Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

15.4.2022

Flüchtlingsproblem in Niederschlesien.

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 18:41

Liebe Leser dieser Seite.,

heute möchte ich mich ganz besonders bei den Spendern des Boten für deren Überweisungen auf unser Konto Schlesienhilfe bedanken, und dafür, dass Ihr uns vertraut die Gelder sinngemäß auszugeben. Wer Fragen zu Spenden hat möge sich bitte bei mir melden.

hulbrich75@gmail.com

Aber auch andere Hilfe, um die ich gebeten hatte, wurde uns zuteil. So wurde aus Berlin in vier Kirchengemeinden in der Messe gesammelt und uns der Erlös überwiesen. Auch den Generalkonsul in Breslau hatte ich gebeten, uns zu unterstützen. Es war dann eine Sammlung deutscher Firmen aus einem Konzert und 12.000,- Zloty wurden überwiesen.

Nun ist das eine Menge Geld, das aber schnell und zielgerecht ausgegeben werden muss.

Wir konnten damit sofort 10 Etagenbetten für das Kinderheim aus der Ukraine kaufen. Ein ganzes Kinderheim, 101 Kinder mit Betreuern, sind komplett aus der Gegend um Mariupol geflüchtet und in einem Ferienheim in Bad Reinerz untergebracht, das für 40 Gäste ausgelegt war. Hier konnten wir mit den Etagenbetten helfen, damit bald jedes Kind ein eigenes Bett bekommt, und wir hoffen weitere kaufen zu können. Nicht nur in die Nähe von Glatz sind viele Mütter mit Kindern zugewiesen worden. In Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister sind wir in die Koordination der Hilfe für die vielen Menschen eingebunden. Im Stadion Glatz in der Turnhalle sind wechselnd ca. 150 Familien untergebracht, bis eine andere Bleibe gefunden wird. Einige wollen weiterziehen, die meisten aber nahe der Grenze bleiben. Man hofft bis zum Sommer zurück in die Heimat zu können … Aber in welche? Die Bilder aus der Ukraine lassen da wenig Hoffnung aufkommen. Bei den Franziskanern im Kloster wohnen zur Zeit 40 Mütter mit größeren Kindern. Das Sporthotel in Schlegel ist mit 300 Menschen überfüllt. In Bad Reinerz gibt es über 500 Flüchtlinge in Turnhallen und anderen Unterkünften. Auch zwei große Transporte Lebensmittel haben wir dorthin geliefert, denn eine Soforthilfe ist vom Staat nicht möglich und die kommunalen Behörden sind überlastet. Alle müssen zunächst registriert werden, aber das Kinderheim benötigt Lebensmittel, Pampers für die Kleinen, Hygiene für die größeren Mädchen usw. sofort.

So sind wir täglich unterwegs, um Soforthilfe zu leisten, bis eine staatliche Versorgung möglich ist.

Unser Freund und Leiter des Eichendorffzentrums in Lubowitz hat über 30 Ukrainer aufgenommen und kämpft nun wegen der Finanzierung. Eine schwierige Situation.

Auch bei uns wohnt nun eine Flüchtlingsfamilie, die von uns versorgt wird, und die Verständigung ist manchmal lustig. Mit dem Sohn kann ich Englisch sprechen, der dann seine Mutter auf Ukrainisch informiert, die dann mit meiner Frau Renia Russisch spricht, soweit es geht. Das haben ja alle mal lernen müssen. Tochter, 11 Jahre, durch Bombenhagel und den Kontakt mit den Leichen, die in der Stadt herumlagen, ist sie traumatisiert, aber auf einem guten Weg. Sie geht nun auch in den Reitunterricht bei uns, um ein wenig die grausamen Bilder zu vergessen.  Roman, der Sohn steht vor dem Abitur und wird aus der Ukraine online unterrichtet, wenn nicht gerade eine Bombe die Internetverbindung kappt, so wie erst gestern wieder. Die Mutter arbeitet im Home-Office für eine pharmazeutische Firma und ist, wie viele Flüchtlinge gut ausgebildet. Leider blockieren mir Beide am Morgen das schwache Internet. Aber ich bin zu der Zeit sowieso immer unterwegs.

Wer unsere Hilfe weiterhin unterstützen möchte.

Schlesienhilfe   DE 02 4945 0120 1112 5511 79

Wir werden noch lange Hilfe leisten müssen bis der Krieg ein Ende findet.

Liebe Freunde, das war das Neuste aus Schlesien – und beten wir um ein baldiges Ende des Krieges.

 

Herzliche Grüße  und ein gesegnetes Osterfest  allen Lesern.

 

Horst Ulbrich

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