Nachdem im vergangenen Jahr die Station IX des Kreuzwegs in der Neundorfer Kirche durch eine Krakauer Restaurationswerkstatt fachmännisch renoviert wurde (wir berichteten), entschied sich der Sponsor, ein geborener Neundorfer aus Deutschland, eine weitere renovierungsbedürtige Station (Nr. VII) wiederherstellen zu lassen. Die Arbeiten wurden im Mai 2024 abgeschlossen, und nun erstrahlt auch dieses Gemälde aus dem 18. Jahrhundert wieder in seinen Originalfarben (s. Foto). Wohlgemerkt: Das Originalbild wurde in monatelangen Prozeduren nur aufwendig renoviert, nicht neu gemalt.
Der Rahmen und die Farben sind original aus dem 18. Jahrhundert. Die Aktion wurde von Seiten des DFK Glatz und seinen Vizevorsitzenden unterstützt, der dafür sorgte, dass der Sponsor in ständigem Kontakt mit der Restauratorin und dem zuständigen Ortspfarrer aus Ebersdorf stehen konnte. Für den Spender aus Deutschland, der eine hohe vierstellige Eurosumme investiert hat, aber nicht namentlich genannt werden möchte, und seine Familie wird in Neundorf eine Dankmesse gefeiert und es wird unterhalb der Kreuzwegs eine zweisprachige Gedenkplakette angebracht.
Nun fehlen noch zwei Kreuzwegstationen, die wiederherzustellen unmöglich ist, da die Originale leider unwiederbringlich zerstört sind. Da bisher keine Fotos oder Beschreibungen aufgetaucht sind, wird die Restauratorin wohl versuchen, anhand der vorhandenen Bilder und mithilfe von KI selbst Bilder zu entwerfen, die von Stil und Farbgebung in den vorhandenen Rahmen passen, und so die zwei noch fehlenden Stationen von Grund auf neu schaffen. Die Hoffnung ist groß, dass unser deutscher Sponsor auch diese Arbeit finanziell unterstützt (die grundsätzliche Zusage liegt schon vor) und so ermöglicht, dass der Kreuzweg in absehbarer Zukunft komplett in neuem Glanz erstrahlt. Jedem, der sich für die sakrale Kunst der Grafschaft Glatz interessiert oder eine besondere Beziehung zu Neundorf hat, sei ein Besuch der Neundorfer Kirche empfohlen, bei der es sich um das größte Kirchengebäude der Grafschaft Glatz handelt, das nicht als Pfarrkirche dient (der Schlüssel zur Kirche ist bei der Küsterin erhältlich bzw. über Pfarrer Maciołek aus Ebersdorf).
Bericht: Heinz-Peter Keuten