Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

2.9.2025

Buchvorstellung zu unserer Glatzer Mundart im Schloss Mittelwalde.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 20:10

 

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Ein erstes Treffen interessierter Polen und Deutschen zu unserer Glatzer Mundart im Schloss in Mittelwalde, wo gerade eine große Renovierung stattfindet, aber ein gutes Restaurant schon im Betrieb ist.

Der renovierte Ballsaal.              Zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken.

Am 30. August 2025 eine Buchvorstellung der besonderen Art im Ballsaal des Schlosses. Durch die Deutschlehrerin Joanna Kraczkowska sind die ersten polnischen Übersetzungen der Gedichte aus unserer schlesischen Mundart  entstanden. Das Interesse der heutigen Bewohner im Glatzer Gebiet an der Vergangenheit vor 1945 und wie die Deutschen hier gelebt haben, ist beachtlich. Das war wohl auch der Anlass unser Pauersch nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, was  mir fast wie ein Wunder vorkam, denn aus Deutschland bestand da leider bisher wenig Interesse und vor allem keine Initiative.

                 Langsam füllt sich der Saal.

Mit der Unterstützung der Stadt Bad Altheide, der Gemeinde Menselecze,   Stiftung der deutsch-polnischen Zusammenarbeit  und dem DFK Glatz, entstand ein sehr schönes Buch mit Gedichten von Erhard Gertler, Hermann Günzel, Ernst Schenke, Franz Schönig und anderen, mit der Übersetzung in die polnische Sprache zum Verständnis.

                                                          Bitte auf das Bild klicken zum Vergrößern.

Vin links:  1.Herr Jellin, Bürgermeister Bad Altheide. 2.Dr. Pacholski, UNI Breslau. 3.Frau Kraczkowska, Initiatorin und Übersetzung des Buches. 3. Herr Dywanski, Vorsitzender der hiesigen Reiseleiter.  4. Herr Ulbrich,  DFK Glatz, 5. Frau Ulbrich Dolmetscher, 6. Herr Franczukowski, Verleger.

In der Planungsphase war der Herausgeber des Buches, Herr Franczuskowski bei uns in Schwenz mit der Bitte einer finanziellen Unterstützung für das Projekt. Diese Anfragen bringen uns immer wieder in Verlegenheit, wie schon einmal geschrieben. Natürlich ist eine Unterstützung wichtig, wie auch in diesem Fall, aber die finanziellen Mittel sind wie immer das Problem. Trotzdem hatte ich  die Abnahme der fertigen Bücher im Rahmen für 1500,- PLN zugesagt.

Nun versuche ich die Bücher zum Preis von 20,-€ in unserer Geschäftsstelle in Glatz, oder 25,- € incl. Versand zu verkaufen.                                                                                                                                                Und wer hätte das gedacht, ein sehr schönes  Buch ist entstanden. Die Vorstellung fand im neuen Ballsaal des Schlosses statt und mit vielen interessierten Zuhörern.

 

Zu einer Podiumsdiskussion und einem Vortrag in unserer Mundart wurde ich eingeladen und die vorgetragenen Gedichte in unserer Mundart bekamen viel Applaus. Auch die Geschichte mit meinem Großvater, der nur sein schlesisches Platt sprach, aber kein Hochdeutsch trug zur Erheiterung bei. Die Großeltern zogen 1953 zu uns nach Herford und so habe ich mit fünf Jahren zwangsläufig unser Glatzer Platt gelernt. Ja, trotz der langen Zeit ist die Sprache der Heimat immer noch gegenwärtig.

Auch der Vorschlag des Vorsitzenden  der hiesigen Reiseleiter zu einem Treffen mehrerer Deutscher, die noch die Muttersprache beherrschen, mit interessierten Polen in unserer Geschäftsstelle in Glatz zusammenzubringen, wurde positiv aufgenommen. Ein schönes Beispiel gegenseitiger Akzeptanz und des Interesses an der anderen Volksgruppe. Auch Dr. Jan Pacholski von der Uni Breslau wird mit seinen Studenten das Thema behandeln. Interessant zu hören war auch, dass er das Wort Vertreibung der Deutschen verwendete, was im polnischen Sprachgebrauch unüblich ist. Und der Bürgermeister aus Bad Altheide fügte hinzu, dass erst zu polnischer Zeit die Schlösser so verwüstet wurden und deshalb viele in einem so desolaten Zustand sind. Ja, im Verständnis der Völker hat sich in den letzten Jahren sehr viel bewegt.

         Blumen für die Deutschlehrerin Frau KRaczkowska.

Aber auch aus dem Publikum gab es Beiträge zu den heutigen Besitzverhältnissen und welche Diskussionen es mit den Betroffenen um dieses Thema gab. Auch Karina Fuglinska war dabei und konnte die Probleme ihrer Mutter in der damaligen Zeit schildern.

Also schauen wir mit Zuversicht in die Zukunft mit der Hoffnung, dass unsere Bemühungen unterstützt werden und wir weiterhin in unserer Heimat aktiv bleiben können.

Bericht

Horst Ulbrich

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