Nun haben wir schon den Monat Mai und endlich haben wir eine Kostenzusage für den Deutschunterricht vom Konsulat bekommen, mit dem Vermerk, ich hätte schon im Januar die Anträge gestellt und deshalb zu dem Zeitpunkt noch keine Kenntnis von den neuen Voraussetzungen und Antragsverfahren für die Projekte Lernraum. Eine Gutschrift auf dem Konto wird hoffentlich bald kommen. Durch die komplizierten Antragsverfahren werden wir, wie angekündigt den Unterricht für Erwachsene 2024 einstellen und nur noch die Jugend fördern können. Welche Beträge uns dafür noch genehmigt werden, erfahren wir dann nach dem ersten Antrag im neuen Jahr.
Wie schon geschrieben, haben viele unserer Mitglieder die deutsche Sprache nur lückenhaft erlernt, nach dem Krieg waren Unterhaltungen in Deutsch teilweise ganz verboten. So hatte die Nachkriegsgeneration wenig Chancen, die Muttersprache zu erlernen und zu praktizieren. Das wollten viele Mitglieder in unseren Kursen nachholen und ihr Deutsch verbessern. Durch Kürzungen und Erschwernisse der Beantragung der Mittel haben wir immer wieder reduzieren müssen. Ich verstehe die Beweggründe aus Deutschland nicht. Die Probleme, die von polnischer Seite seit einem Jahr im schulischen Deutschunterricht durch Kürzungen gemacht werden sind bekannt. Das aus Deutschland nun auch immer größere Probleme gemacht werden, ist unverständlich und bedauernswert. Wir sind die ehrlichen und ehrenamtlichen Arbeiter in der Heimat der Vertriebenen, um die deutsche Sprache, den Zusammenhalt der Deutschen in der Grafschaft, und unser Kulturgut zu bewahren. Nur Dank unserer Mitglieder und Unterstützer aus Deutschland, die immer wieder auf unser Konto spenden, sind wir in der Lage vieles zu realisieren, was normalerweise nicht möglich wäre.
Dafür immer wieder, ein herzliches Vergelts Gott.
Zu den Unterstützern gehört auch die Landsmannschaft aus Österreich, die dankenswerter Weise unsere Jugendarbeit unterstützt, wie schon geschrieben. Ich werde mich bei Herrn Rauhut bei der Landsmannschaft aus Deutschland melden, ob eine Unterstützung nicht auch aus unserem Mutterland möglich ist.
Vom 5. Bis 12. August sind wir mit unserer Jugend in der Bundeshauptstadt Berlin. Besuche im Parlament, Mauermuseum und Treffen mit Jugendlichen der Kirchengemeinden stehen auf dem Programm. Die Hilfe aus Österreich deckt die Fahrtkosten, der Rest für Eintritte und Unterbringung im Albertusheim ist noch offen, aber auch da haben Freunde schon einen Beitrag geleistet. Ich hoffe nun die Finanzierung, für diese wichtige Reise der engagierten Jugend zusammen zu bekommen. Keine Jugend, keine Zukunft! Aber wir sind zum Glück auf einem guten Weg.
Zum Sommerfest des Boten am 29.7. kommen wir mit einer Abordnung des DFK Glatz. Fünf Chormitglieder passen in mein Auto und ich werde dort auch über unseren Einsatz in der Heimat berichten können. Ich hoffe wir sehen uns in Lüdenscheid.
Aus dem Hausrat des verstorbenen Pfarrers Gröger, hat mir Frau Wabercek alle persönlichen Unterlagen und seine Kleidung nach Glatz gebracht, weil es sein letzter Wille war. Die Kleidung haben wir an bedürftige weitergegeben, einiges aus den Unterlagen gehen in unsere Bibliothek, um sie weiterhin zu pflegen und zur Einsicht breit zu halten.
Mit dem Transport der Malteser aus Telgte konnten wir, unter anderem auch wieder mit einigen Kartons Saatgut unsere Mitglieder mit Garten, die Kirchengemeinden, sowie das Kloster der Klarissen unterstützen. Durch einen Kabelbrand ist ein Teil des Klostergebäudes im Moment nicht bewohnbar. Die Kirche ist nicht betroffen. In der Klosterkirche sollte am 29.4. auch unser deutscher Gottesdienst mit Pater Marian Arndt stattfinden, der leider ausfallen musste. Pater Marian stand für Stunden in einem Stau auf der Fahrt aus Breslau nach Glatz. Jochen Straube hat dann einen Wortgottesdienst gehalten und unser Chor hat den musikalischen Rahmen geliefert.
Mit Bestürzung haben wir erfahren, dass die 100 Kinder aus den Heimen der Ukrainer, die in Bad Reinerz untergebracht sind und von uns unterstützt werden, wieder zurück in das Kriegsgebiet müssen. Eine Gruppe ist schon abgereist. Das ist ein Skandal! Leider wurde das kurzfristig wohl so beschlossen und schon im Mai sollen die letzten Busse fahren. Wir sind dabei zu hinterfragen was die Beweggründe sind, aber es ist wohl nicht mehr zu ändern und das macht alle traurig. Ich werde später berichten.
Bericht Horst Ulbrich