Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

9.11.2020

Es ist vollbracht!

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 12:46

Da wurde man schon in der Wahlnacht der USA wach gehalten und auch ich wartete auf ein Ergebnis wie in Deutschland üblich, aber Fehlanzeige. Nun sind die USA ja ein riesiges Land mit verschiedenen Zeitzonen und einem komplizierten Wahlsystem über Wahlmänner oder -frauen, die dann endlich den Präsidenten bestimmen.

Nach vier Tagen und 290 zu 214 Wahlstimmen sollte der nächste Präsident wohl doch Joe Biden sein. Dass es aber doch so eng ausgegangen ist, hat uns Deutsche mit unserem Demokratieverständnis gewundert. Wohl gerade bei der Landbevölkerung in Amerika hat man die Lügen und Beleidigungen gegen alle, die nicht der Meinung des scheidenden Präsidenten waren, nicht negativ gesehen. Es wird noch einige Zeit dauern, bis das Trumplager die Wahl anerkennt und die angedrohten Gerichtsverfahren sich als haltlos und reine Geldverschwendung erweisen. Schauen wir, ob Herr Trump am Ende noch als Hausbesetzer aus dem Weißen Haus entfernt werden muss. Beunruhigend waren aber die massiven privaten Waffenkäufe vor der Wahl und auch die Aussagen seiner Söhne. Da fielen Worte wie „der totale Krieg“ und auch „Kämpfen bis zum letzten Blutstropfen“…..

Woher die Rhetorik? Kennen wir Deutsche diese Worte doch noch aus vergangenen Zeiten des Dritten Reichs. Man kann nur hoffen, dass sich das – durch Donald Trump bewusst in Kauf genommene – zerstrittene Land mit den beruhigenden Worten des Joe Biden wieder vereinen lässt. So schauen wir alle positiv in die Zukunft, auch im Verhältnis zu Europa und unserem Deutschland, denn schlimmer konnte es nicht mehr kommen mit einem Präsidenten, der wissentlich lügt und Reporter, die nicht seiner Meinung sind, als Verbreiter von „Fake News“ beschuldigt. Aber sogar seine beleidigenden und haltlosen Twittergeschichten wurden dann nicht mehr veröffentlicht. Bei seiner Rede nach der Wahl, wo Donald Trump sich trotz der Niederlage als Sieger bezeichnete, sogar die Auszählung der Stimmzettel dort stoppen wollte, wo er gerade mal in Front lag, andere Wahllokale, wo es für ihn weniger positiv gelaufen war, sollten aber weiter zählen. Viele Reporter wollten dem Unsinn nicht weiter folgen und haben den Raum mitten in seiner Rede verlassen. Zum Glück bestimmen die Wahlgesetze und deren Durchführung immer noch die einzelnen Bundesstaaten. Nur dort, wo der Unterschied des Wahlausgangs weniger als ½ Prozent ist, muss neu ausgezählt werden. So haben auch die meisten Gerichte schnell reagiert und Klagen des Trumplagers abgewiesen. Aber vorbei ist der Streit noch nicht und man kann nur hoffen, dass es bei den vielen privaten Waffen im Volk keine Toten gibt. Joe Biden versucht aber die Wogen zu glätten mit seiner Aussage, der Präsident aller zu sein, auch der Republikaner. Zu erwähnen bleibt, Amerika hat einen ziemlich alten Herrn mit 78 Jahren gewählt, der zum Ende der ersten Amtsperiode dann 82 Jahre alt ist. Im Zweifel, dass er gesundheitliche Probleme bekäme und sein Amt nicht mehr ausführen kann, werden alle Amtsgeschäfte von der Vizepräsidentin Kamala Harris übernommen. Sie könnte sich dann profilieren, um bei der nächsten Wahl die erste Präsidentin in Amerika zu werden. Schauen wir, was die Zukunft bringt, es kann im interkontinentalen Verhältnis nur besser werden und Donald Trump erwarten nun einige Prozesse wegen Steuerhinterziehung und anderer Vergehen, vor denen er wegen seiner Immunität als Präsident bisher geschützt war. Joe Biden war als Vizepräsident unter Barack Obama auch schon einmal in Deutschland und gilt als besonnener Politiker.

Schauen wir im transatlantischen Verhältnis also positiv in die Zukunft.

Bericht Horst Ulbrich

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