Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

1.12.2019

Regionaler Wettbewerb zur deutschen Lyrik in der Grafschaft Glatz

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 19:07

Am 28. November 2019 fand zum dritten Male in der historischen Aula des Allgemeinbildenden Schulzentrums in Habelschwerdt der regionale Wettbewerb zur deutschen Lyrik in der Grafschaft Glatz statt. Organisiert wurde diese unter der Ehrenschirmherrschaft der deutschen Konsulin aus Oppeln, Frau Birgit Fisel-Rösle, stehende und durch das deutsche Konsulat geförderte Veranstaltung durch die Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft zu Glatz e.V. (DFK Glatz) unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden, Herrn Heinz-Peter Keuten, der gleichzeitig als Fremdsprachenlehrer an der genannten Schule tätig ist (in Vertretung von Mirek Schwate, der in diesem Jahr aus familiären Gründen ausfiel).

         

Li. der Schuldirektor, dahinter nervöse Teilnehmer der Prüfung.                   Die  Schüler führten selbstständig durch die Veranstaltung

Nach der Begrüßung durch den Schulleiter, Herrn Paweł Popiel, sowie Herrn Horst Ulbrich, den Vorsitzenden des DFK Glatz, eröffnete DFK-Mitglied Frau Irena Rogowska aus Neurode die Veranstaltung durch ein interessantes, einführendes Referat, in dem sie einen kurzen Abriss der deutschen Poesie mit Schwerpunkt auf Schlesien und der Grafschaft Glatz präsentierte, wobei auch Namen wie Hermann Stehr und Joseph Wittig sowie die erst kürzlich mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnete und in Krainsdorf bei Neurode wohnhafte Olga Tokarczuk nicht fehlen durften. Dann eröffneten die durch das Programm führenden Schüler des Habelschwerdter Lizeums den eigentlichen Wettbewerb.

19 Deutschlehrer aus 16 verschiedenen Schulen in der gesamten Region hatten ihre insgesamt fast 70 Kandidaten im Alter zwischen 7 und 18 Jahren zu diesem alljährlich stattfindenden Vortragswettbewerb angemeldet. Über zwei Stunden dauerte der Vortragsmarathon, bei dem die Schülerinnen und Schüler längere und kürzere deutsche Gedichte vortrugen, wofür sie sich z.T. themengerecht kostümiert hatten und ihren Vortrag mit allerlei Accessoires sowie musikalischen und bildlichen Inszenierungen bereicherten. Dementsprechend viel Arbeit hatte die Jury (bestehend aus Irena Rogowska und Sabina Zawada aus Neurode, beide staatliche vereidigte Dolmetscher der deutschen Sprache, der Deutschlehrerin Krystyna Bałon aus Neurode sowie dem DFK-Vorsitzenden Horst Ulbrich). Nach vierzigminütiger Sitzung, während der alle Gäste in die von Schülern und Lehrern der Schule organisierte Cafeteria sowie anschließend zu einem kleinen Schülerkonzert in der Aula eingeladen waren, kam es zur Auszeichnung folgender Gewinner:

     

Die Jury                                                               Übergabe der Preise                                      Jury und alle Gewinner der Prüfung.

Kategorie 1 (Grundschulen, Gedichte in deutscher Sprache, Platz 1-5): Natalia Lasota (Seitenberg) mit „Testament“ von Sara Lesch, Jagoda Proszek (Walditz) mit „Waldesgespräch“ von Joseph von Eichendorff, Martyna Bojko (Gabersdorf) mit „Das Geheimnis der Krokodilstränen“ von Michael Adamitzki, Patryk Aurzadniczek (Seitenberg) mit „In der Schule“ von Peter S., Lena Okoro (ebenfalls Seitenberg) mit „Das Rotkäppchen“ von einem unbekannten Autor.

Kategorie 2 (Grundschulen, Gedichte in polnischer Übersetzung, Platz 1-3): Zuzanna Kozłowska (Walditz) mit einem Heinrich-Heine-Gedicht, Amelia Druciak (Neurode) mit dem Gedicht „Zwei Brüder“ von Heinrich Heine, Malwina Łaba (Hausdorf) mit dem Gedicht „Denk ich an Deutschland in der Nacht“, ebenfalls von Heinrich Heine.

Kategorie 3 (weiterführende Schulen, Gedichte in deutscher Sprache, Platz 1-3): Aneta Klimczak (Habelschwerdt) mit der „Loreley“ von Heinrich Heine, Vanessa Drira (Glatz) mit „Ein Huhn und ein Karpfen“ von Heinrich Seidel, Julia Franaszczyk und Alicja Krowiak (Habelschwerdt) mit dem „Glockenguss zu Breslau“ von Wilhelm Müller.

Kategorie 4 (weiterführende Schulen, Gedichte in polnischer Übersetzung, Platz 1): Paulina Niewiarowska (Glatz) mit „Staub“ von Nadja Küchenmeister.

Bewertet wurden neben dem Schwierigkeitsgrad des ausgewählten Gedichts die passende Intonation, Gestik und Mimik sowie die Inszenisierung des Vortrags. Natürlich bekamen alle Schüler für ihre Mühe ein Diplom, die ausgezeichneten Plätze zusätzlich wertvolle Preise. Die Organisatoren, Sponsoren sowie die einladende Schule bedanken sich bei allen Teilnehmern für das gezeigte Engagement, gratulieren den Gewinnern und freuen sich, damit einen weiteren wichtigen Beitrag zur Pfege der deutschen Sprache und Kultur in unserer Region geleistet zu haben.

Bericht: Heinz-Peter Keuten

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