Grafschaft Glatz (Schlesien) Neuigkeiten und Wissenswertes aus Schlesien

13.12.2010

Weihnachtsfeier DFK 2010

Filed under: Neues aus Schlesien — Horst Ulbrich @ 13:48

Weihnachtsfeier beim DFK Glatz am 11.12.2010

Vorwegnehmen möchte ich, es war ein voller Erfolg. Aber schon die Vorbereitungen waren sehr schwierig. Nun hatten wir im Oktober geplant und nach dem Sommerfest mit über 140 Teilnehmern, auch zur Weihnachtsfeier mit ca 100 Personen gerechnet und ein bezahlbares Fest geplant, denn hätten wir die Unterstützung unserer Mitglieder und Spender aus Deutschland nicht, wäre das nicht möglich gewesen.

Unser DFK Mitglied Helmut Stage verfügt in seiner Pension über entsprechende Räumlichkeiten und bot an, zu einem Pauschalpreis warmes Essen und Kaffee mit Kuchen zu bereiten. Wir sagten zu, hatten aber die schlesischen Wetterkapriolen nicht berechnet. Schon am Vortag der Feier, wir hatten angeboten Tische, Stühle und fehlendes Geschirr zu bringen, da hatte ich große Probleme mit unserem Pferdeanhänger überhaupt die Villa Sol zu erreichen. Zum Transport hatten wir wieder den günstigen Schulbus aus Eckersdorf bekommen, meine Frau ist dort im Schulausschuß, aber der Fahrer hatte sich geweigert von der Hauptstraße bis zu Helmut zu fahren. Na gut, meine Frau zählt die Häupter der Lieben bei der Abfahrt am Kloster Glatz, den wir für 12 Uhr dorthin bestellt hatten. Ich bin mit dem PKW voraus gefahren, um einen Parkplatz an der Hauptstraße in Reichenau für den Bus zu suchen, denn der Schneepflug hatte solche Berge an den Straßenrändern aufgetürmt, da war Parken unmöglich. Aber es fand sich in der Nähe eine Einfahrt zu einem Bauernhof und der Besitzer war einverstanden, wollte auch mit dem Trecker helfen, falls der Bus inzwischen einschneit. Zum Glück haben Franz und Reiner Allradfahrzeuge und übernahmen den Transport vom Bus zu unseren Feierdomiziel. Aber da kam schon die erste Hiobsbotschaft: Heinz Peter war in einer abschüssigen Kurve geradeaus gerutscht und zum Glück an einem Abhang hängengeblieben. Also Männer in die Allradfahrzeuge und zur Hilfe gefahren. Aber auch die bekamen das Fahrzeug nicht wieder auf die Straße und ein vorbeikommender LKW mit kräftigem Seil hatte dann geholfen. So war das Mittagessen schon vorbei und musste gewärmt werden, als die Retter und unser Heinz Peter endlich eintrafen.

Nach dem Essen gab es den Rechenschaftsbericht von mir, den auch alle Mitglieder in Deutschland erhalten haben, damit sie sehen was wir geleistet haben. Mit Computer und Beemer haben wir dazu passende Bilder an der Wand gezeigt. Auch die Kaffeezeit begann mit Verzögerung, weil fast alle zur Tombola in dem großen Flur verschwanden, die unser Franz organisiert und aufgebaut hatte. Bei einem Lospreis von 3 Zloty und ohne Nieten war der Andrang entsprechend groß. Inzwischen war auch der angekündigte Besuch aus München eingetroffen und Alois hat mit Mundartliedern uns alle erfreut. Nach dem Kaffee wurde dann kräftig aus dem selbstgefertigten Liederbuch gesungen und mit zwei Gitarren und Keebord begleitet. Gegen 18 Uhr hatte dann der Busfahrer doch einige Bedenken und mahnte zum Aufbruch. Der Abtransport zum Bus wieder mit den Allradfahrzeugen und im ersten Transport der Fahrer, um rund um den Bus den Schnee zu räumen. Die meisten PKW sind dann über Mittelsteine gefahren um nicht am hohen Berg Richtung Bad Altheide im Schnee stecken zu bleiben.

Mit Jochen Straube waren wir die Letzten und froh, das alles trotz der Widrigkeiten so gut geklappt hat. Alle sind auch wohlbehalten wieder zu Hause angekommen, nur mein Anhänger und die Tische werden noch einige Zeit bleiben müssen, denn nach Tauwetter haben wir Glatteis und es schneit und friert jetzt wieder.

Auf diesem Wege möchte ich allen, die unsere Arbeit in der Heimat unterstützen, noch einmal ganz herzlich danken, denn weder von der Botschaft, noch der deutschen Stiftung in Oppeln haben wir für unsere Projekte in 2010 Unterstützung erhalten, trotz vieler Anträge, die wir berechtigter Weise gestellt hatten. Vom Konto Schlesienhilfe habe ich unseren deutschen Rentnern hier, die eine kleine Rente bis 800,-Zloty = ca 200 € haben wieder 200,-Zloty bar ausgezahlt, damit sie zu Weihnachten etwas kaufen können. Medikamente werden ganzjährig gegen Quittung der Apotheken erstattet. Kranke werden von mir vor Weihnachten besucht um Lebensmittel und die 200,-Zloty zu bringen.

Wir werden bald selbstständig. Zur Zeit sind wir noch ein Ortsverein unter der Verwaltung Kreisverein Waldenburg. So sind unsere Förderanträge zur Begutachtung zunächst dorthin geschickt worden, nach Aussage des Vorsitzenden Martin Reichert schicken sie es dann weiter nach Breslau zum Kreisverband. Sollten dort unsere Anträge nicht dem Rotstift zum Opfer fallen, geht es weiter nach Oppeln zum Dachverband, der Pläne für ganz Polen beurteilt. Erst dann geht es weiter zur Botschaft oder deutscher Stiftung, die, die Fördermittel zur Verfügung stellen. Dort sind unsere Anträge nicht angekommen und hätte ich nicht gleichzeitig sie auch direkt geschickt, so wäre dort nichts bekannt geworden. Aus diesem Grund haben wir in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen einen eigenen Verein beim Amtsgericht Breslau anzumelden und werden unsere Ansprüche in Zukunft direkt bei Botschaft und Stiftung einreichen. Dazu werde ich noch einmal einen eigenen Bericht schreiben, die gesamte Prozedur würde hier den Rahmen sprengen.

Bericht
Horst Ulbrich

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