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Eine vollgepackte Veranstaltung, an 3 Tagen mit nicht weniger als 4 Themengruppen, die alle Minderheiten in Polen betreffen. Also wechselte man von einer Gruppe zur anderen, um Themen der deutschen Minderheit nicht zu verpassen, da im 20-Minuten-Takt neue Themen behandelt wurden. Referenten waren aus Deutschland sowie verschiedenen Städten in Polen und Tschechien angereist, um ihren Beitrag vorzutragen. Nach dem Ende jeder Vortragsgruppe gab es eine rege Diskussion der Vorträge. Sage und schreibe 59 Beiträge zu Problematik und Aussichten aller möglichen Minderheiten habe ich gezählt.
Zur schulischen und außerschulischen Bildung der Muttersprache der Deutschen gab es teilweise heiße Diskussionen, da die Gelder oft nicht dort ankommen, wo sie eigentlich verwendet werden sollten. Es gab auch eine lange Diskussion über ein gemeinsames Lehrbuch für die Schulen.
Persönlich bin ich nach der langen Tagung eher verwirrt als aufgeklärt und die Gespräche in den Pausen wie am Abend in privater Athmosphäre waren aufschlussreicher. Quintessenz der 4 Tage, auch dessen, was von den Fachleuten aus Politik und Schulwesen gesagt wurde:
Die Gesetzeslage für die Förderung der Bildung in der jeweiligen Muttersprache ist eindeutig, die finanziellen Mittel stehen zur Verfügung.
Und eine Randbemerkung derer, die es wissen müssten: Es fehlt die Durchsetzungskraft und das Beharren auf der Rechtslage, um Erfolg zu haben. Wenn die zur Verfügung stehenden Mittel zweckentfremdet eingesetzt werden, so gäbe es nur einen Grund, sie würden nicht in Gänze abgerufen. Meine Erkenntnis aus den Randgesprächen war auch, dass die DFK-Gesellschaften oft die Lücke der Vermittlung der deutschen Sprache füllen, die sonst, aus welchen Gründen auch immer, in den Kommunen nicht geschlossen wird. So bleibt der Erhalt und die Vermittlung der deutschen Sprache flächendeckend weiterhin ein ungelöstes Thema der deutschen Minderheit in Polen.
Horst Ulbrich