Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

17.11.2024

Deutscher Lyrikwettbewerb des DFK Glatz immer erfolgreicher.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 15:39

Inzwischen ist es schon eine Tradition, dass der DFK Glatz mit finanzieller Unterstützung des deutschen Konsulats Oppeln am Schulzentrum in Habelschwerdt im November einen Lyrikwettbewerb ausschreibt, zu dem Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Grafschaft Glatz eingeladen sind, ein auswendig gelerntes deutsches Gedicht ihrer Wahl kreativ vorzutragen und sich um einen der zahlreichen, nach Altersklassen geordneten Preise zu bewerben. Für die Deutschlehrerinnen und -lehrer an Grund- und weiterführenden Schulen in der ganzen Region ist dies inzwischen zu einem wichtigen Höhepunkt im Schuljahr geworden, um die jungen Deutschlerner zu „Höchstleistungen” zu motivieren.

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So war es auch 2024 am 14. November wieder so weit, und in diesem Jahr haben wir – trotz der Hochwasserkatastrophe im September – endgültig wieder das Vorcoronaniveau an Telnehmern erreicht und mit 45 Bewerbern aus 13 Schulen sogar übertroffen. Die Gäste kamen aus Bad Altheide, Bad Langenau, Bad Reinerz (zum ersten Mal, mit zwei Kandidatinnen unseres Mitglieds, der Lehrerin Maria Stwerteschka vom DFK Kudowa!), Eckersdorf, Gabersdorf, Glatz, Habelschwerdt, Neurode und Rengersdorf. Es waren sogar 18 (!) Jungen und Mädchen aus Seitenberg dabei, die sich trotz der großen Hochwasserschäden an ihrer Schule und in ihrem Wohnort vorbereitet und den Weg nach Habelschwerdt gefunden hatten.

                           

Vom Alter her waren wieder alle Gruppen vertreten, von der 2. Grundschulklasse bis zur Abiturklasse. Und auch in diesem Jahr wurde wieder eine bunte Mischung von lustigen bis hin zu ernsten klassischen Gedichten vorgetragen – von Wilhelm Busch über schlesische Autoren wie Gerhardt Hauptmann und Joseph von Eichendorff bis hin zu Klassikern wie dem Erlkönig von Johann Wolfgang von Goethe. Auch bei den Requisiten und Kostümen haben die Teilnehmer wieder tolle Ideen gehabt (s. Fotos). Zu den Hauptgewinnern gehören:

           

Teilnehmer  und Preisträger.

– als jüngste Teilnehmerin mit 8 Jahren (!) die Schülerin Pola Bielak von der Habelschwerdter Grundschule Nr. 1 (frühere Volksschule) mit dem Gedicht „Mama“ von Anett Kölpin

– 1. Platz in der Kategorie 2 (Klasse 4-6): Matylda Kurzeja aus Bad Altheide (übrigens eine Schülerin von Adam Kwaśniewski, der früher zur Jugendgruppe des Großdechanten in der Grafschaft gehörte), mit dem Gedicht „Tannenwald” von Johannes Trojan

  1. Platz: Emilia Karaś und Agata Rosmanowska aus Gabersdorf mit „Ein unachtsames Känguru“ und „Eine Ode an die Schokolade“
  2. Platz: Maciej Mach aus Seitenberg mit „Der Floh“ von Tina Brigitta Lauffer

 

– 1. Platz in der Kategorie 3 (Klasse 7-8): Daniel Szercha aus Walditz bei Neurode, mit dem Gedicht „Die Lorelei“ von Heinrich Heine

  1. Platz Alicja Juraszek aus Walditz/Neurode mit „Gefunden“ von Johann Wolfgang von Goethe
  2. Platz Aurelia Bogdan aus Habelschwerdt mit „Die Kleinsten“ von Wilhelm Busch sowie Malwina Raczuk aus Bad Reinerz mit „Das macht Spaß“ von Joseph von Eichendorff

 

– 1. Platz in der Kategorie der weiterführenden Schulen: Hanna Pawlik und Miłosz Stróż vom Liceum Habelschwerdt, mit dem Fabelgedicht „Fink und Frosch“ von Wilhelm Busch.

  1. Platz Nicoll Gach aus Bad Altheide mit „Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe
  2. Platz Magdalena Dudek aus Eckersdorf mit „Mondscheinlerchen“ von Gerhart Hauptmann.

 

Den Grand Prix der Jury bekam Anna Paździorko aus Eckersdorf, die das Gedicht „Die Lorelei“ von Heinrich Heine besonders eindrucksvoll rezitiert hat.

Die Jury bestand, wie in den Vorjahren, aus den Germanistinnen Irena Rogowska, Sabina Zawada, Amelia Patzwald sowie dem DFK-Vorsitzenden Horst Ulbrich. Während der Jurysitzung in der Pause führten Schülerinnen und Schüler der Habelschwerdter Schule und anschließend sogar spontan einige Gäste musikalische und tänzerische Einlagen vor.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten ein Teilnahmediplom, bevor die Gewinner ausgezeichnet wurden. Von Seiten der anwesenden polnischen Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer wurde erneut unterstrichen, wie wichtig der Wettbewerb inzwischen geworden ist, um die Jugend in der Grafschaft Glatz zum Deutschlernen zu motivieren, denn in den meisten Schulen ist Deutsch bekanntlich nach der Pflichtsprache Englisch ein Wahlpflichtfach neben anderen Sprachen wie Französisch und Russisch, für das die Jugendlichen sich aus eigenem Antrieb entscheiden müssen. Mit der alljährlichen Organisation des Lyrikwettbewerbs kommt der DFK Glatz so seit Jahren seinem primären Auftrag nach, die Pflege der deutschen Kultur und Sprache in der Grafschaft Glatz zu fördern. Abschließend danken die Organisatoren allen Teilnehmern und Mitarbeitern – den Moderatoren, den Musikern und Künstlern, dem Techniker, den Lehrern und Schülern, die den Saal, die Pausencafeteria und diverse Klassenräume für den Wettbewerb vorbereitet haben, sowie allen andern, die im Hintergrund für das Gelingen der Veranstaltung gesorgt haben, für ihren wertvollen Einsatz. In einem Jahr treffen wir uns hoffentlich wieder!

Bericht: Heinz-Peter Keuten

 

 

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