zusammenarbeit mit der Stadt Wünschelburg und dem Kloster der Franziskaner in Albendorf. Wir hoffen auf die finanzielle Unterstützung des deutschen Konsulats, denn bei einer Veranstaltung für den berühmten deutschen Komponisten sollten sich auch Deutsche beteiligen. Das ist auch seit Jahren in guter Zusammenarbeit geschehen.

         

In diesem Jahr wieder mit besten Chören zum Konzert am Samstagabend 15.6. und zur Messe der vier Nationen am Sonntag den 16.6.

   

In diesem Jahr erstmalig auch mit einer Konzertbühne vor den Stufen zur Basilika mit einem zusätzlichen, sehr guten Programm am Nachmittag des 16. 6. 2024

     

Leider hatte der Chor aus Belarus viel Pech bei der Anfahrt mit einem Stau über 30 Stunden an der Grenze und einem Motorschaden vor der Abfahrt. Wir haben noch schnell eine Sammlung für die erheblichen Kosten der Reparatur organisiert und wünschen, dass sie wieder gut zu Hause angekommen sind.

Wieder ein voller Erfolg mit vielen Zuschauern aus verschiedenen Ländern.

 

Bericht

Horst Ulbrich

31.5.2024

Neues aus Schlesien.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 18:37

Schon im April war wieder der Gedenkgottesdienst für Elisabeth Kynast. Sie war lange Zeit die Vorsitzende unserer Ortsgruppe DFK Kudowa. Wieder ein Treffen mit vielen Mitgliedern, organisiert von Frau Bazala und Pfarrer Brudnowski.

       

Zu Ostern und Allerheiligen gibt es auf dem Friedhof in Tscherbeney, wie auch auf weiteren Friedhöfen, immer viel Arbeit, Gräber und das deutsche Lapidarium zu pflegen.

             

Nach der Messe haben wir uns am Grab des seligen Gerhard Hirschfelder und Elisabeth Kynast getroffen, um ihnen zu gedenken. Das sind jährlich stattfindende Termine.

Unser Mitglied, die schlesische Buchautorin Frau Taubitz war auch in diesem Jahr wieder in ihrer Heimat und natürlich beim DFK in Glatz.

     

Normalerweise haben wir uns in unserer Geschäftsstelle mit den Mitgliedern des DFK getroffen, wo sie immer aus ihren neuesten Werken rezitiert hat. Da auch die Bibliothek im Rathaus am 17.5. für eine Lesung reserviert war und von Henrik Grzybowski moderiert wurde, haben wir kurzfristig die Termine dort zusammengelegt. Wieder eine gelungene Veranstaltung mit vielen Freunden.

Gleich am nächsten Tag der Gedenkgottesdienst für unser Mitglied Helmut Sauer in seinem Geburtsort Peterwitz in der Nähe des Silberberges. Helmut wurde nach seinem plötzlichen Tod in Deutschland beerdigt. Er war aber auch Ehrenbürger von Peterwitz und die Messe fand in seiner Taufkirche statt.

           

Helmut Sauer, am Heiligen Abend 24.12. 1945 geboren war er auch das letzte Kind das in der Grafschaft getauft wurde. Nach der Messe waren einige Besucher zum Kaffee bei den dortigen Klarissen Schwestern eingeladen.

Am 29.5. ,wie an jedem letzten Samstag im Monat, Deutscher Gottesdienst bei den Klarissen Schwestern.

       

Für Pater Arndt, der wegen anderer Termine nicht kommen konnte, hat der Abt vom Kloster der  Franziskaner in Glatz die Messe in Deutsch zelebriert. Musikalisch begleitet von unseren Glatzer Sängern und den Kindern von Jochen Straube am Klavier.

Endlich haben wir eine Zusage vom deutschen Konsulat für den Lyrikwettbewerb der Schüler. Auch ein Zuschuss für unseren Chor wurde bewilligt. Nun hoffen wir auf eine baldige Gutschrift auf unserem Konto. Jedes Jahr müssen wir in Vorleistung treten, um die Projekte zu beginnen und hoffen dann  auf finanzielle Unterstützung aus Deutschland.

Wir sind in der finalen Planung für unser Fest der Begegnung mit Deutschen und Polen in der Reithalle Ulbrich am 15.6. 2024.

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Bilder vom letzten großen Fest in der Reithalle vor Corona.

Wir haben über 160 Anmeldungen. Auch der deutsche Konsul aus Oppeln, der Bürgermeister aus Glatz und eine Abordnung unseres deutschen Dachverbandes VDG in Opeln sind eingeladen. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgen der Chor aus Waldenburg, die Glatzer Sänger und unser Freund Waldemar mit Töchtern, mit seiner Bayrischen Musik. Ich werde nach dem Fest berichten.

 

Bericht

Horst Ulbrich

 

14.4.2024

Die deutsche Minderheit in Niederschlesien hat Eliten.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 18:42

 

Unter diesem Motto wurden wir von unserem Dachverband VDG in Oppeln immer wieder aufgerufen unsere besonderen Mitgliedern auch in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Nun zählen zu den Mitgliedern des DFK Glatz schon Professoren, Doktoren, sehr erfolgreiche Politiker, Buchautoren und auch hohe Kirchenvertreter.

Neu in der Zahl der Eliten ist unser Mitglied Ilse Hirschner, die als Mezzosopranistin an mehreren Opernhäusern engagiert war.

In diesem Fall hat der Polnisch-Deutsche Freundschaftskreis in Glatz, in Zusammenarbeit mit unsrem DFK Glatz die Vorstellung dieser besonderen Person in einer würdigen Veranstaltung übernommen. Zu bemerken bleibt, wir sind mit dem anderen Verein in Glatz eng verbunden. Meine Frau und ich sind dort Mitglied geworden und in unserem Chor singen viele deren Mitglieder. Auch der dortige Vorsitzende Jurek Zelaszkiewicz ist Mitglied bei uns und unser Koordinator für kommunale Interessen verpflichtet.

Zu den Feierlichkeiten wurde in das Kulturhaus in unserer Straße, der ehemaligen Frankensteiner Str. in Glatz geladen und viele Interessierte sind der Einladung gefolgt. Jurek Zelaszkiewicz stellte den Lebensweg und die musikalische Karriere von Ilse Hirschner vor.

Ilse Hirschner wurde in  Köln geboren und schon früh interessierte sie sich, auch durch ihre Begabung, für die Musik. Sie sang später im  Opernchor Bonn als angestellte Sängerin und begann danach eine Kariere als Solistin an verschiedenen Opernhäusern, wo sie unter anderem in der Oper Salome von Richard Strauss für die Titelrolle engagiert war, wie auch in anderen Opern und Operetten.

     

Auch in der Operette  „Das Pariser Leben von Jaques Offenbach war Frau Hirschner für die Hauptrolle engagiert.

             

Während dieser Zeit hatte sie ihren Lebensgefährten, den polnischen Softwareentwickler Dr.Jan Golka kennengelernt und mit ihm ein Haus bei Bad Altheide gekauft. Leider ist Herr Dr.Golka vor Jahren plötzlich verstorben. Frau Hirschner ist dann, trotz der tragischen Ereignisse und nach ihrer Pensionierung in das Haus in Niederschlesien umgezogen und wohnt nun mit erstem Wohnsitz in Polen. Da sie mit der polnischen Sprache Probleme hatte suchte sie sofort deutsche Kontakte und kam sie zu unserem DFK in Glatz. Natürlich haben wir ihr, wie allen Deutschen die in der Grafschaft sesshaft werden möchten, in allen Bereichen geholfen. Da ging es zunächst um die Anmeldungsformalitäten ohne polnischer Bürger zu werden, dann Strom, Wasser, Steuern und so weiter mit vielen Anträgen in polnischer Sprache.

Frau Hirschner hatte sich auch sofort beim DFK Glatz zur Mitarbeit angeboten und so kam es zwangsläufig dazu, dass sie unsere Chorleiterin wurde. Da sie auch eine gute Pianistin ist und unseren Chor musikalisch begleitet, haben sich die Glatzer Sänger seit der Zeit weiter entwickelt, treten bei vielen Veranstaltungen und natürlich unseren Festen übers Jahr auf.

Wir sind ihr überaus dankbar für ihre Unterstützung. Frau Hirschner ist eine Bereicherung unserer Deutschen sozial-kulturellen Gesellschaft in Glatz.

Bericht

Horst Ulbrich

10.3.2024

Der Pfarrer kommt!

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 15:02

Deutscher Freundschaftskreis
Deutsche sozial-kulturelle Gesellschaft Kreisverband Glatz

Nachdem der Beitrag im Grafschafter Boten erschienen ist und ich viele positive Reaktionen bekam, werde ich auch hier über schlesische Tradition berichten.

Der Pfarrer kommt!     Von Horst Ulbrich
Eine Tradition im heutigen Schlesien, und gerade im ländlichen Bereich, ist, nach dem
Weihnachtsfest und um den Jahreswechsel die Segnung der Häuser. Da unser Pfarrer fünf Gemeinden zu betreuen hat, ist er erst nach Hl. Dreikönige in das Niederdorf Schwenz und zu
uns gekommen. Wann er welche Straßenzüge besucht, wird jeden Sonntag nach der Messe
bekanntgegeben. Bei uns war es erst der 13.1., und unsere Straße war wohl die letzte seiner
Besuche.
Oh, der Pfarrer kommt! Da telefoniert man mit Bekannten, wo er denn schon gewesen sein
könnte und wie lange es wohl bis zu seinem Besuch noch dauert. Dann der Anruf vom letzten Besuch aus dem Dorf, er sei dort fertig und fährt ins Niederdorf.


Schon vorher wird alles vorbereitet. Tisch mit Kreuz und Kerzen aufgestellt, ist die Treppe auch sauber? Meine Stiefel im Flur in die Kammer versteckt, auch ein leerer Bierkasten von Silvester im sichtbaren Vorraum verschwand.

Vater wird an das Fenster beordert, um Bescheid zu geben ob der Pfarrer schon zur Tür kommt. Das Auto hält vor der Tür……. Er kommt sagt Vater. Schnell Kerzen anzünden, der Hausherr öffnet die Tür. Ich stehe draußen den Pfarrer zu empfangen, aber er ist zunächst zum Nachbarn auf der anderen Straßenseite.

Also Vater wieder an das Fenster und dann ist es soweit. Pfarrer und Messdiener kommen, stimmen ein Weihnachtslied an und alle singen. Dann ein Vater unser und das Haus, wie auch die Bewohner werden gesegnet. Katholiken wissen, es besucht uns nicht nur der Pfarrer und deshalb auch der Aufwand.

Danach wird es privat. Wir waren die letzten und damit auch Zeit für einen Kaffee und Plätzchen. Da werden auch mal die zurückgehenden Zahlen der Kirchenbesucher im sonst so katholischen Polen besprochen, oder die teure Renovierung unserer Kapelle im Dorf. Natürlich bekommt der Pfarrer immer einen Briefumschlag mit Geld, auch der Ministrand für seinen Einsatz am Altar übers Jahr.

Nach ca. 20 Minuten verabschiedete sich der Pfarrer und der normale Ablauf im Haushalt ist wieder hergestellt.

Bericht Horst Ulbrich

 

 

 

 

 

 

 

 

28.2.2024

Was ist los mit den Gewerkschaften in Deutschland?

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 12:16

Da habe ich vor Monaten geschrieben: Das Machtstreben der rechten Parteien in Europa, und das sollte jedem Demokraten zu denken geben. Aber was ist mit den Gewerkschaften in Deutschland los? Eine Streikwelle folgt der anderen und da streiken erst die Piloten, dann das Bodenpersonal und versetzen alle Urlauber und Geschäftsreisende in Panik. Sofort danach der öffentliche Bus-und Bahnverkehr und man verhindert damit, dass die Menschen pünktlich zu ihrer Arbeit gelangen. Ja will man die gesamte Wirtschaft schädigen so wäre doch ein Generalstreik angebracht, möchte man fast als Nächstes vermuten. Und heute schon wieder eine neue Nachricht: Das technische Personal der Lufthansa streikt und was kommt danach? Es werden utopische und nie dagewesene Gehaltsforderungen bei kürzerer Arbeitszeit gefordert und andere maßlos überzogene Dinge, und keiner sagt wie das finanziert werden soll. Natürlich durchleben wir eine schwierige Zeit nach Corona, Inflation und Wirtschaftsflaute und das bei einem Mangel an Fachkräften. Daran sollten wir gemeinsam arbeiten. Der Satz: „Was kannst Du für den Staat tun“ trifft wohl nur noch auf uns ehrenamtlich arbeitende zu. Alle wollen nur was vom Staat bei leeren Kassen, aber wohin soll das führen? Man sollte sich mal an vergangene, schwere Zeiten erinnern, aber auch die Politik sollte endlich handeln und nicht von einem öffentlichen Streit zum nächsten übergehen. Viele Firmen verlagern schon die Produktion ins Ausland zu besseren Konditionen und Deutschland verliert immer weiter an wirtschaftlicher Bedeutung.

Ja, was ist los in Deutschland?

Mein Senf dazu:::  Horst Ulbrich

15.2.2024

Und mit Elan geht es weiter im Neuen Jahr.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 12:43

Am 29.1.2024 haben sich zum Jahresbeginn die Glatzer Sänger vom DFK und der Lehrerchor der Gesamtschule Habelschwerdt zu einem Konzert im Kurhaus Bad Langenau eingefunden. Mit einem Programm in Deutsch und zusammen mit dem Lehrerchor auch in Polnisch haben die Sänger das Publikum begeistert. Glatzer Mädchen, Glatzer Jungen mit dem Solo von Horst Ulbrich und Kaberett, Kaberett mit Heinz-Peter Keuten als Solist waren wohl die Highlights des Abends.

           

Mit den verteilten Texten an das Publikum wurde zum Ende des Weihnachtsfestes noch einmal gemeinsam, abwechselnd deutsch und polnisch das Lied Stille Nacht gesungen, das auch in Polen ein beliebtes Weihnachtslied ist.

Mit viel Applaus wurden die Sänger verabschiedet und mit dem bestellten Bus ging es zurück nach Glatz.

Jeden Freitag üben die Glatzer Sänger für die weiteren Auftritte.

 

Bericht Horst Ulbrich

 

7.2.2024

Eilmeldung aus dem Seim in Polen.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 10:56

Wie bekannt waren nach der Übernahme der Regierung durch Herrn Tusk zwei Abgeordnete der Pis Partei wegen Unterschlagung verhaftet worden, um nicht weiteres Beweismaterial zu  vernichten.  Verurteilte Abgeordnete dürfen auch nicht mehr an Sitzungen teilnehmen. Türen sind bei den Sitzungen verschlossen.

Heute Morgen in den polnischen Nachrichten.

Herr Katczynski hat die Tür geöffnet, um die Beiden einzulassen. Sofort war aber die Parlamentswache da und hat den ersten hinausbegleitet und dem zweiten den Einlass verwehrt, unter Protest von Herrn Kaczynski. Nun stehen an der Tür zusätzliche Wachleute. Welches Nivea herrscht in der Pis Partei und was wollte man damit bezwecken?

Scheinbar wollte Herr Kaczynski den Wählern im Fernsehen zeigen, wir sind wieder komplett. Das ist zum Glück nicht gelungen und das Volk hat was zu lachen…

Bericht

Horst Ulbrich

2.2.2024

Erfahrungsaustausch und Zukunftsaussichten

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 18:04

Schon im Herbst hatte ich wegen der schlechten Aussichten auf eine weitere Finanzierung unserer Projekte den Vorstand des VDG Oppeln eingeladen.

Am 31.1.2024 waren daraufhin die Direktorin des VDG, Joanna Hassa, und der Koordinator der Organisationen der deutschen Minderheit, Ryszard Roguz, bei uns zu Gast.

    Zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken.

Es gab zunächst ein Treffen nur mit mir, wo die Probleme und Zukunftsaussichten mal unverblümt besprochen werden konnten. Danach hatte ich einige Mitglieder, die in der Mittagszeit zur Verfügung standen, zu einem Imbiss dazu gebeten.

Ja, und welches Ergebnis hat es gebracht? Es war vorauszusehen und alles kann uns geschehen. Von der totalen Verweigerung jeglicher Unterstützung aus Deutschland, auch für Miete, Energie usw., bis zu teilweiser Finanzierung der Räume, ohne Projektförderung. Bisher gab es nicht die kleinste Zusicherung aus der deutschen Politik zur Unterstützung unserer Deutschen Freundschaftskreise. Der VDG hat mehrfach darum gebeten, um Planungssicherheit wenigstens für das kommende Jahr zu haben. Es ist also absehbar, dass wir in Glatz in Zukunft der einzige deutsche Verein in Niederschlesien sein werden. Und warum liebe Freunde? Nur unsere fördernden Mitglieder und Sponsoren haben schon bisher geholfen, um wichtige Projekte deutscher Kultur weiterhin durchführen zu können.

                     

Aus dem Innenministerium, das neuerdings zuständig ist, werden Antragsverfahren so kompliziert gemacht, dass viele Vorstände kleiner DFK das nicht mehr beherrschen und daher resignieren. Ich bin überzeugt, das ist auch so gewollt. Die Kriegserlebnisgeneration und vor allem die vertriebenen Schlesier werden aus Altersgründen immer weniger. Das sind Wähler, die sich auch mit ihrer Stimme an der Wahlurne dem Erhalt der Tradition in der Heimat verbunden fühlen, und die werden dem Alter geschuldet weniger. Nun werden von der Regierung Finanzen gekürzt und gewartet, bis alle aufgeben, also ein Sterben auf Raten!

Bleibt die Frage, wie können wir uns in Glatz langfristig dagegen wehren und weiter für die Heimat einsetzen, Gräber und Denkmäler pflegen, Tafeln an Friedhöfen anbringen, auch die Jugend fördern und zu einem Einsatz für unser deutsches Kulturanliegen begeistern, um die Zukunft zu sichern? Leider haben wir aus Kostengründen schon bisher nicht so viel leisten können wie erforderlich gewesen wäre, um weiteren Generationen in unserer Heimat zu zeigen, dass hier schon lange Deutsche gelebt haben, die unsere Grafschaft zum Herrgottsländchen gemacht haben. So bitte ich die Organisatoren der Stiftungen und anderer Einrichtungen, zu überlegen, ob es sinnvoll ist nur weiterhin Kapital zu sammeln, nur der Vermehrung des Geldes wegen, oder es zweckmäßig anzulegen. Zwei Stiftungen der Heimatvertriebenen sind unter anderen die Stiftung Grafschaft Glatz und die Hirschfelder Stiftung. Die könnten uns Sicherheit geben langfristig zum Wohle unserer Kultur in der Heimat tätig zu sein.

Wir fangen mit dem Deutschkurs für unsere Jugend und den Chorproben des DFK schon im Februar an, damit alle beisammen bleiben, aber ohne jegliche finanzielle Sicherheit. Das Gleiche gilt für die Kosten Miete, Energie und so weiter für unsere Geschäftsstelle in Glatz. Wir können nur abwarten, was in Deutschland entschieden wird.

Aber ich werde an das Innenministerium schreiben und unsere Situation schildern. Dort werden am Schreibtisch Entscheidungen gefällt und Antragsverfahren erdacht, ohne unsere Not bei ehrenamtlicher Arbeit zu berücksichtigen.

Trotz aller Widrigkeiten müssen wir planen:

Hier schon eine Bekanntmachung für den Juni 2024. Unser Großdechant kommt vom 12. bis 22.6. mit der Pilgergruppe aus Deutschland zum letzten Mal in die Grafschaft. In der Zeit vom 14.bis 16.6. ist das Reimann-Festival, bei dem wir in Planung und Abwicklung eingespannt sind. Am 16. Juni feiern wir auch unser Sommerfest, um die deutsche Gruppe dabei zu haben. Es gibt viel zu tun, packen wir es an.

Herzliche Einladung!

Es grüßt aus der Heimat

Euer Horst Ulbrich

28.1.2024

Zum Tod von Helmut Sauer.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 12:23

                             Deutscher Freundschaftskreis

      Deutsche sozial-kulturelle Gesellschaft  Kreisverband Glatz e.V. 

                                  E-Mail:  hulbrich75@gmail.com 

           Konto Schlesienhilfe:  DE02 4945 0120 1112  5511 79                                                                      Tel Handy 0048 74 871 4361   oder   0049 152 376 856 49

 

Ein aufrechter Schlesier ist von uns gegangen. Helmut war Mitglied des DFK Glatz und ein wichtiger Unterstützer unserer Kulturarbeit. Auch privat haben wir uns oft getroffen, manchmal spontan bei uns zum Kaffee, wo wir über die politische Lage in Polen und die Situation der verbliebenen Deutschen in der Grafschaft Glatz diskutierten. Bei vielen Projekten und der Erhaltung deutscher Gräber und Denkmäler war er, durch seine guten Kontakte als ehemaliger Bundestagsabgeordneter und Mitglied der Vertriebenengruppe der CDU Fraktion, ein hilfreicher Unterstützer. Sein letzter Besuch bei uns war nur kurz und leider in meiner Abwesenheit. Er übergab meiner Frau, die gerade aus dem Treibhaus kam eine Flasche Sekt vom  Bundestag, und schon musste er weiter. Er würde in den nächsten Tagen wiederkommen.

  Dazu ist es leider nicht mehr gekommen und wir sind sehr traurig, dass ihn seine schwere Krankheit so schnell hat sterben lassen. Wir verlieren nicht nur einen Unterstützer unserer Arbeit, sondern auch einen guten Freund.

Lieber Gott, nimm ihn auf in dein Reich.

Mit Helmut Sauer ist wieder ein treues und wichtiges Mitglied des DFK Glatz von uns gegangen. In kurzer Zeit nach Helmut Goebel, Georg Wenzel, Günther Gröger und anderen, wichtigen Unterstützern unserer     Kultur-und Sozialarbeit in der Heimat.

 

Bericht: Horst Ulbrich

 

16.1.2024

Der Pfarrer kommt!

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 13:51

Eine Tradition im heutigen Schlesien, und gerade im ländlichen Bereich ist, nach dem Weihnachtsfest und um den Jahreswechsel die Segnung der Häuser. Da unser Pfarrer fünf Gemeinden zu betreuen hat, ist er erst nach Hl. Dreikönige in das Niederdorf Schwenz und zu uns gekommen. Wann er welche Straßenzüge besucht wird jeden Sonntag nach der Messe bekanntgegeben. Bei uns war es erst der 13.1. und unsere Straße war wohl die Letze seiner Besuche.

Oh, der Pfarrer kommt! Da telefoniert man mit Bekannten wo er denn schon gewesen sein könnte und wie lange es wohl bis zu seinem Besuch noch dauert. Dann der Anruf vom letzten Besuch aus dem Dorf, er sei dort fertig und fährt ins Niederdorf.

Schon vorher wird alles vorbereitet.

Tisch mit Kreuz und Kerzen aufgestellt, ist die Treppe auch sauber? Meine Stiefel im Flur in die Kammer versteckt, auch ein leerer Bierkasten von Silvester im sichtbaren  Vorraum verschwand. Vater wird an das Fenster beordert, um Bescheid zu geben ob der Pfarrer schon zur Tür kommt. Das Auto hält vor der Tür……. Er kommt sagt Vater. Schnell Kerzen anzünden, der Hausherr öffnet die Tür. Ich stehe draußen den Pfarrer zu empfangen, aber er ist zunächst zum Nachbarn auf der anderen Straßenseite.

Also Vater wieder an das Fenster und dann ist es soweit. Pfarrer und Messdiener kommen, stimmen ein Weihnachtslied an und alle singen. Dann ein Vater unser und das Haus, wie auch die Bewohner werden gesegnet. Katholiken wissen, es besucht uns nicht nur der Pfarrer und deshalb auch der Aufwand. Danach wird es privat. Wir waren die letzten und damit auch Zeit für einen Kaffee und Plätzchen. Da werden auch mal die zurückgehenden Zahlen der Kirchenbesucher im sonst so katholischen Polen besprochen, oder die teure Renovierung unserer Kapelle im Dorf. Natürlich bekommt der Pfarrer immer einen Briefumschlag mit Geld, auch der Ministrand für seinen Einsatz am Altar übers Jahr.

   Zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken.

Nach ca. 20 Minuten verabschiedete sich der Pfarrer und der normale Ablauf im Haushalt ist wieder hergestellt.

Bericht Horst Ulbrich

 

26.12.2023

Weihnachten in Schlesien.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 18:35

Allen Lesern wünscht der DFK Glatz ein frohes Weihnachtsfest und Gesundheit im Neuen Jahr.

Hier ein gesungener Weihnachtsgruß aus der Geschäftsstelle.

https://drive.google.com/file/d/1XVv8cIyyZJdnEJKSfsg8oH4PZBIYDFcE/view?usp=sharing

Kinder mussten zurück ins Kriegsgebiet.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 11:04

Liebe Leser dieser Seite.

Nun haben wir wieder ein schönes Weihnachtsfest in Frieden und mit unseren Lieben verbracht. Bei der vielen Weihnachtspost war auch eine Mail von Natalia. Sie ist die Leiterin der 3 Gruppen mit 101 Kindern aus der Ukraine, die bei uns in Bad Reinerz untergebracht waren und die wir ein Jahr begleitet und unterstützt hatten, bis sie auf Grund des ukrainischen Kriegsgesetzes wieder zurück mussten. Nun verbringen sie wieder viel Zeit in den Kellern bei Bombenalarm und schlafen auf ausgelegten Matratzen. Ich versuche nun einen Transport mit nötigen Sachen zusammen zu stellen, um weiter Hilfe für die Kinder zu leisten. Viele sind traumatisiert, auch körperlich krank. Warum mussten die Kinder von einem sicheren Ort mit guter Betreuung zurück in das Kriegsgebiet? Es ist bei unserem friedlichen und fröhlichen Weihnachtsfest kaum zu glauben und das macht traurig.

 

         

Natalia auf den Bildern rechts.  Zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken.

 

Hier ein Auszug aus dem Brief von Natalia.

Der Krieg hat uns verändert…

 Wir machen keine Pläne… Wir beten öfter… Wir freuen uns über jeden Tag, den wir leben… Wir haben gelernt, elementare Dinge zu schätzen – Wasser im Wasserhahn, Wärme und Licht im Haus, einen ruhigen Morgen … All das ist für uns sehr wichtig geworden …

 Am Morgen rufen wir alle unsere Verwandten und Freunde an… Es stellt sich heraus, dass sie das Kostbarste sind, was wir haben…

 Wir haben einen Traum – einen für alle – dass alles bald enden wird. Damit FRIEDEN in unser Land kommt… Damit die Straßen in unseren Städten zum Leben erwachen und alle nach Hause zurückkehren.

 Wir werden es auf jeden Fall aushalten. Wir haben genug Kraft, Geduld und Nerven.

 Bericht

Horst Ulbrich

14.12.2023

Weihnachtsfest 2023 beim DFK Glatz.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 11:41

 

Wir wollen nicht nur klagen, sondern auch feiern, um den Zusammenhalt der Mitglieder hier in Glatz und Umgebung bis nach Tscherbeney zu unserer Ortsgruppe im Hirschfelder-Haus zu festigen. Gemeinsam feiern ist deshalb ein wichtiger Bestandteil unserer Vereinsarbeit, damit alle mit Zuversicht in die Zukunft schauen. Dazu organisierten wir am 9.12.2023 ein Weihnachtsfest, wie jedes Jahr mit guter Beteiligung trotz der fatalen Wetterlage. Deshalb konnten ca. 20 Mitglieder auch nicht dabei sein. Auch der Chor vom DFK Waldenburg hatte Probleme mit dem Bus und ist deshalb nicht gekommen. Wir begannen traditionsgemäß mit einem deutschen Gottesdienst im Kloster der Klarissen unweit unseres Vereinsbüros.

     

Zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken.

Danach sofort Abfahrt zum Restaurant, wo auf alle ein deftiges Mittagessen wartete. Viele, wie auch die Abordnung unserer Ortsgruppe, waren von weit her angereist. So wurde dann mit tapferen 68 Mitgliedern wieder fröhlich gefeiert.

       

Die Glatzer Sänger, eine Abordnung unserer Jugend und der Vorstand trugen mit deutschen Liedern und Eigenkompositionen zu einer tollen Stimmung bei. Zu erwähnen ist auch, dass die Kinder von Joachim Straube schon in der Kirche zur Kommunion auf dem Klavier gespielt haben.

       Bitte auf die Bilder Klicken.

Bei Glühwein, Kaffee und Kuchen war auch genügend Zeit zu Gesprächen. Der Vorstand zog eine noch zufriedenstellende Jahresbilanz, trotz aller Widrigkeiten. Die Jugendabteilung unter der Leitung von Amelia Patzwald hat sich prächtig entwickelt und einige Jugendliche haben sich auch zu einem Auftritt beim Fest getraut und wurden mit viel Applaus belohnt.

Die Sprachkurse waren gut besucht, auch der Chor hat ganzjährig fleißig geübt und sein Können in vielen Auftritten unter Beweis gestellt. Leider sind die Aussichten auf 2024 sehr schlecht und wir werden sehen, was realisierbar sein wird.

Wir sind den privaten Sponsoren von Herzen dankbar, die für Glühwein und kleine Geschenke für alle Anwesenden gesorgt haben.

Bericht

Horst Ulbrich

 

 

 

30.11.2023

Lyrikwettbewerb des DFK Glatz in Habelschwerdt 2023

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 19:40

Lyrikwettbewerb des DFK Glatz in Habelschwerdt wieder ein großer Erfolg

                                          

Zu Beginn Ansprachen des DFK Vorsitzenden li. und des Schuldirektors re.  Vizevorsitzender DFK und Organisator des Wettbewerbs Herr Keuten Bild in der Mitte bei der Erklärung der Regeln.

Zur Freude von Deutschlehrenden und -lernenden in der Grafschaft Glatz und bis nach Breslau fand auch in diesem Jahr 2023 wieder der durch den DFK Glatz organisierte traditionelle Lyrikwettbewerb für Schulen der Sekundarstufen I und II am Schulzentrum in Habelschwerdt statt. Auch diesmal war die Beteiligung wieder gut, es hatten sich 27 Schülerinnen und Schüler aus 12 verschiedenen Schulen beworben, darunter Niederlangenau, Seitenberg, Rengersdorf, Walditz, Neurode, Eckersdorf, Breslau, 2 Schulen aus Bad Altheide sowie 3 Schulen aus Habelschwerdt. Die Veranstaltung, in der die Bewerberinnen und Bewerber selbst ausgewählte Gedichte aus dem 18. bis 20. Jahrhundert in künstlerischer Form (mit themenbezogenen Kostümen, oft mit Musik, Bildern und kleinen Filmen) vortrugen, fand am 17. November 2023 in der historischen Aula des Schulzentrums Habelschwerdt statt. Auch diesmal waren wieder Klassiker wie Schiller, Goethe, Storm und Fontane vertreten, aber auch neuere Autoren wie Heine, Kästner und Tucholsky sowie Gegenwartsliteratur (sogar die berühmte „Made“ von Heinz Erhardt!).

Die Jury (drei Germanistinnen sowie der DFK-Vorsitzende) hatte es nicht leicht, die folgenden Gewinnerinnen und Gewinner in den drei Kategorien zu ermitteln:

             

Viele Teilnehmer kamen auch in passender Verkleidung.  Zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken.

Kategorie 1 (Kl. 1-6):

  1. Aleksander Straube (Seitenberg) mit „Alle meine Fingerlein sollen heute Tiere sein” von Simone Sommerland
  2. Matylda Kurzeja (Bad Altheide) mit „Unsere Katz heißt Mohrle“ von Wilhelm Bender
  3. Lena Sienkiewicz (Habelschwerdt) mit „Schnappi, das kleine Krokodil“ von Joy Gruttmann
  4. Andrzej Straube (Seitenberg) mit „Lass uns eine Welt erträumen“ von Gerhard Schöne

Kategorie 2 (Kl. 7-8):

  1. Gabriela Czeszejko (Breslau) mit „Träume kosten nichts“ von Norbert von Tiggelein
  2. Hanna Płachetka (Neurode) mit „Aus Pandora“ von Johann Wolfgang von Goethe
  3. Tymoteusz Woubishet (Breslau) mit „Wunschzettel-Fingerspiel“ von Karin Maitz
  4. Martyna Kulczycka (Neurode) mit „Die Made“ von Heinz Erhardt

Kategorie 3 (Sekundarschulen):

  1. Hanna Pawlik und Miłosz Stróż (Habelschwerdt) mit „Archibald Douglas“ von Theodor Fontane (gleichzeitig Grand Prix der Jury)
  2. Gabriela Potempa (Bad Altheide) mit „Auf dem Brocken“ von Heinrich Heine
  3. Bartłomiej Małek (Eckersdorf) mit „Die Entwicklung der Menschheit“ von Erich Kästner
  4. Hanna Nogaj (Bad Altheide) mit „Das Lächeln der Mona Lisa“ von Kurt Tucholsky.

           

Preisträger mit den Organisatoren.                                Gemeinsames Bild der Teilnehmer

Die Fotos von der Veranstaltung zeugen von dem Engagement und der Freude der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Interpretation der deutschsprachigen Gedichte, wobei die Leistungen in Sachen Aussprache und Intonation sehr beachtlich waren. Wir freuen uns besonders, dass auch die beiden Jungen unseres DFK-Mitglieds Jochen Straube zum ersten Mal mitgemacht (und auf Anhieb gewonnen) haben.

Die Veranstaltung wurde, wie immer, organisiert durch die Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft zu Glatz e.V. , finanziell unterstützt durch Mittel des deutschen Konsulats in Oppeln und vor Ort in Habelscherdt durchgeführt durch die Deutschlehrer Magdalena Gacek und Heinz-Peter Keuten, die an dieser Stelle allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, ihren Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern sowie allen Schülerinnen und Schülern des Habelschwerdter Lizeums, die bei der Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs geholfen haben (insbesondere den Musikern, den Technikern und den Conférenciers), ihren verbindlichsten Dank dafür aussprechen. Es war auch in diesem Jahr wieder eine gelungene Veranstaltung zur Förderung der deutsch-polnischen Verständigung und des deutschen Kulturguts in unserer Region und hoffentlich eine weitere Motivation für die nachwachsende Generation, die deutsche Sprache (weiter) zu erlernen.

 

Bericht: Heinz-Peter Keuten

19.11.2023

Eilmeldung!

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 14:01

Gerade habe ich von unserem Dachverband  VDG in Oppeln eine Nachricht erhalten. Unsere Jugendbetreuerin Amelia war eingeladen um einen Preis zu erhalten.

Der Jugendpunkt des DFK Glatz hat den Hauptpreis aller DFK in Polen erhalten und wurde damit zum aktivsten Jugendpunkt geehrt.

Demnächst kommt ein Filmteam zu uns, um Aufnahmen für die Schlesien Nachrichten im Fernsehen

zu drehen.                                      Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.

Danke an Amelia und unsere aktive Jugend des DFK Glatz.

Horst Ulbrich

 

 

13.10.2023

 Info aus Glatz.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 22:13

Eine hektische Zeit. Herr Pollok war wieder mit Hilfstransporten nach Schlesien unterwegs mit 2 Lkw mit je 40 t und Begleitfahrzeugen mit großen Anhängern. Da es bei Berlin Probleme mit einem Lkw gab, ist Herr Pollok gleich weiter in seinen ehemaligen Heimatort, nach Kreuzburg gefahren. Der zweite Lkw war für Glatz bestimmt und kam am Samstag, dem 30.9., bei uns an.

   

Wieder eine organisatorische Herausforderung, um an einem Samstag Stapler und genügend Hilfskräfte zum Abladen zu organisieren. Wir haben natürlich gleich am Krankenhaus in Glatz abgeladen, bei uns in Schwenz ist das Lager zu klein. Zum Glück hatte der Lkw eine Laderampe, um die gestapelten Pflegebetten problemlos zu entladen. So konnten wir wieder das Krankenhaus mit elektrischen Pflegebetten, viel OP/Material, Büromöbeln und medizinischen Hilfsgeräten beliefern, wo Unterstützung immer noch sehr wichtig ist.

   

Als meine Frau vor ca. 2 Jahren kurzfristig im Krankenhaus aufgenommen werden musste, habe ich mir den Zustand der Betten und Beistelltische angesehen. Auf dem Beistelltisch stand tatsächlich auf der Hinterseite eingestanzt, “ Deutsches Reichspatent“. Das ist für mich immer noch der Grund, Hilfstransporte zu organisieren. In der folgenden Woche habe ich dann aus dem Transport, alles was für unsere Bedürftigen nötig ist in unser Lager mit Pkw und Anhänger geholt, oder sofort in die Kinderheime geliefert.

                        

Am Montag danach waren wieder die Freunde vom Malteser Hilfsdienst aus Telgte mit ihrem 10 t-Lkw bei uns. Zum dritten Mal in diesem Jahr, aber wie immer am Lager in Schwenz abgeladen, und abends wie immer eine Einladung bei Ulbrich. Wenigstens eine kleine Geste der Dankbarkeit für die ehrenamtlichen Helfer.

Zum Weihnachtsfest am 2. oder 9. Dezember erwarten wir wieder unsere Freunde aus Berlin. Auch der Ehrenamtliche Verein aus Oldenburg kommt wahrscheinlich noch vor dem Fest und bringt für unsere ukrainischen Kinder Süßigkeiten und Lebensmittel. Mit den lieben Helfern können wir immer wieder Heime unterstützen und natürlich auch Privatpersonen und unsere bedürftigen Mitglieder des DFK Glatz. Über 50 Pflegebetten sind aus unserem Lager verliehen. Aber alle Hilfsmittel aus unserem Lager müssen lt. Vertrag zurück, wenn sie nicht mehr benötigt werden, und kommen dann, nach Desinfektion, wieder in die Ausleihakte. Wir arbeiten ehrenamtlich und wollen natürlich nicht, dass Rollstühle, Betten und anderes weiterverkauft werden.

Unser Oktoberfest haben wir wieder mit vollem Saal und toller Stimmung gefeiert. Dazu gab es schon einen extra Bericht. Das Weihnachtsfest ist in Vorbereitung. Wieder mit einem deutschen Gottesdienst vor dem Fest, wie sonst immer am letzten Samstag im Monat.

Im September wurden die Vorstandsvorsitzenden der DFK nach Oppeln zu unserem Dachverband VDG geladen. Dort wurde uns noch einmal vom deutschen Konsul bestätigt, dass die finanzielle Unterstützung für den Deutschunterricht ab 2024 vom Außenministerium an das Innenministerium übertragen wird. Wie es mit unserm Chor weitergeht, steht auch in den Sternen. Aber am 21.10. sind unsere Sänger wieder beim Chortreffen Beati Cantores bei unseren Freunden des DFK Waldenburg. Kosten für Bustransfer müssen wir natürlich selbst tragen. Und nun kommt bald Allerheiligen, wo wir auf den Friedhöfen in Glatz, Niedersteine, Tscherbeney und einigen anderen unterwegs sind, um Ordnung zu schaffen, Gestecke zu bringen und Grablichter aufzustellen. Da gibt es in den Satzungen der Stiftung Grafschaft Glatz wie auch der Hirschfelder Stiftung den Hinweis auf Denkmal- und Grabpflege. Aber wir allein sind in der Heimat zuständig und bereit dazu. Und ich frage mich oft, wozu wird da ein Haufen Geld gesammelt? Nur wegen der Kapitalvermehrung? Wohl ein schweres Thema, aber vielleicht hinterfragt das mal jemand. Wir sind die Arbeiter vor Ort und zahlen vieles selbst. Große Ausnahme – Niedersteine, wo wir das Lapidarium neu gestaltet haben. Danke für die Unterstützung!

   

Falls jemand unsere Tätigkeit in der Heimat unterstützen möchte, hier das Ko. Schlesienhilfe für Grab und Denkmalpflege, Jugendarbeit und Sonstiges.

DE02 4945  0120 1112 5511 79

Einen Tätigkeitsbericht 2023 bekommt wieder jedes Mitglied im Dezember, auch in Deutschland. Dazu bitten wir wieder an den Mitgliedsbeitrag von 20,-€ pro Jahr zu denken, auf das Ko. DFK Glatz   DE76 4945 0120 1112 5528 54

 

Es grüßt aus der Heimat Schlesien          Horst Ulbrich

 

 

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