Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

24.9.2019

Wittigsymposium 2019

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 16:19

Nach langer Abstinenz wieder einmal ein Wittigsymposium, inhaltlich organisiert von der Stiftung zur Erneuerung des Neuroder Landes, organisatorisch begleitet vom Deutschen Freundschaftskreis aus Glatz und mit finanzieller Hilfe des Konsulats aus Oppeln und des Freundeskreises Wittighaus. Der diesjährige Anlass war der 70. Todestag und der 140. Geburtstag des großen Sohnes des Glatzer Landes.

So versammelten sich um 9 Uhr am Morgen Interessierte des DFK Glatz und der Bevölkerung aus Neurode im Konferenzsaal des Hotels Dwor Gorny in Neurode.

                                                                                          Zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken.

Auch Konsulin Frau Fisel-Rösle aus Oppeln sowie Mitglieder der Familie Wittig waren gekommen. Frau Bazala, Präsidentin der Stiftung, und Horst Ulbrich als Vorsitzender des DFK Glatz begrüßten als Veranstalter die Gäste. Es folgten Grußworte des Bürgermeisters und der Konsulin. Für die Simultanübersetzung war unser Mitglied Irena Rogowska bereit und wir danken auch ihr für ihren Einsatz. Prof. Koczwin aus Oppeln, ein ausgesprochen guter Kenner der ganzen Wittig-Materie und bekannt aus allen früheren Symposien, begann mit dem ersten Referat über Wittigs Wirken und den Einfluss der Schriften Professor Wittigs auf den Klerus der damaligen Zeit.

Es folgten Referate von Günther Gröger: Joseph Wittig, 140. Gebirtstag / 70. Todestag und Manfred Spata zum Thema „Der junge Grafschafter Theologe und Kirchenhistoriker Joseph Wittig in Rom 1904/06“. In der anschließenden Kaffeepause musste sich die Konsulin wegen anderer Termine leider verabschieden. Sie hat aber mein Angebot sofort angenommen, mit ihr noch zum Wittighaus zu fahren, um ihr die Ausstellung und das Haus zu zeigen.

   

Sie hat sich dort natürlich auch in das Gästebuch eingetragen. Nach der Pause beim Symposium gab es einen Vortrag von Andrzej Behan zum Thema „Tschechische Spuren in der Chronik der Stadt von Professor Joseph Wittig“, gefolgt von einem Beitrag von Julian Golak, der die Entwicklung seit 1986 schilderte, als die ersten Pläne entstanden, Joseph Wittig in der Bevölkerung bekannt zu machen. Auch ich wurde zu einem Bericht des Freundeskreises Wittighaus und dessen Unterstützung zur Erhaltung des Hauses gebeten. Mein Bericht, da er nicht so lang ist, befindet hier im Anhang.

Danach, erst gegen 14.20 Uhr, eine Mittagspause und ein Besuch im Wittighaus, dem nicht mehr alle gefolgt sind, da die Ausstellung einigen schon bekannt war. Dort führte Frau Bazala durch die gut gemachte Ausstellung über die Entwicklung Neurodes, die in den ehemaligen Räumen der Hausmeisterwohnung untergebracht ist. So ging ein weiteres Wittigsymposium gegen 16.30 Uhr zu Ende.

Bericht

Horst Ulbrich

Nachsatz:

Nun haben mich, schon vor meinem Bericht, einige kritische E-Mails erreicht, und es gibt bestimmt Gründe dazu. Ich hatte beim DFK Glatz die Teilnehmerzahl begrenzt, da ich mit mehr anderen Gästen gerechnet hatte. Dass nicht alle Referenten selbst erschienen, um Fragen beantworten zu können, gab es früher nicht und ist wohl auch ein Kritikpunkt. Trotzdem bin ich froh wieder bei einem Wittigsymposium gewesen zu sein. Ich denke von Deutschland aus wird eine Organisation nicht mehr möglich sein, also obliegt es der polnischen Seite sich zu engagieren. Organisatorisch werde ich mich allerdings, soweit ein weiteres Symposium geplant wird, mehr beteiligen.

Natürlich könnte der DFK Glatz ein Wittigsymposium von deutscher Seite komplett organisieren, leider fehlen aber dazu jegliche finanziellen Mittel.

Horst Ulbrich

Der Freundeskreis Wittighaus. ( Mein Bericht zur Lage während des Sympoaiums.)

Der Freundeskreis Wittighaus wurde nach einem Wittigsymposium gegründet.

Zitat aus der Satzung:

Der Freundeskreis Wittighaus wurde am 9.9.2004 gegründet, um das Wittighaus vor Schäden an der Bausubstanz zu bewahren und nötige Reparaturen durchführen zu lassen, da die Finanzen der Stiftung dazu nicht ausreichen.

Zum Vorstand wurde gewählt:

Georg Hoffmann, Herr Prof. Leslaw Koczwin und Kaus Wenzel.

Schatzmeister Horst Ulbrich

Schriftführer Herr Andrzey Behan.

Alle Gewählten nahmen die Wahl an.

Es waren 28 Gründungsmitglieder zugegen.

Für Spenden wurde in Deutschland ein Konto eröffnet, dass bis heute besteht und von Herrn Ulbrich, als neuem Vorsitzenden, Schatzmeister und Organisator nötiger Reparaturen seit dem 1.1. 2015 verwaltet wird. Nach der Erkrankung unseres Georg Hoffmann wurde diese Entscheidung durch Anschreiben aller Mitglieder so bestätigt. Als Kassenprüfer wurden gleichfalls Herr Günther Gröger und Frau Bianca Maria Prinz gewählt und bestätigt, die jährlich die Kasse prüfen. Alle in der Liste befindlichen Mitglieder bekommen auch jährlich einen Rechenschaftsbericht.

Nach der konstituierten Sitzung wuchs der Freundeskreis auf 94 Mitglieder und es konnten aus deren Spenden viele wichtige Reparaturen zur Erhaltung des Hauses erledigt werden, wie die Investition einer neuen Heizungsanlage, Erneuerung der Fenster im Erdgeschoss, Balkon und Fassadenrenovierung, neue Vitrinen und Renovierung des Ausstellungsraumes, sowie immer wieder auftretende Schäden am Dach und Balkon des Hauses, um nur einige Baustellen zu benennen. Ohne diese wichtigen Reparaturen würde das Haus nicht in dem heutigen Zustand sein.

Es wurden seit der Gründung in 2004      108.232,07 Zloty von den Mitgliedern in das Haus investiert. Ich habe dazu mal alle Jahresabschlüsse auf der Ausgabenseite zusammengezählt. Leider haben wir den Mitgliederschwund durch Überalterung und es sind seit dem letzten Rechenschaftsbericht noch 52 Mitglieder auf der Liste. Davon ca. 12 Mitglieder die noch auf meine mitgelieferte Zahlungsanweisung spenden. Da die großen Baumaßnahmen abgeschlossen sind hoffe ich aber noch weiterhin helfen zu können. Langfristig ist, von Seiten der Stiftung, ein konzeptioneller Umbruch zur Finanzierung des Unterhalts und der laufenden Kosten erforderlich.

Grundsätzlich bleibt festzuhalten:

Die Erhaltung des Wittighauses ist eine wichtige und völkerverbindende Maßnahme zur Erhaltung ehemals deutschen und nun polnischen Kulturgutes. Geben wir uns alle Mühe dieses geschichtsträchtige Haus weiterhin zu erhalten und mit Leben zu erfüllen.

Danke.

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