Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

31.8.2018

Konzert des Niederschlesischen Musikfestivals in Wartha.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 18:31

      

Das Niederschlesische Musikfestival mit Sitz in Glatz organisiert über das Jahr verteilt viele Konzerte und Musikabende in Kirchen, Schlössern und Konzertsälen.

Am 30.8. ein herausragendes Konzert in der Kirche in Wartha / Bardo, wo die Renovierung des Altars und der Orgel abgeschlossen ist. Sie erstrahlen wieder in neuem Glanz.

                                      

Der Chor und Orchester des Gesang und Tanzensemble „Śląsk“ wurden dirigiert von Thomas Cornelius, einem Deutschen, der mit der Sopranistin und Direktorin des Musikfestivals verheiratet ist. Sie ist auch eine ausgebildete Opernsängerin und trat während des Konzertes mit drei anderen Solisten auf. Das sechste Jahr des Festivals trägt den Titel „VIVA LA POLONIA“ da in diesem Jahr auch die 100jährige Unabhängigkeit Polens gefeiert wird. Der deutsche Thomas Cornelius hatte zu diesem besonderen Anlass eine Hymne für die Stadt Bardo komponiert.

                             

Chor und Orchester wurde von dem begeisterten Publikum mit stehendem Applaus verabschiedet. Eine Einladung des Bürgermeisters zu einem Empfang im Kulturhaus haben wir dann aus Zeitgründen nicht annehmen können. Seit Jahren sind wir, unter anderem, Mitglied des Niederschlesischen Musikfestivals und das verpflichtet auch zu Mitarbeit. Als Beitrag haben wir vor einiger Zeit die Konzertreise eines Jugendblasorchesters aus Deutschland mitorganisiert und durchgeführt.

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Nach dem Konzert erfuhr Magdalena Cornelius eine besondere Ehre, als der Bürgermeister seine Amtskette umgelegt bekam. Kraft seines Amtes verlieh er Magdalena Cornelius für ihren besonderen Einsatz und die Organisation der vielen Konzerte die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bardo / Wartha.

Bericht

Horst Ulbrich

Kulturtagung im Eichendorffzentrum Lubowitz vom 27. bis 29.August 2018

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 09:08

Ein Projekt der Landsmannschaft Schlesien, Landesgruppe Baden-Württemberg und wieder eine gut besuchte Kulturtagung mit Gästen der deutschen Minderheit.

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Bestückt war die Tagung mit interessanten Themen der mitgereisten Referenten.

Der Landesvorsitzende Günther Zimmermann und die Landeskulturreferentin Frau Gudrun Lintzel begrüßten zu Beginn der Veranstaltung alle Gäste, die aus dem Oppelner Raum, aber auch bis aus Glatz angereist waren.

Über zwei Tage informierten die Referenten Dr. Schoch, Frau Schuster-Schmah, Frau Lintzel, Herr Zimmermann, Frau Young, Frau Wüst und Herr Lorenz mit Themen aus Theologie, Kunst und Wirtschaft der vergangenen Zeiten in Schlesien. Besonders erfreut hat mich der Beitrag zum Theologen Joseph Wittig und ich konnte als Vorsitzender des Freundeskreises Wittighaus einiges dazu beitragen. Das ehemalige Wohnhaus des Prof. Joseph Wittig wurde zu einem Museum umgestaltet, der Freundeskreis hatte sich zur Erhaltung der Bausubstanz gegründet.

   

Am zweiten Tag eine Exkursion „ Oberschlesien pur“. Wir besuchten unter anderem auch das Mahnmal und das Lager Lambsdorf. Eine bedrückende Erfahrung, an den Listen der dort umgekommenen Menschen zu stehen. Nur schade, dass es auch in dem angrenzenden Museum keine Informationen für die Jahre nach 1945 gab, in denen Polen das Lager in gleicher Weise weitergeführt haben und dort Deutsche inhaftiert waren. Erfreulich, dass wir Deutschen zu den Verbrechen unserer Vergangenheit stehen und das auch öffentlich machen. Der nächste Stopp beim Schloss Moschen war dann ein entspannter Besuch.

      

Auch die Industrieanlagen und die Villa der jüdischen Familien Fränkel und Pinkus in Neustadt haben wir besucht, die im 19ten Jahrhundert schon viele Tausend Arbeiter und Angestellte hatten, im Dritten Reich dann alles an den Staat verloren. Die Söhne waren nach England geflüchtet, wo einer von ihnen in der Armee gegen Deutschland kämpfte.

   

Nach dem Abendbrot im Eichendorffzentrum zeigte ich den Teilnehmern noch den Film „Polen und seine Deutschen“, der unter anderem die Entwicklung nach der Wende in Polen und die Entspannung im Verhältnis der beiden Völker zeigt. Auch unsere DFK-Geschäftsstelle in Glatz und die Deutschkurse mit dem Vizevorsitzenden H.P. Keuten werden in dem Film ausgiebig gezeigt. „Polen und seine Deutschen“ zu sehen bei You Tube.

Nach einem Abschlussgespräch am letzten Tag haben auch wir aus Glatz uns verabschiedet, denn der Weg nach Hause war weit.

Bericht

Horst Ulbrich

25.8.2018

Geburtstag eines engagierten DFK Mitgliedes.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 21:22

Am 23.8.2018 wurde Renata Ulbrich 50 Jahre. Eigentlich sprechen Frauen ab einem gewissen Alter ja nicht gern über ihr Alter, aber Renia, wie sie von allen liebevoll genannt wird, hat damit keine Probleme.

Sie ist seit vielen Jahren im täglichen Einsatz für unseren DFK Glatz. So verwaltet sie das Zentrallager mit Hilfsmitteln für Bedürftige, ist in vielen Fällen als Dolmetscher tätig, entwickelt Projekte der Konsolidierung der Begegnungsstätten und das nicht nur für uns, sonder auch für andere deutsche Gesellschaften in Niederschlesien. Dazu kommen die immer komplizierter werdenden Anträge, die oft in zwei Sprachen gefertigt werden müssen.

Ohne sie wäre vieles unserer aktiven Gesellschaft nicht möglich. 

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So begann der Geburtstag mit Gästen im Garten des Hauses Ulbrich mit einem Frühstück bei bestem Wetter. Im Restaurant in Neurode traf sich dann die Familie zu einem gemütlichen Abend und natürlich durfte die traditionelle Geburtstagstorte nicht fehlen.

      

   

Am drauf folgenden Samstag, zu den normalen Öffnungszeiten des DFK Glatz, überraschte sie dann der Chor mit einem speziellen Programm. Dazu hatten sich die Chormitglieder am Freitag zu einer Übungsstunde getroffen und auch schon den Raum entsprechend dekoriert.

      

So wurde am Samstag bis in die späten Nachmittagsstunden gesungen und gefeiert. Den musikalischen Rahmen rundete dann am Abend ein Konzert mit Magda und Robert Cornelius in der Kapelle in Niederschwedeldorf ab. Wieder ein Kunstgenuss, organisiert vom Niederschlesischen Kulturfestival in Glatz. Auch dort sind Renia und Horst Ulbrich engagierte Mitglieder.

   

Bericht

Jürgen Zelder

23.8.2018

Voigtsdorfer/Habelschwerdter zur 700-Jahr-Feier in der Heimat

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 15:08

 

Nach vielen Jahren der Pause fand vom 26. Juli bis zum 3. August 2018 wieder einmal eine Reise der Voigtsdorfer in ihren zur Gemeinde Habelschwerdt gehörigen Heimatort statt. Der besondere Anlass für diese Reise war die erste Erwähnung des Ortes vor 700 Jahren. Wie polnische Historiker herausgefunden haben, wurde im Jahre 1318 eine Mühle im Tal der Weistritz erwähnt, die als Ursprung des Ortes anzusehen ist (die Ersterwähnung des eigentlichen Ortsnamens liegt 50 Jahre später – 1357/8). Dies war der Anlass, dass sich in Wójtowice, wie Voigtsdorf heute heißt, ein Festkomitee gegründet hat, das sich wiederum an die ehemaligen deutschen Bewohner von Voigtsdorf gewandt hat, um diese an der Vorbereitung des Fests zu beteiligen und sie natürlich auch zu selbigem einzuladen.

Über Heribert Wolf von der Heimatgruppe Habelschwerdt wurde der Kontakt zu Rose Marie Heitkamp, der Berichterstatterin für Voigtsdorf, hergestellt, die diese Einladung gerne annahm und für die nötige Werbung sorgte. So traten denn ehemalige Einwohner und deren Nachkommen, verstärkt durch einige Habelschwerdter, die Reise an, und für alle war es ein großartiges Erlebnis.

Voigtsdorf selbst hatte sich fein herausgeputzt und ein tolles Programm über zwei Tage zusammengestellt. Der Festakt am Sonnabend wurde beim ehemaligen „Schrammburg“, dem heutigen Hotel „Pod Dębem“, durchgeführt.

      

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Nach der offiziellen Begrüßung durch die Organisatoren (wir wurden besonders herzlich begrüßt) und den Grußworten der Dorfvorsteherin, der Habelschwerdter Bürgermeisterin sowie des Glatzer Landrats gab es einen interessanten Vortrag über die abwechslungsreiche Geschichte des Ortes. R. Leszcyński, der sich seit vielen Jahren mit der Geschichte seines Dorfes befasst, hatte Erstaunliches zusammengetragen. Auch von Seiten der deutschen Voigtsdorfer hatten ihn diverse Beiträge in Form von Fotos, Beschreibungen und Abbildungen erreicht, die Aufnahme in den geschichtlichen Überblick fanden. Nächstes Jahr wird voraussichtlich auch ein Buch über die Geschichte von Voigtsdorf erscheinen.

Ein Architekturprofessor der Uni Breslau stellte schließlich in seinem Vortrag Ideen für ein Voigtsdorf vor, in welchem sich Ökologie und Ökonomie, Altes und Neues verbinden und so zu großer Aufenthaltsqualität führen können.

Alle Vorträge wurden von H.-P. Keuten (stellv. Vorsitzender des DFK Glatz und Lehrer am Gymnasium in Habelschwerdt) übersetzt. Herzlichen Dank!

Natürlich zeigte nach diesen geistigen Ansprüchen auch die polnische Küche, was sie zu bieten hatte. Anschließend war noch ausreichend Gelegenheit das Dorf, die gravierenden Änderungen nach der Vertreibung, aber auch nach der politischen Wende in Polen im Jahre 1989, zu besichtigen. Für die Nachkommen sicherlich hoch interessant, einmal das Dorf und die Häuser ihrer Vorfahren kennen zu lernen.

Der nächste Tag begann für viele mit einer Wanderung zur Freirichterbaude an der höchsten Stelle des Dorfes, wobei manch einer an der steilen Straße an seine Grenze stieß.

      

Mittags fand eine Messe in deutscher und polnischer Sprache statt, die von drei Priestern konzelebriert wurde. Unter ihnen Christian Pabel, der in Hüttenguth (oberhalb von Voigtsdorf) geboren wurde und extra zu diesem Jubiläum aus Cottbus gekommen war.

Nach der Enthüllung einer Gedenktafel ging es bei viel Musik, kalten Getränken und viel, viel Essen zum gemütlichen Teil über. Viele neue Verbindungen zwischen den damaligen und heutigen Bewohnern wurden, trotz Sprachschwierigkeiten, geknüpft. Wieder einmal ein gelungenes Beispiel deutsch-polnischen Miteinanders in der gemeinsamen Heimat! Zufrieden und voller guter Erinnerungen ging man nach diesen denkwürdigen Tagen wieder auseinander.

Die übrigen Tage waren ausgefüllt mit einer Rundreise über die Sudetenstraße, Grunwald, Erlitztal, Bärnwald und Grulich. Eine Besichtigung des Grafenorter Schlosses mit seinen Restaurierungsfortschritten, Maria Schnee und Habelschwerdt durften nicht fehlen.

Hatten wir auf der Hinfahrt eine Übernachtung in Görlitz eingeplant, so lernten wir auf der Rückfahrt Dresden bei einer weiteren Übernachtung kennen.

Für alle, besonders die Voigtsdorfer, eine denkwürdige Reise, bei der uns die Schönheit der Grafschaft wieder einmal vor Augen geführt wurde.

Dank gilt besonders Rose Marie Heitkamp, die dies erst möglich gemacht hat. Mit dem Begleitprogramm, vom Verfasser dieser Zeilen zusammengestellt, war man wohl auch einverstanden – es gab keine Klagen!

Bericht: Heribert Wolf

Bilder: Gedenktafel 700 Jahre Voigtsdorf, Reisegruppe vor der Habelschwerdter Kirche (Fotos: H. Wolf)

18.8.2018

800-Jahr-Feier in der Basilika zu Albendorf

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 08:03

Eine Feier der Superlative am Tag Maria Himmelfahrt in Albendorf. Bei schönstem Wetter versammelten sich mehrere Tausend Gläubige, um die Messe mit Bischof Dec und vielen anwesenden Pfarrern gemeinsam zu feiern. Auch über 100 Soldaten nahmen am Gottesdienst teil und schossen am Ende sogar 3 Mal Salut. Der ganze Berg war voller Menschen, und einige Chöre wie auch eine große Blaskapelle umrahmten den Gottesdienst mit kirchlichen Liedern.

      

Wahrlich eine würdige Feier zum 800-jährigen Bestehen des Wallfahrtsortes. Wir Deutschen hätten das Auftreten des Militärs vielleicht nicht als passend empfunden, aber die Situation in Polen ist nun einmal eine andere.

      

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Nach der Messe kam Bischof Dec auch zu der neuen Hirschfelder-Tafel, vor der Pfarrer R. Brudnowski aus Tscherbeney ein Buch über das Leben und Wirken des Seligen überreicht wurde.

Bericht Horst Ulbrich

Deutsche Wallfahrt 2018 in Albendorf

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 07:55

Wie jeden 2. Sonntag im August trafen sich die Deutschen aus Oppeln, Breslau, Glatz, Waldenburg und in diesem Jahr auch eine Gruppe Pilger mit dem Großdechanten aus Deutschland, um eine gemeinsame Messe zu feiern. Die Messe stand gleichzeitig auch unter dem Zeichen des 800-jährigen Jubiläums von Albendorf.

      

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Begrüßung und Einführung übernahm unser Großdechant.

Hauptzelebrand war der Bischof aus Gleiwitz, Seine Exzellenz Jan Kopiec. Der Chor „Freundschaft“ des DFK Waldenburg sang in der Messe u.a. das Kyrie von Reimann.

Nach dem Gottesdienst versammelten sich viele Kirchenbesucher an der Gedenktafel des Seligen Gerhard Hirschfelder, die neu gestaltet im Rundgang der Basilika angebracht wurde. Großdechant Franz Jung segnete die Tafel und alle Anwesenden sangen das Hirschfelder-Lied.

   

Danach fuhren wir gemeinsam in das Hirschfelder-Haus in Tscherbeney und auch ein Bus aus Oppeln mit Mitgliedern des VDG kamen zur Besichtigung der Begegnungsstätte. Dort wartete schon der Vizepräsident des Niederschlesischen Landtages, Herr Julian Golak. Unsere Vorsitzende der Ortsgruppe DFK Kudowa, Elisabeth Kynast, und Großdechant Franz Jung wurden mit einem Orden für besondere Verdienste ausgezeichnet. Wir beglückwünschen die Ausgezeichneten und wünschen auch weiterhin viel Schaffenskraft.

So ging ein Tag mit vielen Anstrengungen, aber auch zahlreichen Höhepunkten zu Ende.

Bericht

Horst Ulbrich

12.8.2018

Treffen der ehemaligen und heutigen Wölfelsdorfer in der gemeinsamen Heimat.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 09:29

Deutsch-polnische Messe, Einweihung einer „Friedenslinde“ sowie tradtionelle deutsch-polnische Feier im Kulturhaus von Wölfelsdorf, diesmal unter Begleitung des DFK-Chores!

Am Sonntag, dem 29. Juli 2018 war es mal wieder soweit: Wie schon in den vergangenen Jahren besuchten die deutschen Wölfelsdorfer ihren Heimatort in der Grafschaft Glatz und feierten dabei zusammen mit den heutigen polnischen Einwohnern des Ortes ein Fest. Der diesjährige Besuch war aber dennoch in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes.

Zunächst ist es in den heutigen Zeiten, in denen immer weniger Deutsche aus der Erlebnisgeneration die weite Reise nach Schlesien antreten können, erstaunlich, dass die Organisatoren Paul Rupprecht und Roland Scholz einen großen Bus mit 53 Grafschaft-Reisenden haben füllen können, darunter auch viele „Neu-Grafschafter“, d.h. Nachbarn und Bekannte aus Westdeutschland, die die alte Heimat ihrer Freunde, welche nach dem Zweiten Weltkrieg die Grafschaft verlassen mussten und in verschiedene Orte im heutigen Deutschland verstreut wurden, kennenlernen wollten. Das spricht auch für die gelungene Integration der Grafschafter Familien an ihren neuen Wohnorten nach der Vertreibung.

      

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Besonders war aber auch, dass die feierliche Messe von drei Priestern gefeiert wurde (zwei aus Wölfelsdorf und einer aus Wölfelsgrund) und mehr deutsche Elemente – insbesondere musikalischer Art – als sonst enthielt. Das hängt damit zusammen, dass sie zum ersten Mal durch den Chor des DFK Glatz mitgestaltet wurde, aber auch damit, dass der Wölfelsdorfer Pfarrer Marian Prochera stets sehr offen für die Zusammenarbeit mit den deutschen Wölfelsdorfern ist. So hat er gerne gemeinsam mit dem in Wölfelsdorf ansässigen stellvertretenden DFK-Vorsitzenden Heinz-Peter Keuten unter Aufnahme von Beiträgen der deutschen Wölfelsdorfer (z.B. Fürbitten) die Messe vorbereitet.

Als besondere Idee von Seiten der deutschen Wölfelsdorfer wurde im Anschluss an die Messe auf dem „Plane“, also dem zentralen Platz vor der Kirche, eine „Friedenslinde“ gepflanzt und durch den Pfarrer sowie Vertreter der deutschen und polnischen Wölfelsdorfer eingeweiht, neben der auf einer Gedenktafel auf Deutsch und Polnisch folgender Text zu lesen ist:

      

Möge unsere Zukunft wie ein Baum gedeihen, der nach und nach seine Zweige entfaltet und uns einen schützenden Schatten wirft.“ – Dorfgemeinschaft Wilkanów und Wölfelsdorf, im Juli 2018

Dankend erwähnt sei in diesem Zusammenhang, dass Paul Rupprecht, der noch in Wölfelsdorf geboren ist und hier sogar noch Messdiener war, extra eine Woche vorher angereist war, um den jungen Baum zu besorgen, zusammen mit Horst Ulbrich und Heinz-Peter Keuten vom DFK Glatz die o.g. Tafel zu montieren und dann mit Sockel am Ufer der Wölfel zu montieren. Außerdem wurde gemeinsam das Lapidarium auf Vordermann gebracht – zerbrochene Grabplatten repariert, Rasen gemäht, Unkraut gejätet und es wurden die schon seit Monaten laufenden, durch den Wölfelsdorfer Heimatverein finanzierten Renovierungsarbeiten an der Lapidariumsmauer abgenommen. Paul Rupprecht und allen anderen Helfern sei an dieser Stelle noch einmal herzlich für ihren Einsatz gedankt. Bereits während der Sonntagsmesse wurde Paul Rupprecht vor versammelter Gemeinde durch den Wölfelsdorfer Pfarrer ein herzliches „Vergelt’s Gott“ ausgesprochen.

Anschließend erfreute nach einem zünftigen Mittagessen im Kulturhaus, zu dem die polnischen Wölfelsdorfer alle Gäste einluden, der Chor des DFK Glatz mit einem Überraschungskonzert die Gäste. Die zahlreichen deutschen Gäste hätten wahrscheinlich nicht damit gerechnet, so viele bekannte deutsche Melodien (zum Teil umgedichtet auf die Grafschaft Glatz!) hier in ihrem heute zu Polen gehörenden Heimatort zu hören. Entsprechend positiv war die Reaktion des Publikums, das begeistert mitsang, mitschunkelte und mitklatschte.

      

Für die deutschen Wölfelsdorfer klang dieser ereignisreiche Tag aus mit einer besinnlichen Andacht in der Wallfahrtskapelle Maria Schnee.

Ein „Nachspiel“ gab es dann noch am darauf folgenden Freitag (3.8.18), an dem die deutschen Wölfelsdorfer ihre polnischen Freunde zu einem Grillen an der Wölfel einluden. Dazu gesellte sich dann auch der polnische Dorfvorsteher Mariusz Lis, der am Sonntag verhindert gewesen war – was sich wiederum gut traf, weil hier auch die deutsche Nachwuchs-Journalistin Sophia Wydra aus Bad Laasphe zugegen war, die mit ihm und H.-P. Keuten ein Interview führte, das wenige Tage später in ihrem in der Siegener Zeitung veröffentlichten Reisebericht über Schlesien Aufnahme fand.

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Damit war der diesjährige Besuch der Wölfelsdorfer Heimatgemeinschaft eine für alle Seiten gelungene Veranstaltung, die hoffentlich noch viele positive Nachwirkungen zeigt und, ganz wie im Motto der Friedenslinde, die „gemeinsame Zukunft wie ein Baum gedeihen“ lässt. Deutsche und Polen, und besonders auch wir Deutsche in Polen (vom DFK), werden uns weiter gemeinsam darum bemühen, dass das zarte Pflänzchen Frieden zwischen Deutschen und Polen weiter wächst und nicht verkümmert.

Bericht: Heinz-Peter Keuten

2.8.2018

Der DFK aus Ustron zu Besuch beim DFK Glatz.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 11:55

Da unsere Geschäftsstelle ganzjährig, also auch in den Ferien geöffnet ist, freuen wir uns immer über neuen Besuch der deutschen Minderheit wie auch aus Deutschland. Das Interesse an unserer Arbeit und des DFK Glatz im Allgemeinen ist durch unsere Internetinformationen hier seit langer Zeit gewachsen. So kommen auch Interessierte von weit her, um uns zu besuchen.

Wieder ein Partnerschaftsbesuch eines DFK aus Oberschlesien beim DFK Glatz und es gab einen regen Austausch gemeinsamer Probleme.

Nachdem beide DFK Vorsitzende über ihre Arbeit, aber auch die anstehenden Probleme gesprochen hatten, gab es viele Gespräche der Mitglieder.

      

Die Vorsitzenden stellten fest, dass unter den heutigen politischen Verhältnissen die deutsche Minderheit weiter unter Druck geraten könnte. Scheinbar gibt es nach dem Aufruf des Militärs zu mehr Kontrolle der Personen mit anderer Nationalität als der polnischen, überall weitere Probleme. Aber auch die immer komplizierter werdenden Antrags- und Genehmigungsverfahren der verschiedenen Projektfinanzierungen kamen zur Sprache. Festgestellt wurde aber auch, dass es um so wichtiger ist unseren Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung zu fördern. Dazu sind die, vom VDG finanzierten Partnerschaftsbesuche eine wichtige Maßnahme, denn hier besteht die Möglichkeit wenigstens einige brennende Probleme in offenen Diskussionen zu behandeln, was in der Delegiertenkonferenz leider nicht möglich war.

Nach einem Stadtrundgang und dem Treffen in unseren Gesellschaftsräumen verabschiedeten sich die Vorsitzenden mit ihren Mitgliedern. Wir haben nun in der Planung einen Gegenbesuch im Herbst zu unternehmen.

Bericht

Horst Ulbrich

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