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Am 14.05.2016 am Morgen versammelte sich eine 27-köpfige Gruppe des DSKG in Glatz/ Kłodzko, um eine Reise zu dem noch unbekannten DSKG in Friedersdorf anzutreten. Da unter den Teilnehmern fast alle Mitglieder unseres Sängerkreises anwesend waren, verlief die Fahrt recht lustig und vergnügt. Wir probten unterwegs für den geplanten Auftritt.
Zuerst ging die Fahrt aber planmäßig nach Oberglogau, wo wir mit Frau Barbara Grzegorczyk verabredet waren. Sie zeigte uns während der Stadtführung die Sehenswürdigkeiten, wie das Lorettohäuschen inmitten der wunderschönen Klosterkirche, das Rathaus, die St.Bartholomäuskirche mit ihren Malereien von Sebastini und natürlich auch das Schloss derer von Oppersdorf, aber leider nur von außen, denn das Gebäude ist zur Zeit für Besucher geschlossen. Wir erfuhren aber viele interessante geschichtliche Details über die Adelsfamilie, die für die Stadtbewohner sehr viel gutes getan hat. Faszinierend fanden wir die Geschichte der 8Uhr Glocke, die nach langen Jahren des Verschollens durch die Kriegswirren, dennoch den Weg zurück in den Turm der Klosterkirche gefunden hat. Wir konnten herzlich über die Geschichte des „falschen“ Grafen lachen, der vor einer nicht sehr langen Zeit die Stadtväter und Geschäftsleute betrogen hat. Frau Grzegorczyk ist eine so fesselnde Erzählerin, wir hätten ihr noch viel länger zuhören können, aber wir wollten pünktlich zu dem Treffen in Friedersdorf erscheinen.
Das Hauptziel dieses Projekts, im Rahmen des Programms Konsolidierung der Begegnungsstätten, war doch neue Kontakte zu den Mitgliedern der Deutschen Minderheit zu knüpfen, unsere Erfahrungen austauschen und uns gegenseitig kennen zu lernen. Die Vorsitzende des DSKG in Friedersdorf Frau Rosa Zgorzelska hat uns bereits erwartet. Nach der Vorstellung unserer Gruppe durch den Vorsitzenden Herrn Horst Ulbrich nahmen wir als erstes teil an der Führung durch die Gebäude der ehemaligen Pfarrei, die jetzt in eine Begegnungsstätte mit Regionalmuseum umgewandelt worden sind. Voller Bewunderung besichtigten wir die Ausstellungsräume im ehemaligen Speicher gefüllt mit Schätzen und Dokumenten teilweise aus der Familiengeschichte der Vorsitzenden. Danach folgte die Vorstellung der Räume in der ehemaligen Scheune, wo wir einen riesigen Brotofen samt Zubehör und Räucherkammer vorfanden, dort wird anschaulich unterrichtet, wie man früher Brot backte. Im weiteren Teil befand sich eine schlesische Stube und Ausstellungsräume mit vielen Exponaten wie altes Spielzeug, Geschirr, Haushaltsgegenstände, sowie Trachten.
Nach der Führung wurden wir in die Vereinsräume eingeladen, wo wir beim köstlichen Kuchen und Kaffee unsere Gesellschaft vorstellen konnten. Es wurde viel erzählt und berichtet über die Erfahrungen, weitere Pläne, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die uns aufgefallen sind. Wir waren tief beeindruckt von dem Eifer und Beharrlichkeit der Frau Zgorzelska und ihren aktiven Vereinsmitgliedern. Die Zeit verlief wie im Fluge und es wurde spät. Wir bedankten uns mit einem kleinen Andenken aus Glatz und natürlich mit dem geplanten Auftritt unseres Sängerkreises, sowie einem Eintrag in das Gästebuch. Wir hoffen auf ein Wiedersehen diesmal in Glatz, denn wir fühlten uns herzlich aufgenommen bei den neuen Freunden und möchten diese entstandene Bindung pflegen.
Voll neuer Eindrücke und Erlebnisse trafen wir am Abend auf dem Sankt Annaberg ein und belegten unsere Zimmer. Es blieb noch etwas Zeit, um die unmittelbare Gegend zu erkunden und die Kirche zu besuchen. Den späteren Abend verbrachten wir in einer gemeinsamen Runde in der Vorfreude auf den nächsten Tag.
Nach dem Frühstück trafen wir, wie verabredet, Pater Błażej, der schon seit 10 Jahren dort im Kloster lebt, aber vorher in Glatz seinen Dienst tat und unseren Projektleiter Herrn Żelaszkiewicz und seine Frau getraut hat. Er erzählte uns ausführlich über die Geschichte der Kirche auf dem Sankt Annaberg und führte uns in den Klostergarten auf den höchsten Punkt des Berges zu der Kapelle des heiligen Josef , von wo man einen wunderbaren Ausblick auf die Gegend hat. Wir empfingen auch seinen Segen.
Nach der Führung besuchten wir die heilige Messe. Es wurde nun Zeit zum Packen und Abfahren. Am Ende konnten wir noch den Blick auf die Pilger genießen, die zu Pferde und in Kutschen und Wagen zu der nächsten heiligen Messe neben dem Pilgerheim angetroffen sind. Ein schöner Abschied von einem geschichtsträchtigen Ort.
Die 27 Teilnehmer waren von dem partnerschaftlichen Besuch sehr begeistert. Alle konnten einen Einblick in die spannende Geschichte der besuchten Orte nehmen, Mitglieder der Deutschen Minderheit kennenlernen und gemeinsam Erfahrungen austauschen. Außerdem fühlten sich alle in der Gemeinschaft bestärkt. Die Organisation des Projektes im Vorfeld verlief dank der Aufgabenteilung reibungslos und der geplante Ablauf der Reise konnte eingehalten werden. Glücklicherweise spielte auch das Wetter mit, trotz der regnerischen Vorhersage und wir brauchten unsere Schirme gar nicht auszupacken.
Die Gruppe wird sich sicher mit Vergnügen an die gemeinsam verbrachte Zeit erinnern.
Projektbetreuerin:
Renata Ulbrich
„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen” sagt der Volksmund.
Nachdem ich von meiner Frau den Bericht bekommen habe, ist dem wenig hinzuzufügen. Vielleicht, dass ich der Fotograf war und auf keinem Bild zu sehen bin.
Und ich habe den DFK Friedersdorf zu einem Besuch nach Glatz eingeladen, eine engere Zusammenarbeit der deutschen Minderheit habe ich immer wieder bei der Delegiertentagung in Oppeln angesprochen. Wir sind aktiv geworden und haben gute Kontakte regional und bis nach Oberschlesien innerhalb der deutschen Minderheit.
Horst Ulbrich