Leider in Deutschland immer noch zu wenig bekannt sind unsere Bemühungen deutsche Kultur nicht nur zu pflegen, sondern weiter in der Heimat bekannt zu machen.
Unter den, von den Russen vertriebenen und nun in Niederschlesien ansässigen Polen gibt es großes Interesse an der Geschichte unserer alten und ihrer neuen Heimat und unserer Zusammenarbeit.
Seit Beginn unserer Neugründung der „Deutschen sozial-kulturellen Gesellschaft Glatz e.V.“ in 2010 geben wir uns Mühe zur Aussöhnung zwischen den Völkern denn nur das hat Zukunft.
Dazu gibt es immer wieder gemeinsame Projekte:Wir beteiligen uns seit Jahren an der Planung und Durchführung des Reimann Festivals damit der berühmte deutsche Komponist nicht in Vergessenheit gerät. Auch mit einer Kostenbeteiligung von 5000,- PLN die wir bisher durch private Spenden finanzieren konnten.
Unsere Bemühungen zur Verbreitung und Förderung der deutschen Sprache in den Schulen hat große Erfolge. Jedes Jahr im November veranstalten wir für die hiesigen Schulen einen Wettbewerb deutscher Lyrik und zu dem Wettbewerb kommen jedes Jahr weit über 50 teilnehmende Kinder. Deutschlehrer kommen mit ihren besten Schülern bis aus Breslau.
Denkmal und Grabpflege in der Heimat können nur wir leisten.
Da habe ich, nach meiner Anfrage und Vorschlag, seit einiger Zeit Differenzen mit der Stiftung Grafschaft Glatz. Aber sind unsere Bemühungen in der Heimat nicht mehr gewollt? Sollen wir mit dem Ende der Kriegserlebnisgeneration der Heimatvertriebenen in Deutschland auch aufgeben? Wir haben die besten Voraussetzungen die Heimatpflege für unsere Eltern weiter zu führen.
Und nun eine Buchvorstellung unserer schlesischen Mundart. Schon vor einiger Zeit haben sich polnische Historiker an uns gewandt, um unsere schlesische Mundart nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, und das hat uns total überrascht.
Natürlich auch mit der Anfrage einer Kostenbeteiligung und da sind wir bei allen Projekten seit langer Zeit in Finanzierungsnot. Um nicht sofort absagen zu müssen habe ich die Abnahme von 20 Büchern zugesagt, falls das Projekt überhaupt gelingt.
Zu unserer großen Überraschung hat die „Stiftung zur deutsch-polnischen Zusammenarbeit“ die vorläufige Finanzierung übernommen und es ist ein sehr schönes, illustriertes Buch mit Gedichten unserer schlesischen Mundart entstanden.
Zum Vergrößern auf die Bilder klicken
Alle Gedichte sind auch auf Polnisch übersetzt und das trägt zum Verständnis der Polen für unsere schlesische Muttersprache bei. Zur Buchvorstellung am 30.August werde ich daraus zitieren und schlesische Gedichte vortragen, natürlich auch mit Gedichten unseres geliebten Erhard Gertler.
Nun habe ich unsere Zusage eingehalten und 20 Bücher für 1500,- PLN übernommen und gezahlt. Wir können die Bücher für 19,50 € oder 80,- Zloty für unsere Kosten verkaufen.
Bei früherer Zusage einer Kostenbeteiligung hätten wir mehr Einfluss auf die Gestaltung der Buchausgabe gehabt, jetzt können wir nur durch eine Verbreitung der ersten Auflage einen Kostenbeitrag leisten.
Aber wer hätte eine solche Wendung erwartet, wo in Deutschland die Heimatpflege und unsere Mundart ein Ende nimmt. Wir können nur soweit tätig sein wie unsere Sponsoren in Deutschland noch mitfinanzieren können und das sind, zur Zeit noch Leser des Boten und „ Neues aus Schlesien“ im Internet. Deshalb bin ich so aktiv, mögen unsere Gegner in Deutschland wenigstens das anerkennen.
Ich habe auf meinen Artikel: „In eigener Sache“ Zustimmung vieler Leser bekommen, aber auch Kritik aus der Stiftung. Ich wünsche mir immer noch eine bessere Zusammenarbeit und eine zeitgerechte Beurteilung der Situation in Deutschland.
Wir in der Heimat Schlesien sind gut aufgestellt.
Grüße aus Glatz Horst Ulbrich